Hartz4 und Krankenkasse

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

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igel69
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Hartz4 und Krankenkasse

Beitrag von igel69 »

Ich schreibe hier für eine Verwandte.
Meine Schwägerin bekommt HartzIV und es wird z.Zt. geprüft ob sie ALGII bekommt ( der Unterschied ist mir eh nicht erklärbar ).

Bis dato war sie bei der AOK versichert. Nun hat ihr die AOK zum Jahresende 2005 gekündigt. Der Grund: sie habe sich Anfang 2005 entscheiden sollen welcher KK sie beitreten wolle und dies sei nicht passiert. Nun hat meine Schwägerin diesen Vordruck aber bereits Ende 2004 ausgefüllt und bei der AOK selbst abgegeben, das kann sie aber nicht beweisen da sie sich den Emfang nicht quittieren liess.

Nun meine Frage:
- kann die AOK dies so einfach tun ?
- ist man als Hartz4 Bezieher nicht pflichtversichert ?
- was kann sie tun um wieder versichert zu sein, die AOK hat sie
aufgefordert ihre CHIP Karte abzugeben, das hat sie aber auf mein
Anraten aber noch nicht getan

Es wäre lieb wenn mir helfen helfen könnte.

LG IG
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Melinde
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Beitrag von Melinde »

Hallo igel69
Wenn Deine Schwägerin schon HartzIV / Alg2 bekommt zahlt das Amt an eine Krankenkasse Beiträge. Wenn das die AOK ist kann die nicht einfach kündigen. Fragt beim Amt nach, an welche Krankenkasse Beiträge gezahlt werden und gebt denen Bescheid was die AOK da treibt.
Es wird sich irgendwie klären lassen.
In den Akten der AOK muß der Vordruck zu finden sein oder warum haben sie Deine Schwägerin sonst im vergangenen Jahr versichert und die Arztkosten übernommen.
Ich habe mit der AOK auch schon schlechte Erfahrungen gemacht und damals gewechselt. Erst auf massiven Druck haben die in einem anderen Fall "plötzlich" Unterlagen wiedergefunden.
Viel Erfolg
igel69
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Beitrag von igel69 »

Hallo Melinde,
danke für Deine schnelle Rückantwort. Ja sie war in 2005 bei der AOK versichert. Wir vermuten, da eine Brust-OP in Aussicht steht (einige Untersuchungen sind bereits gelaufen), will man sie auf diese Art einfach abschieben.

Sie hat ja nun einen 'Fall Mgr' und der hat erst großspurig erklärt, er tritt der AOK sonstwohin, bei zweiten Ansprechen meiner Schwägerin hat er aber gesagt er habe damit nichts zu tun.

Ist denn nun dieser 'Fall Mgr' zuständig oder wer ??

Die AOK weist im übrigen noch daraufhin, dass meine Schwägerin sich bei TKK versichern soll ( da diese zuständig sei ). Bei der TKK war sie mal versichert bevor sie die Sozialhilfe bekam, dazwischen zwischen TKK und AOK war sie nicht versichert.

Was tun ???

:?:
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Melinde
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Beitrag von Melinde »

Hallo igel69
Klar, wenn eine größere OP ansteht will die AOK diese Patientin abschieben und empfiehlt die TKK.
Es gibt "arme" und "reiche" Krankenkassen. Das kommt daher, das sie unterschiedliche Beitragseinnahmen haben. Traditionell ist der geringer verdienende Bevölkerungsanteil meist bei den AOK´s versichert.
Allerdings erhalten die Krankenkassen im Rahmen des Risikostrukturausgleichs voneinander Zahlungen um die Ungleichheit bei den Beitragseinnahmen auszugleichen.
Fast alle leisten sich trotzdem einen großen Verwaltungsapparat und glanzvolle Büropaläste, dazu noch teure TV- Werbung.
Am besten VOR Wechsel in eine andere Kasse bei der TKK nachfragen ob ein Beitritt ohne Einschränkungen möglich ist. Wenn sie da schon mal war geht das vielleicht wenn da keine Fristen zur Weiterversicherung nach Ende der Pflichtversicherung bestehen.
Meist haben Krankenkassen eine recht kurze Frist wenn man nicht mehr pflichtversichert ist und sich freiwillig weiterversichern will und müssen einen dann nicht mehr nehmen. Es ist auch damit zu rechnen, das der Informationsfluß bezüglich zu erwartender Kosten zu Eurem Nachteil funktioniert.
Also genau aufpassen.
Auf der anderen Seite warum die Kasse wechseln? Die OP und das drumherum kosten doch schon genug Nerven.
Sie ist in der AOK versichert und muß sich nicht rauswerfen lassen.
Da sollen die mal einen Grund nennen.
Wenn der SB plötzlich so kleinlaut wird: Sind denn überhaubt Beiträge an die Krankenkasse vom Amt gezahlt worden oder ist das "vergessen" worden. Denn dafür ist er zuständig.
Ich wünsche Euch Alles Gute und besonders Deiner Schwägerin
igel69
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Beitrag von igel69 »

Hallo Melinde,
danke für die schnelle Rückinfo. Das Problem ist wohl, dass man nicht genau weiß wo man anpacken soll.

