Der lange Weg zu mehr Toleranz – Gemeinsamkeit verbindet

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ohne die Unterstützung, die wir uns gegenseitig leisten, hätte unsere Spezies wohl nicht bis heute überlebt. Trotzdem machen wir noch immer große Unterschiede, wenn es um die Frage geht, wen wir mögen und wen nicht. Darum schließen wir uns auch meistens nur solchen Gruppen an, mit denen uns möglichst viele Gemeinsamkeiten verbinden. Je weniger Übereinstimmung wir erkennen, umso größer ist unsere Distanz zu anderen Menschen. Warum das so ist, wissen wir oft selbst nicht so genau.

Toleranz öffnet Türen

Dummerweise können wir uns nicht immer aussuchen, zu welcher Gruppe wir gehören. Es beginnt schon sehr früh: Im Kindergarten und in der Schule sind nicht alle unsere Freunde, mit denen wir als Gruppe oder als Klasse zusammengewürfelt worden sind. Und später im Job wird es nicht besser. Dort müssen wir uns mit Kollegen arrangieren, die wir uns niemals als private Freunde vorstellen könnten. Dabei fällt uns meistens gar nicht auf, wie sehr wir selbst davon profitieren, dass wir uns um der Sache willen näher mit ihnen befassen müssen. Denn auf diese Weise erhalten wir ein ausgezeichnetes Training für mehr Toleranz. Darüber hinaus lernen wir schrittweise zu schätzen, dass sie nicht nur anders sind als wir, sondern auch andere Fähigkeiten haben, die uns vielleicht fehlen und die wir nun gemeinsam nutzen können.
Mindestens ebenso positiv ist die umgekehrte Erfahrung, nämlich die, dass auch wir von unseren andersartigen Partnern toleriert und geschätzt werden, weil auch sie von unseren Fähigkeiten, die sie vielleicht nicht haben, profitieren können. Das zeigt, wie gut es ist, dass wir nicht alle gleich sind und dass man Andersartigkeit als Erfolgsfaktor betrachten kann.

Wer anders ist, wird abgelehnt

Dass es schnell problematisch werden kann, wenn jemand nicht in das soziale Muster der Gesellschaft passt, in der er lebt, das weiß jeder, der eine andere Hautfarbe hat als die überwiegende Bevölkerung seines Landes. Doch nicht nur die ethnische Herkunft eines Menschen führt leicht dazu, dass er von der restlichen Gesellschaft ausgegrenzt wird, es reicht schon, wenn seine sexuelle Orientierung nicht der klassischen Norm in seinem Land entspricht. Davon können Personen, die sich der LGBTQIA+-Community zugehörig fühlen, ein Lied singen, denn ihre Andersartigkeit ist nicht selten ein Anlass, der sie in ihrem Heimatland in die soziale Isolation führt.
Noch drastischer kann die Reaktion jedoch ausfallen, wenn sich jemand in einem Land, in dem Homosexualität strafrechtlich verfolgt wird, als nicht binäre Person zu erkennen gibt. Daran sollten alle Betroffenen bei der Auswahl ihrer Urlaubsziele denken und sich genau erkunden, ob an ihrer gewünschten Reise-Destination die gesellschaftliche und rechtliche Akzeptanz für ihre sexuelle Orientierung vorhanden ist, bevor sie dort einen Urlaub buchen. Denn selbst Anti-Diskriminierungsgesetze sind kein Garant dafür, dass die Bevölkerung eines Landes offen dafür ist, dass zwei Menschen gleichen Geschlechts sich zum Beispiel Hand in Hand in der Öffentlichkeit zeigen.

Ein langer Lernprozess

Es wird wohl noch lange dauern, bis man weltweit damit rechnen kann, dass es keine Ressentiments gegen jede Form von Andersartigkeit gibt. Als nicht binäres Paar ist es jedenfalls in absehbarer Zeit keine gute Idee, seinen gemeinsamen Wohnsitz nach Dubai verlegen zu wollen.

 

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