HartzIV und die Frage zur bestreitung des Lebensunterhaltes

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

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Peter Vossinger
Beiträge: 4
Registriert: 25.01.2006 19:29

HartzIV und die Frage zur bestreitung des Lebensunterhaltes

Beitrag von Peter Vossinger »

Hallo an Alle,

bin neu hier und habe leider nichts zu meinem Thema gefunden (bitte nicht gleich erschlagen, falls doch schon so ähnliche Fragen gestellt wurden).

Ich habe im November 2005 einen Antrag auf ALGII gestellt.
Heute habe ich endlich mal eine Reaktion auf den Antrag bekommen.
Leider ist es nicht der Bewilligungsbescheid, sondern eine Aufforderung zur Mitwirkung und bla, bla, bla......

Jetzt wollen die Wissen, wie ich meinen Lebensunterhalt in den letzten sechs Monaten bestritten habe.
Das meißte Geld kam von meinen Eltern, den Rest habe ich mir mit Gelegenheitsjobs verdient (Gartenarbeiten, Renovierungsarbeiten und PC-Instandsetzung - allerdings alles "unter der Hand").
Da ich aber gelesen habe, wenn man die Eltern angibt, kann es passieren, dass die nach den Einküften selbiger fragen und das möchte ich natürlich tunlichst vermeiden (Einkünfte beider zusammen ist ca. 2250€).

Hat mir jemand einen Tip, was ich da angeben soll?


MfG
Peter
Gast

Beitrag von Gast »

Peter Vossinger
Beiträge: 4
Registriert: 25.01.2006 19:29

Beitrag von Peter Vossinger »

Auf so eine Antwort habe ich gerade gewartet!

Ich denke das ist ein Forum, für und von Leidgeplagten der ARGE und nicht ein Forum der Zoll-Gejagten!


Ich möchte jetzt auch nicht groß ausholen und meine Lebensgeschichte erzählen, aber nach 20 Jahren versautes Leben und jetzt seit 5 Jahre wieder auf dem richtigen Weg, möchte ich einfach eine Chance bekommen, um wieder in Arbeit und Lohn zu stehen, doch es funktioniert anscheinend nicht, trotz gößter Bemühungen.

Hab zwar jetzt einen Mini-Job ergattert, von dem ich aber nichts habe!
Alleine die Fahrtkosten zur Arbeit liegen bei ca. 20€ pro Arbeitstag, ganz zu schweigen von der Zeit die ich dafür benötige (ca. 2 Std. - einfache Fahrt) und dann, sollte ich ALGII bekommen, wird ja der Rest der bleibt, eh abgezogen.
Die Pointe = Arbeit zum Zeitvertreib, aber ich machs trotzdem, weil ich endlich wieder in einen bezahlten Vollzeitjob will.


Noch was: Wo fängt bei dir Schwarzarbeit an und wo hört sie auf?
Wenn es Schwarzarbeit ist, für die Eltern und Tante sämtliche Arbeiten (Renovierungsarbeiten usw.) am Haus und ums Haus herum, aus zu führen und dafür eine Entschädigung zu bekommen OK, aber nur daheim zu sitzen und auf einen Job zu warten, hat doch wohl auch keinen Sinn!


Gruß Peter
michael73
Beiträge: 70
Registriert: 10.11.2005 10:47

Beitrag von michael73 »

im Amtsdeutsch schon, lieber rumsitzen und nix tun, als arbeiten gehen.

Die wollen es so. Sorry, bin auch massiv entäuscht worden von der ARGE. Es ging damals wegen ein paar Euro hin oder her, damit ich ne Förderung und somit einen sehr gut bezahlten Job erhalten hätte. Doch die ARGE ging mal wieder ganz strikt nach Schema "F" und somit sitze ich halt immer noch hier.
ALGII geschädigt - aber das vom Feinsten
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Melinde
Moderator
Beiträge: 3532
Registriert: 05.11.2005 22:03

Beitrag von Melinde »