Der Hausarzt meiner Schwägerin hat ihr eine Rechtsanwäting besorgt (die scheint aber recht unbedarft zu sein :( ) um gegen die AOK vorzugehen. Nun kämpfen die beiden erstmal darum eine Übernahmeerklärung für die Anwaltskosten zu bekommen. Da gehts auch zwischen zwei Stellen hin und her :( .

Ich denke die wichtigste Frage ist im Moment : ist meine Schwägerin nun z.Zt. - trotz dem Rauswurf durch die AOK - noch karankenversichert ??

Es wäre nett wenn Du oder jemand anderes das definitiv weiss. Dann könnte man sich mit den anderen Sachen (AOK verklagen etc. ja Zeit lassen). Kann man nicht gegen die AOK eine einstweilige Verfügung erwirken, dass der Ausschluss nicht rechtens ist ?

Ich hoffe Euch fällt etwas ein ;)
LG IG
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Melinde
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Beitrag von Melinde »

Hallo igel69
Hoffentlich macht sich die Rechtsanwältin mit dem Problem vertraut und kann was erreichen. Ich bin da Laie, habe nur Lebenserfahrungen.
Bei unserem Fall war es damals so, daß die AOK meiner quasi Schwiegertochter plötzlich die Zahlungen eingestellt hatte weil sie irgendwelche Unterlagen nicht abgegeben haben sollte.
(sie war schwanger und schon in der Schutzfrist, bekam den Lebensunterhalt also nicht mehr vom Sozialamt sondern von der Krankenkasse)
Ich hatte mich damals um die Angelegenheiten gekümmert und bin selber zur zuständigen Geschäftsstelle. Zuerst noch ganz ruhig und sachlich. Angesichts der Sturheit meines Gegenübers wurde ich heftiger. Mein nächster Schritt war ein Anruf beim zuständigen Verwaltungsgericht, wo ich Termin für Nachmitag zwecks telefonischer Beratung ausmachen konnte.
Der war dann allerdings nicht mehr nötig denn meine Schwiegertochter rief mich zwischenzeitlich an. Die AOK hat sie angerufen und das ganze als Mißverständnis dargestellt. Das Geld kam dann wieder. Nur werde ich es vermeiden in den nächsten Jahren diese AOK Filiale zu betreten, mein Auftritt dort ist in Erinnerung geblieben und ich könnter daher keinem diesbezüglich helfen.
Euch wünsche ich problemloseren Lösungsweg.
igel69
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Beitrag von igel69 »

Hallo Melinde,
danke für Deine Infos. Ich bin leider 900km von meiner Schwägerin entfernt, sonst hätte ich mich schon selbst bei der AOK blicken lassen.

Ich sage Dir Bescheid wie es ausgegangen ist. Alles Gute.

LG IG
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Melinde
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Beitrag von Melinde »

Hallo igel69
Ich drück´Euch die Daumen für einen erfolgreichen Verlauf.
Gruß
igel69
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Update

Beitrag von igel69 »

Guten Morgen,
ich habe soeben mit meiner Schwägerin telefoniert und gute Nachricht bekommen. Nach zwei Briefen von einer Rechtanwältin an die AOK, hat die AOK die unberechtigte Kündigung zurück genommen und meine Schwägerin ist nun wieder krankenversichert !!

Ist schon ein starkes Stück wie wann versucht sich auf Kosten der Ärmsten im Lande schadlos zu halten und das ungestraft !!
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Melinde
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Beitrag von Melinde »

Guten Morgen igel69
Das freut mich sehr zu lesen.
Prima das Deine Schwägerin krankenversichert ist.
Ich wünsche Ihr für die Zukunft Alles Alles Gute
und Dir natürlich auch.
Gruß :D
Meine Antworten stellen persönliche Ansichten und Meinung zu den Themen dar.
Sie sollen nicht als Rechtsberatung verstanden werden weil sie das nicht sind.
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