Städte setzen Ein-Euro-Jobber als Streikbrecher ein

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-us-
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Städte setzen Ein-Euro-Jobber als Streikbrecher ein

Beitrag von -us- »

Hallo an alle !

Folgende Meldung der Aaachener Nachrichten sprang mir heute morgen förmlich ins Geschicht:


Städte setzen Ein-Euro-Jobber als Streikbrecher ein
Die Gewekschaften sprechen von rechtswidrigen Einsätzen der Langzeitarbeitslosen, verzichten aber auf Eskalation

(von Norbert Demuth)

Karlsruhe. Den Streik im öffentlichen Dienst sehen die Arbeitgeber in Baden-Württemberg inzwischen offenbar als eine Art Foul an: " Wenn uns jemand gegen das Schienbein tritt, dürfen wir Schienbeinschützer anziehen", sagt Andreas Stein, stellvertrentender Hauptgeschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverband Baden Württemberg (KAV) in Stuttgart. Er rechtfertigt damit die Tatsache, dass in den bisheringen zwei Streikwochen meherere Städte auf Ein-Euro-Jobber, Leiharbeiter und ABM-Kräfte zurückgegriffen haben, um vor allem die Ausfälle bei der Straßenreinigung zu kompensieren.

Aus Sicht des Leiters der Rechtsabteilung der Dienstleistunggewerkschaft Verdi in Baden Württemberg, Carsten Scholz, werden die Betroffenen in zahlreichen Fällen für " Streikbrecherarbeiten missbraucht". Insgesamt 70 bis 130 Ein-Euro-Jobber und Leiharbeiter seien für solche "rechtswidrigen Einsätze" landesweit bislang während des Streiks herangezogen worden.
Allerdings setzt die Gewerkschaft hier nicht auf Eskalation.
Bisher sei in der Angelegenheit "kein einziger Rechtsstreit" gegen die Kommunen anhängig, sagt Scholz. Die Gewerkschaft versucht zunächst "auf politischem Weg" ihre Forderung durchzubringen.
Der Verdi-Rechtsexperte weist daruf hin, dass die Betroffenen den Arbeitgebern "strukturell unterlegen" seien. Aus Angst sonst gar keinen Job zu haben, würden sie "alles mitmachen".

In Karlsruhe zum Beispiel seien seit Streikbeginn drei Ein-Euro-Jobber und zehn ABM-Kräfte für mehr Tätigkeiten bei der Straßenreinigung eingesetzt worden als sie normalerweise machen, sagt der örtliche Verdi-Geschäftsführer Jürgen Ziegler. Beim Auflesen von Papier mit der Greifzange sei es nicht geblieben. "Damit sind sie Streikbrecher", betont der Gewerkschaftler. Das sei "eine Sauerei", sagt er mit Blick auf die Kommune. Denn die Hartz-IV-Empfänger seien die "schwächsten Glieder der Kette". Bei einer Arbeitsverweigerung bekämen sie "Ärger mit der Arbeitsagentur".

Einen dramatischen Zwischenfall gab es in Heidenheim bei Ulm.
Dort fiel am Montag während der Straßenreinigung ein Ein-Euro-Jobber tot um, offenbar wegen Herzversagen.Nach Angaben der Stadt sollte der seit Oktober bei der Kommune eingesetzte 57-jährige Arbeitslose den Müll an einem Busbahnhof einsammeln, unter anderem auch mit einem Greifer.
Die Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Ostwürttemberg-Ulm, Maria Winkler, sagt allerdings, er habe zusätzlich Schneeräumen und dabei "schwer arbeiten" müssen. Von der Arbeitsagentur sei der 57-jährige aber "nicht zum Schneeräumen, sondern nur für die zusätzliche Leerung von Papierkörben" eingeteilt worden, betont Winkler.Die Verdi-Sprecherin bemängelt, dass der Mann vor seinem Einsatz nicht gesundheitlich untersucht worden sei. (ddp)



Ich finde das schlägt dem Fass den Boden aus. Hartz IVler haben keine Lobby, den Gewerkschaften ist es egal und machen lieber auf politisch.

Hartzler werden hier regelrecht ausgenutzt.

Was sagt ihr dazu?

LG aus Aachen
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