Produkte aus Bio-Kunststoff

Weltweit werden in jedem Jahr rund 350 Millionen Tonnen Plastik hergestellt und ein Ende ist trotz aller Warnungen und Veränderungen aktuell noch nicht in Sicht. Die Ozeane versinken im Plastikmüll und der Lebensraum der Meeresbewohner und Pflanzen ist akut bedroht. Doch auch ansonsten ist eine sach- und umweltgerechte Entsorgung längst nicht sichergestellt. Vor allem im Bereich der Verpackungsindustrie, aber auch in anderen Unternehmensbereichen, gehen mittlerweile zahlreiche Firmen neue Wege und verzichten auf konventionellen Kunststoff. Sie setzen auf innovative und vor allem umweltverträgliche Lösungen: Bio-Kunststoffe, die in der Regel aus pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen gefertigt werden.

Was genau sind eigentlich Bio-Kunststoffe?

Für den Begriff Bio-Kunststoff gibt es bislang keine einheitliche Definition. Angaben des Bundesumweltamtes zufolge handelt es sich dabei unter anderem um Materialien, die vollständig oder zum Teil aus einer Biomasse hergestellt werden und nicht zwingend abbaubar sein müssen. Ferner zählen Werkstoffe dazu, die normbedingt abbaubar sein müssen oder beide Eigenschaften auf sich vereinen.

Sandkasten Spielzeug aus Zuckerrohr

Die Stoffe bestehen in der Regel zu einem großen Anteil oder ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen. Dazu zählen bevorzugt Produkte, die auf pflanzlicher Basis hergestellt werden, wie beispielhaft aus Mais, Zuckerrohr oder Bambus. Materialien, die die aus einer Biomasse und somit aus organischen Substanzen gefertigt werden, bezeichnet man als biobasiert.
Bio-Kunststoffe müssen jedoch nicht ausnahmslos aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Die Herstellung biologisch abbaubarer Produkte kann vereinzelt auch auf tierischer oder petrochemischer Basis erfolgen. Hochwertiger Bio-Kunststoff enthält jedoch nur einen geringen Anteil an fossilbasierten Stoffen, sodass auch beim Zersetzungsprozess lediglich nur wenig davon an die Umwelt abgegeben wird.

Biologisch abbaubar – was bedeute diese Bezeichnung konkret?

Biologisch abbaubar bedeutet zunächst, dass derartige Stoffe auf natürliche Art und Weise durch Mikroorganismen oder deren Enzyme zersetzt werden, ohne dass dieses zu einer Beeinträchtigung oder einem Schaden für die Umwelt führt. Wie gut der Abbau letztlich funktioniert hängt jedoch nicht allein vom Rohstoff ab, sondern von dessen chemischer Zusammensetzung. Auch, wenn das Ausgangsmaterial keine übergeordnete Rolle spielt, so muss die Gesamtheit der Stoffe zu mindestens 90 Prozent auf natürlichem Weg abbaubar sein. Daher können den Materialien auch geringe Mengen von Erdöl zugesetzt werden, wobei der Anteil jedoch deutlich niedriger ist als bei synthetisch hergestellten Plastikprodukten. Während abbaubare Materialien sich in einem Zeitraum von 3 bis 10 Jahren zersetzen, dauert das Prozedere zum Beispiel bei den häufig genutzten PET-Flaschen mehr als 450 Jahre. Biobasierte Kunststoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen

Sind Bio-Kunststoffe umweltfreundlich und nachhaltig?

Bio-Plastik ist nur dann wirklich nachhaltig, sobald auf den Einsatz fossiler Energieträger oder Erdgas vollständig oder zu großen Anteilen verzichtet wird. Andernfalls zeigt die Ökobilanz keine herausragenden Vorteile gegenüber herkömmlichen Kunststoffprodukten. Auch in puncto biologischer Abbaubarkeit bietet der Werkstoff nur bei tatsächlich sachgerechtem Anbau und entsprechender Verarbeitung die gewünschten Vorzüge. Mittlerweile haben sich jedoch innovative Unternehmen intensiv mit neuen Technologien auseinandergesetzt, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. So finden sich auf dem Markt beispielsweise nachhaltige Handyhüllen, die auf pflanzlicher Basis sowie aus erneuerbaren Rohstoffen gefertigt werden, denen lediglich aufgrund der biologischen Abbaubarkeit ein minimaler Anteil an Erdöl zugesetzt wird.

Die Hüllen punkten zudem durch Langlebigkeit, sind robust sowie optisch ansprechend und für nahezu alle iPhones und Android-Smartphones konzipiert. Doch auch in Bereichen der Verpackungsindustrie setzen Unternehmen immer häufiger auf den Einsatz von Bio-Kunststoffen.

Welche Vorteile bieten biologischen Kunststoffe den Verbrauchern und der Umwelt?

An der neuen Werkstoffgeneration Bio-Kunststoff wird künftig kein Weg vorbeigehen. Die Herstellung biobasierter Produkte ermöglicht ein nachhaltiges Ressourcenmanagement, von dessen Vorteilen Unternehmen, Verbraucher aber vor allem die Umwelt langfristig profitieren werden:

  • Ressourcenschonend – Einsparung von endlichen Rohstoffen wie Erdöl
  • Produkte gelten als klimaneutral
  • Geringere CO2-Emmission
  • Langlebigkeit
  • Enthalten keine oder nur einen geringen Anteil an schädlichen Zusatzstoffen
  • Recyclingfähig
  • Teilweise kompostierbar (industriell)
  • Kurze Transportwege durch Nutzung lokaler Ressourcen

Fazit

Auch, wenn bei Produkten aus Bio-Kunststoffen sicherlich noch Luft nach oben ist, so ist der Werkstoff mehr als nur eine Alternative zu synthetischem Plastik. Vielfach biologisch abbaubar und somit nachhaltig, können diese Materialien in der Zukunft die Ökobilanz deutlich aufbessern. Ob im Verpackungssektor, bei Geschirr und Bestecken oder sogar im Segment von Handyhüllen – diverse Unternehmen setzen mittlerweile auf den Nutzen neuer Technologien.

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