Johanniskraut

Das Johanniskraut zählt bereits mehr als 2.000 Jahren zu den natürlichen Heilpflanzen, deren Wirksamkeit durch mehrere medizinische Studien nachgewiesen wurde. Vor allem als Mittel gegen Depressionen sowie allgemeinen Stresssituationen zeigt das Heilmittel seine außergewöhnliche Wirkung. Daneben wurde das zu den Phytopharmaka zählende Mittel auch bei anderen gesundheitlichen Beschwerden erfolgreich eingesetzt. Johanniskraut kann in unterschiedlichen Formen dargereicht werden und eignet, je nach Konsistenz, sowohl zur äußerlichen Anwendung als auch zur oralen Einnahme.

Welche Darreichungsformen gibt es bei Johanniskraut? 

Wer auf natürliches Johanniskraut setzt, kann, bis auf die Wurzel, alle Teile der Pflanze für den medizinischen Einsatz nutzen. Insbesondere für die eigene Herstellung von Rotöl eignen sich Stängel und Blüten, die man mit dem Mörser zerquetscht und mit Oliven- oder Sonnenblumenöl übergießt. Das Öl wird äußerlich angewandt und kommt bevorzugt bei Verbrennungen oder anderen Wundheilungen zum Einsatz. Darüber hinaus sind Johanniskraut-Präparate in Form von Kapseln, Trockenextrakten, Elixiere, Tee, Ölen, oder Tabletten erhältlich.

Wann tritt die Wirkung von Johanniskraut ein?

Bei der Einnahme oder äußerlichen Verwendung von Johanniskraut ist ein wenig Geduld erforderlich. Eingehenden Studien zufolge entfaltet das Mittel seine optimale Wirksamkeit nach rund zwei bis drei Wochen. Gelegentlich sind kleinere Erfolge, wie beispielsweise eine Stimmungsaufhellung oder der Stressabbau, auch nach einer kürzeren Zeit durchaus möglich. Das Warten auf ein durchschlagend positives Ergebnis wird in jedem Fall mit einer nachhaltigen und dauerhaften Veränderung der aktuellen Situation belohnt.

Gegen welche Beschwerden kann Johanniskraut helfen?

Die Wirksamkeit des Johanniskrauts ist besonders für die stimmungsaufhellende Wirkung bekannt. Vor allem bei leichten und mittelschweren Depressionen hilft das vielseitige Mittel effektiv. Johanniskrautöle beispielsweise können helfen gegen gereizte und punktuell entzündete Hautbereiche, bei Herpes oder Gürtelrose sowie bei Hautausschlägen und Schuppenflechte. Doch die natürlichen Präparate zeigen ihre Stärken zudem auch auf zahlreichen anderen Gebieten und eigenen sich zur Behandlung von vielfältigen Beschwerden wie 

  • Schlafstörungen und Kopfschmerz
  • Anzeichen und Symptome in der Menopause
  • Konzentrationsschwächen und Emotionaler Unruhe
  • Förderung der Wundheilung
  • Linderung von Beschwerden im Magen-Darm-Bereich
  • Beruhigung der gereizten Kopfhaut
  • Verbesserung der Haarstruktur
  • Förderung der Durchblutung

Welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind von Johanniskraut bekannt?

Prinzipiell können die meisten Präparate ohne eine ärztliche Verordnung verwandt werden. Dennoch empfiehlt sich oftmals die Rücksprache mit einem Arzt, da sowohl Wechsel- als auch Nebenwirkungen auftreten können. So können die Mittel zu Übelkeit, leichten Hautirritationen, Lichtempfindlichkeit und Kopfschmerzen führen. Auch wenn Johanniskraut sich exzellent auf die Gesundheit auswirken kann, so unterschätzen viele Menschen dennoch die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Bekannt ist beispielsweise der häufige Wirkungsverlust bei einer hormonellen Empfängnisverhütung (Pille). Auch die Einnahme mit anderen Antidepressiva ist nicht ratsam, teilweise sogar medizinisch verboten. Daneben kann es auch bei der Verwendung von unterschiedlichen Medikamenten wie Herzmitteln (Digotoxin), Asthma-Mitteln, Blutdrucksenkern oder HIV-Präparaten zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen.

Eignet sich Johanniskraut für eine dauerhafte Einnahme?

Johanniskraut ist im Allgemeinen sehr gut verträglich, sodass man das Heilmittel prinzipiell auch dauerhaft einnehmen kann. Die Einnahme über einen längeren Zeitraum ist für die meisten Menschen unbedenklich, zumal die Wirksamkeit erst nach rund zwei bis drei Wochen einsetzt. Sofern sich nach diesem Zeitraum keine Verbesserung einstellt – dieses gilt vor allem bei der Verwendung des Mittels bei einer Depression – sollte man einen Arzt konsultieren. Sofern sich darüber hinaus anderweitige Beschwerden einstellen oder es einem schlechter gehen sollte, ist ebenfalls der Besuch bei einem Mediziner ratsam.

Ist eine Überdosierung durch Johanniskraut möglich?

Sobald Johanniskraut beispielsweise zur Bekämpfung von Schlafstörungen, Linderung von Schmerzen oder zur Wundheilung angewandt wird, ist eine Überdosierung nahezu nicht möglich. Selbst eine Dosis von 2.000 Milligramm am Tag hat Studien zufolge keine negativen Auswirkungen.

Anders hingegen sieht es aus, sofern das Mittel bei einer Depression zum Einsatz gelangt. Wer hier zu viel Johanniskaut zu sich nimmt, kann sich dem Risiko aussetzen, dass der Serotoningehalt übermäßig ansteigt. Dieses kann bei den Betroffenen zu Atemnot, starkem Schwitzen oder vereinzelt auch zur Verwirrtheit führen. Die empfohlene Tagesdosis liegt hier in der Regel zwischen 600 und 900 Milligramm.

Fazit

Johanniskraut zählt zu den bestuntersuchten natürlichen Heilmitteln und wirkt sich in vielen Bereichen enorm positiv auf die menschliche Gesundheit aus. Insbesondere bei leichten bis mittleren Depressionen ist die effektive Wirksamkeit eindeutig belegt. Das Mittel ist in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich und eignet sich sowohl zur äußeren als auch inneren Anwendung. Es können leichte Nebenwirkungen auftreten, wobei auch die Wechselwirkung zu anderen Medikamenten zu berücksichtigen ist. Eine Überdosierung ist nahezu ausgeschlossen. Sofern jedoch Beschwerden auftreten, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

 

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