Praktikum

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

Flunk ( Admin )

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fruchtzwerg
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Praktikum

Beitrag von fruchtzwerg »

Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.
Ich erhalte Hartz IV und übe auch eine Nebentätigkeit aus..komme damit auf ca. 150 bis 200 Euro jeden Monat. Bin alleinerziehend mit 2 schulpflichtigen Kindern. Nun wurde mir von der Arge ein Prkatikum angeboten, in einer Firma (mehr oder weniger Call-Center und Lager), die nur Hartz IV Empfänger einstllen für den Zweck(also billige Arbeitskräfte) Ich bekomme mein Hartz IV weiter gezahlt, ansonsten nichts, außer Fahrtkostenerstattung. Müßte somit aber meinen Nebenjob aufgeben, da ich diesen nur vormittags ausüben kann wegen der Kids. Somit würden mir also mindestens die 100 Euro frei fehlen, die ich hinzuverdienen darf. Zwar wird mir in Aussicht gestellt, dort dann weiter zu arbeiten, jedoch habe ich nach einem Zeitungsartikel eher Negatives darüber erfahren. Eben daß die Praktikanten nur für ne gewisse Zeit in Anspruch genommen werden und dann gehen dürfen.
Muß ich so ein Angebot annehmen oder darf ich es auch ablehnen? Welche Gründe müßte ich anführen??
Immerhin sind diese 100 Europ meh im Monat durch meinen Nebenjob ne Menge Geld für mich, auf das ich dann verzichten NMüßte.
Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe!
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Melinde
Moderator
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Beitrag von Melinde »

Hallo fruchtzwerg
Wenn Du diesen Zeitungsartikel noch hast oder vielleicht im Internet auf der Seite der betreffenden Zeitung finden kannst nimm ihn mit zur ARGE um sie über die Erfahrungen mit dieser Firma zu informieren. Vielleicht wurden dort schon mehrere andere hin vermittelt und durften wieder gehen.
ARGE ist verpflichtet zu prüfen wohin sie Leute schickt denn die Aufgabe dieser Behörde ist die Vermittlung in Arbeit und nicht die Unterstützung von Ausbeuterei (eigentlich).
Ob es ARGE interessiert das Dir durch ein vermutlich sinnloses Praktikum (was ich aufgrund Deiner Beschreibung dieser Firma jetzt einfach mal vermute) 150-200 € in der Haushaltskasse dann fehlen werden wage ich zu bezweifeln. Es wird denen egal sein, Hauptsache es wurde vermittelt und die Statistik geschönt.
Da Du alles tun musst um Deine Hilfebedürftigkeit zu verringern/beenden wird Dich bei Ablehnung dieses „Praktikums mit Aussicht“ mit Sicherheit die Sanktionskeule erschlagen.
Also versuch der ARGE die Augen über die Firma zu öffnen so das sie dieses Angebot zurücknimmt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei
Gruss
Meine Antworten stellen persönliche Ansichten und Meinung zu den Themen dar.
Sie sollen nicht als Rechtsberatung verstanden werden weil sie das nicht sind.
fruchtzwerg
Beiträge: 46
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Beitrag von fruchtzwerg »

Lieben Dabnjk für Deine Antwort. Naja das Büro der Arge liegt unmittelbar neben der sogenannten Firma und mein Vermittler sagte mir ja auch, daß sie ausschließlich nur von ihnen vermittelte Leute einstellen. Nur eben diese Hartz IV Empfänger haben sich des öfternen beschwert, so kam es zu dem Artikel in unserer Tageszeitung. Von einer Freundin erfuhr ich nun, wie es dort abläuft bei einer Bewerbun bzw. Vorstellung. Alles im 10 Min.-Takt..die Arbeitgeber (zu dritt sitzen sie dort) stellen sich nichtmal namentlich vor..verlangt wird zudem Wochenendarbeit und man könnte ja auch seine Kids mitbringen bis Samstag Abend um 23.30, man(n) würde dann mal nach ihnen schauen usw. Das kanns doch nicht sein. Naja ich warte nun auf den Bescheid mich auch dort vorstellen zu müssen.
Doch wasx dort für negative Reaktionen kommen ist schon unglaublich. Warum denn erst ein Praktikum? Warum nicht gleich ein normaler Arbeitsvertrag mit geregelöter Kündigungsfrist? Sieht so doch tatsächlich so aus, als sei diese Firma nur auf billige Arbeitskräfte aus...
Was sollte mich also mal im Ernst dazu motivieren dort ein Praktikum zu machen...dann doch wieder gehen zu müssen und in der Zeiz auch weniger Geld zur Verfügung zu haben? Sehe ich das soo falsch? Das macht mich einfach wütend.
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Melinde
Moderator
Beiträge: 3532
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Beitrag von Melinde »

Hallo fruchtzwerg
Unglaublich aber leider Realität mit welchen Mitteln u.a. die Statistiken geschönt werden durch die Vermittlung in solche Firmen. Obendrein kassieren die sicher noch für jede Einstellung dicke Prämien.
Der Oberhammer ist das mit dieser seltsamen Art der Kinderbetreuung. Kinder sind keine Kartoffelsäcke die man irgendwo bis tief in der Nacht irgendwo abstellt und zwischendurch mal nachschaut ob sie nicht aus dem Fenster gefallen sind.
Du siehst das vollkommen richtig.
Solltest Du dieses Praktikum nicht verhindern können hat ARGE für eine anständige Betreuung Deiner Kinder zu sorgen und muss die Kosten übernehmen.
Natürlich könntest Du auch nur und ausschliesslich am Nachmittag dort „praktizieren“ um Deinen Nebenjob nicht zu verlieren.
Die Zeitung ist sicher an weiteren Informationen interessiert, besonders was den Aspekt Kinderbetreuungsangebot (eher Verwahrangebot) und Nebenjob-Verlust-Vermittlung betrifft.
Gruss
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biniken
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Praktikum