Guten Morgen Peter Vossinger
Um sein Leben in den Griff zu bekommen braucht man auch die Unterstützung anderer. Deine Eltern haben das in den letzten Monaten getan und Dich versorgt.
Wenn Du dafür in der Familie hilfst ist das eine Gegenleistung die ich nicht als Schwarzarbeit bezeichnen würde.
Wie etwas innerhalb der Familie geregelt wird ist privat. Solange man Ämter und Behörden aussen vor lassen kann tut man das und hilft sich selbst.
Sag dem Amt wie es ist, daß Deine Eltern Dich ernährt haben und das jetzt nicht mehr können, Du also Hilfe brauchst.
Wenn sie Dir gegenüber unterhaltspflichtig sind wird natürlich deren Einkommen berücksichtigt.
Müssen sie Dich nicht mehr unterhalten weil Du eine abgeschlossene Ausbildung hast müssen sie keine Angaben zu ihrem Einkommen machen.
Du bist ein erwachsener Mensch und Eltern müssen ihre Kinder nicht lebenslang versorgen.
Mich hat keiner nach dem Einkommen gefragt, als mein Sohn sich nach längerer Arbeitslosigkeit nach der Gesellenprüfung gemeldet hat. Er ist in den vergangenen Monaten auch von Mama versorgt und ernährt worden.
Es ist jetzt mit Freundin und Kind zusammengezogen und musste sich schon deswegen anmelden weil sie Alg 2 bekommt. Jetzt sind sie eine eheähnliche Gemeinschaft.
Ich wünsche Dir Alles Gute
Gruß
Peter Vossinger
Beiträge: 4
Registriert: 25.01.2006 19:29

Beitrag von Peter Vossinger »

Hallo michael73 und Melinde,
danke für eure konstruktiven Antworten!

Ich muss mal ein paar Dinge loswerden:
Ich habe noch nie Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe oder ähnliches beantragt, oder erhalten (bin 42 Jahre alt), doch die heutige Zeit macht es anders fast nicht mehr möglich, wenn man arbeitslos ist.
Zudem habe ich zwei uneheliche Kinder (9+18 Jahre alt, die nicht in meinem Haushalt leben) für die ich den vollen Regelsatz bezahlen muss. Leider sind jetzt im letzten halben Jahr Rückstände von 1800€ für das ältere Kind aufgelaufen, die das Jugendamt permanent über den Gerichtsvollzieher einklagt. Da ich seither nicht arbeitslos gemeldet war, wurde auch kein Antrag auf Herabsetzung des Unterhaltes akzeptiert.
Deshalb habe ich mich nun arbeitslos gemeldet, da ja nur dann eine Herabsetzung des Unterhaltes möglich ist (die Bürokratie hat mich zu diesem Schritt getrieben). Genauso mit der GEZ-Gebühr, solange ich kein Geld vom Staat bekomme, muss ich die Gebühr löhnen, nicht so, wenn ich arbeitslos gemeldet bin - das verstehe mal einer!


@Melinde
Wenn ich nun sage, dass meine Eltern mich unterstützt haben, wird doch eine Bürokratiemaschine angekurbelt, die nicht ab zu schätzen ist. Sprich Nachweis über dieses und jenes und alles zieht sich dann über Monate hinaus!
Sollte ich nicht einfach sagen, dass ich von z.B. einem zinslosen Kredit meines Bruders gelebt habe, um einfach DUMMEN Fragen aus dem Weg zu gehen.


MFG
Peter
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Melinde
Moderator
Beiträge: 3532
Registriert: 05.11.2005 22:03

Beitrag von Melinde »

Hallo Peter
Vielleicht hast Du recht wenn Du denen was von einem zinslosen Kredit erzählst. Muß die Sache dadurch aber nicht einfacher machen.
Auf jeden Fall sind Deine Eltern nicht mehr unterhaltspflichtig.
(ich wußte vorher nicht das Du nur wenige Jahre jünger bist als ich.)
Das die Lage auf dem Arbeitsmarkt so besch..... ist , dafür sind andere verantwortlich und nicht Du. Wenn Hilfe nötig wird muss man sie sich holen und braucht kein schlechtes Gefühl zu haben.
Wünsche Dir weiterhin Alles Gute und einen Arbeitsplatz
Gruß
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