Gründe für den Gebrauchtwagen Boom 2021

Die Corona Pandemie hat die globale Wirtschaft fest im Griff. Von den Auswirkungen ist auch der Automarkt stark betroffen. Während bei Neuwagen die Absatzzahlen deutlich sanken, gab es 2020 einen regelrechten Boom auf gebrauchte Fahrzeuge. Die Gründe dafür sind vielfältig – und durchaus nachvollziehbar. Die Prognosen für das Jahr 2021 sehen ähnlich aus, so lange Covid die Szene beherrscht.

Finanzielle Aspekte – Wirtschaftliche Unsicherheit bremst die Investitionsfreude

In Zeiten des Lockdown bangen viele Verbraucher um ihren Arbeitsplatz. Kurzarbeit ist in vielen Betrieben angesagt, andere Branchen müssen entlassen oder für immer schließen. Das bedeutet für die Menschen hohe finanzielle Einbußen. Die wirtschaftliche Angst, den Job zu verlieren oder langfristig mit deutlich weniger Geld auskommen zu müssen, bremst die Investitionsfreude. Wer dennoch weiterhin mobil bleiben möchte oder muss, entscheidet sich eher für den Kauf eines vergleichbar günstigeren Gebrauchtwagen als höhere Beträge für einen Neuen zu investieren.

Die Angst vor Ansteckung – Fahrten mit dem ÖPNV sanken stark

Der wesentlichste Faktor für die gestiegenen Absatzzahlen liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Angst vor einer Ansteckung mit dem gefährlichen Virus. Kunden, die in der Vergangenheit mit Bus und Bahn zur Arbeit gefahren sind oder den ÖPNV auch bevorzugt für andere Wegstrecken nutzten, wähnten sich durch die Fahrt im eigenen, gebrauchten Auto auf der sicheren Seite. Das Risiko, sich in Corona-Zeiten hierbei zu infizieren tendiert gegen Null.

Stillstand bei den Autobauern – die Nachfrage an Gebrauchtwagen steigt

Der Lockdown sorgte bei den Autoherstellern für Stillstand. Die Lieferzeiten für Neuwagen stiegen deutlich an und es gab Probleme für Kunden, die eine individuelle Konfiguration ihres neuen Fahrzeugs bevorzugten. Derartige Beschaffungsschwierigkeiten wirkten nachteilig für die Neuwagenhändler aus und veranlasste viele Käufer dazu, ihre Entscheidung pro Gebrauchtwagenkauf zu treffen. Allerdings drängte sich in diesem Zusammenhang ein anderes Problem auf. Die große Nachfrage trug dazu bei, dass vor allem junge Gebrauchten knapp wurden. Daneben führten auch verlängerte Leasingverträge sowie der Umstand, dass Werkeangehörige von Autoherstellern nicht in dem gewohnten Rhythmus ihre Autos erneuern konnten dazu, dass dem Markt erheblich weniger Fahrzeuge zur Verfügung standen. Frei nach dem Prinzip der „Freien Marktwirtschaft“ – Angebot und Nachfrage – verlangten die Händler weitaus höhere Preise als üblich. Die Kunden zeigten sich jedoch bereit, überdurchschnittlich viel Geld in die Neuanschaffung zu investieren und zahlten im Durchschnitt rund 20.000 Euro für einen Gebrauchtwagen.

Welche Gebrauchtwagen sind besonders beliebt?

Unabhängig, ob es ein SUV, ein kleiner Flitzer für die Stadt oder ein Mittelklassewagen für die Familie sein soll – die Preise müssen dem individuellen Budget entsprechen. Darüber hinaus steht die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge, egal aus welchem Segment, für die meisten Verbraucher ganz oben auf der Agenda. Zu den beliebtesten Gebrauchtwagen zählen aktuell:

 

  • Opel Adam Kleinstwagen
  • Audi A1 Kleinwagen
  • Hyundai i30 Kompaktwagen
  • Opel Insignia Mittelklasse
  • Porsche 911 Sportwagen
  • Audi A3 Mittelklasse
  • VO Polo Kleinwagen
  • VW Tiguan SUV
  • Smart fortwo Kleinwagen
  • VW Touran Mittelklasse

Gebrauchtwagen – vor dem Kauf checken lassen

Wer sich mit der Anschaffung eines Gebrauchtwagens beschäftigt, sollte sich nicht allein auf das Scheckheft und die Angaben Vorbesitzers verlassen. Was äußerlich einen guten Eindruck macht, muss nicht zwangsläufig auch auf Motor, Getriebe, Bremsen und andere elementare Bauteile zutreffen. Daher ist es ratsam, das Fahrzeug für einen gründlichen Check einer seriösen Autowerkstatt zu überlassen. Kompetente Mitarbeiter unterziehen dem Gebrauchten einer technischen Rundum-Überprüfung und vermitteln das Ergebnis, ob sich eine Investition lohnt oder eher nicht.

Fazit

Während Neuwagenhändler durch Corona riesige Umsatzeinbußen verzeichnen, boomt der Handel mit Gebrauchtwagen. Die Angst vor einer Infizierung oder wirtschaftliche Unsicherheiten sind nur einige Gründe, die Verbraucher zur Anschaffung eines Gebrauchten veranlassen. Auch in diesem Jahr dürfte der Boom anhalten, zumindest so lange, bis das Virus nicht mehr die Wirtschaft beeinträchtigt. Bevor der Kauf unter Dach und Fach gebracht wird, ist ein gründlicher Check des gebrauchten Fahrzeugs in einer Autowerkstatt ratsam.

 

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