Beitrag von biniken »

Hallo Fruchtzwerg,
kann die ARGE belegen, wie viele Menschen nach dem Praktikum übernommen wurden?
Grade bei Call Centern ist doch hire and fire an der Tagesordnung.
Sind die sich dessen bewusst?
Aus persönlicher Erfahrung bin ich Call-Center gegenüber mehr als skeptisch.
Hast Du eventuell die Möglichkeit durch Deinen Nebenjob in ein Teilzeitarbeitsverhältnis übernommen zu werden?
Kann Dir das jemand von Deinem Nebenjob schriftlich bestätigen?
Brauchst Du Hilfe?
Wir Tun Was hilft gerne. Kostenlos ohne den Zwang Mitglied zu werden.
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fruchtzwerg
Beiträge: 46
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Beitrag von fruchtzwerg »

Lieben Dank nochmal für Eure Reaktion.
Zum einen werde ich erstmal versuchen den Zeitungsartikel aufzutreiben. Dann warte ich ab, wann ich nun Bescheid bekomme von der Arge bzgl. eines Vorstellungstermins und werde sehen, was die mir anbieten können. Nachmittags zu arbeiten ist wegen meiner Kids nicht so einfach. Vormittags übe ich halt meine Nebentätigkeit aus und möchte ungern auf das Geld verzichten. Ich komme so monatlich auf 150 bis 250 Euro..okay mir bleiben da nur die 100 Euro und 20 % vom Rest, aber immerhin besser als für weniger dann stundenlang jeden Tag das Praktikum zu machen mit Aussicht auf NIchts. Klar wird einem erst gesagt, daß man anschließend in ein festes Arbeitsverhältnis übergeht, aber solange ich das nicht schriftlich habe....
Falls es Euch interessiert, werd ich Euch auf dem Laufenden halten...im Herbst sollen die neuen Vorstellungstermine sein.
Nun noch eine andere Frage..was wäre der Unterschied zwischen einem Nebenjob und dem Teilzeiarbeitsverhälötnis...die Stundenzahl??
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biniken
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Nebenjob

Beitrag von biniken »

Hallo,
genau, ein Teilzeitarbeitsverhältnis ist mindestens 15 Arbeitsstunden in der Woche, ein Nebenjob darf nur unter 15 Arbeitsstunden in der Woche sein.
Das ist keine rechtsverbindliche Auskunft, sondern nur mein Wissenstand und Aussage meines Sachbearbeiters.
Außerdem darf man bei einem Nebenjob, so weit ich weiß, nur bis zu 400 Euro verdienen.
Wie gesagt, keine rechtsverbindliche Auskunft, sondern nur mein Wissensstand. :oops:
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nonsens
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Beitrag von nonsens »

Um das Thema Callcenter nochmals anzuschneiden, meine Schwester hat dort auch gearbeitet, bei 2 verschiedenen sogar. Bei beiden wurde gesagt, das sie nach der PZ übernommen wird.
Wurde sie aber nicht, denn sie hat keine 120% Leistung vollbracht :roll:

Also rechne nicht unbedingt damit, das eine Übernahme möglich ist.

Ich meine ebenso, ok die Agenturen wollen Leute zur Arbeit verhelfen, wollen Statistiken verschönern, aber ich finde es unverschämt, einer Mutter von 2 Kindern, die sich für ein paar Euro mehr den Hintern abrackert, um überleben zu können, den Job streitig zu machen wegen eines Callcenters, wo sie noch nicht mal etwas verdienen kann ..... zumal selbst nach einer Übernahme würdest Du anteilig wieder reinrutschen, denn der Verdienst dort ist nicht berauschend.

Das ist meine Meinung :!:
Ich gebe hier nur meine persönlichen Erfahrungen wieder, ich bin kein Rechtsbeistand und habe eigentlich auch keine Ahnung
(Antworten können dauern, selten anwesend aus berufl. Gründen)
biniken
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Call-Center

Beitrag von biniken »

Genau meine Meinung, was Nonsens sagt.
Ich kenne Call-Center weil ich dort gearbeitet habe.
Die Mentalität dort ist Hire and Fire. Und gleichzeitig ausgepresst werden wie eine Zitrone.
Teilweise ist es auch eine illegale Art und Weise wie man dort arbeiten muss.
Meine rein persönliche Erfahrung und Meinung.
Sicher gibt es auch gute Call-Center, die vernünftig arbeiten und zahlen.
Aber das ist die große Ausnahme und schwieriger zu finden als einen Sechser im Lotto zu haben.
:)
fruchtzwerg
Beiträge: 46
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Beitrag von fruchtzwerg »

Mit sog. Call-Centern hab ich auch bereits Erfahrung gemacht...erst heißt es Adressen und Tel.-Nr. werden vorgegeben und dann muß man den Leuten doch in gewisser Weise etwas anschwätzen..und das ist halt eh nicht mein Ding. Nichts desto trotz werde ich nun erstmal abwarten, ob ich überhaupt diesen Termin zur Vorstellung bekomme...erst klang es ja alles begeisternd für mich, bis ich auf den Zeitungsartikel gestoßen bun und von 2 Freundinnen erfahren habe, wie es dort abläuft.
Ich werde zumindest versuchen weiterhin meinen Nebenjob auszuführen, denn ich bin auf das bißchen mehr Geld angewiesen...denke zwingen dazu werden sie mich nicht können..
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