Mutlos

Überschuldung durch Hartz 4 .
Davon sind sicher viele Betroffen. Hier könnt Ihr Diskutieren und eure Erfahrungen austauschen. Damit Ihr schon bald eure Schulden trotz Hartz 4 in den Griff bekommen könnt.

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Dogcoach
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Mutlos

Beitrag von Dogcoach »

Hallo,
viel verspreche ich mir nicht davon , aber ich brauche dringend einen guten Rat, fühle mich schon klein genug.
2002 versuchten meine Tochter und ich in die USA zurückzuwandern. Ich habe einen sicheren Arbeitsplatz aufgegeben,weil ich mir von einem Neustart(beruflich und privat) viel versprochen hatte. Auch war mir die gesamte Entwicklung in Deutschland zu dem Zeitpunkt klar, da wollte ich einfach nur weg! Es war mit Sicherheit eine Flucht, auch vor meinen Problemen, das steht nicht zur Diskussion ... jedenfalls ist die Sache nach hinten losgegangen (aus privaten Gründen) und wir mussten wieder nach Deutschland zurück, ins Nichts ... und sind endlos gefallen... Es gab zudem keine Hilfe (Familie hat sich ausgeklinkt). Ich war für ca. 1Jahr krank, es hat halt gedauert, den Faden wieder aufzunehmen.
Zur Zeit befinde ich mich in einer berufl. Reha-Maßnahme, die mich in die Arbeitslosigkeit führt (ich bin 50 J.-bei Abschluss bin ich fast 52J.) und mich zudem nicht glücklich macht (kaufmänn. Bereich-ich bin /war Narkoseschwester). Meine Tochter ist schwanger, ALG II Empfängerin, und zieht demnächst in eine eigene Wohnung, die aber noch nicht vollständig eingerichtet werden konnte, denn wir haben keinen Möglichkeit, Möbel zu transportieren oder aber handwerkliche Sachen zu erledigen. Finanziell geht mir die Puste aus, denn ich habe auch noch Schulden in Höhe von ca.10000 €, von denen ich Ratenzahlungen von insgesamt 150 € mtl. abtrage. Bisher war es auch kein Problem, aber wenn meine Tochter auszieht(und das muss sie wirklich, weil wir uns bisher eine 49qm² große Wohnung i. 3.Stk. teilen), habe ich ca. 200 € weniger zur Verfügung. Hinzu kommt mein Hund, an dem ich sehr hänge,aber der natürlich auch Kosten verursacht, weil er z.zt. Dauerpatient beim Tierarzt ist. Den Hund haben wir uns angeschafft, weil wir uns vor 2 J. total von der Außenwelt isoliert hatten und um wieder soziale Kontakte zu bekommen (denn ein Hund muss tgl. 'raus). Hinzu kommen Kosten (100€)für den Hundesitter, weil ich den Hund nicht zu lange allein lassen kann.
Ein Gläubiger hat mir jetzt ein Ratenangebot von 50€ gemacht, aber das kann ich nicht mehr bewältigen! Eine Kontopfändung habe ich bereits hinter mit, weil ich 2 EV's abgeben musste. Das steht mir jetzt wieder bevor! Zur Schuldnerberatung war ich bereits, aber eine Insolvenz wäre zu dem damaligen Zeitpunkt eher unökonomisch gewesen. Es war ja auch nicht geplant, dass meine Tochter schwanger wird! Zwar habe ich eine gesetzl. Betreuerin, aber sie kann auch keine geringere Raten aushandeln. Meine jetzige Lebenssituation sieht sehr düster aus, ich denke daran, die Umschulung zu schmeißen,denn ich habe keine Perspektive. Auch versuche ich mich wieder in meinen alten Beruf zu orientieren, obwohl die Aussichten dort ganz mies sind (ich bin einfach zu alt ) und ich strahle z.zt. keinen Optimismus aus. Ich war immer ein Kämpferin, aber jetzt bin ich am Ende. Trotzdem muss ich für meine Tochter da sein, denn auch sie hat eine schwere Zeit hinter und vor sich!
Immer noch fehlt es am nötigsten, ich kann mir keine Bekleidung mehr kaufen, alles andere ist schon aus Second Hand- Beständen und aufgetragen. Ergänzende Leistungen zum Leben kann ich nicht beantragen, denn ich beziehe dafür zuviel Übergangsgeld - die anderen Kosten werden ja nicht gegengerechnet! Trotzdem liege ich ,nach Abzug aller monatl. Unkosten unterhalb Hartz 4! Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll, einen Nebenjob darf ich auch nicht annehmen, weil ich Sozialgelder von der BfA beziehe. Ganz ernsthaft: Ich halte diesen Druck nicht mehr aus....

Wer kennt ähnliche Situationen und kann mir einen konstruktiven Rat geben?

mfg
Dogcoach
Zuerst verließ sie ihr Glück, und dann kam Ünglück dazu...
Gast

Beitrag von Gast »

Moin
Meine Meinung :
Hund abschaffen, Privatinsolvenz beantragen, mit Tocher in eine größere Wohnung ziehen, Umschulung weiter machen !
Bangbuex
Dogcoach
Beiträge: 8
Registriert: 06.10.2006 15:11
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re

Beitrag von Dogcoach »

Hallo, bangbüx,
ist schon klar: Hund abschaffen- genau diese Antwort hatte ich auch befürchtet... so einfach geht das nicht! Schon garnicht, wenn das Tier zur Familie gehört, aber das kann nur ein Hundeliebhaber nachempfinden!
Außerdem: Je mehr Menschen ich kennenlerne, desto wertvoller ist mir mein Hund!
Habe inzwischen meine Umschulung abgebrochen und arbeite Vollzeit in der ambulanten Pflege - das reicht gerade zum Überleben, Reserven kann man damit nicht schaffen.
Meine Tochter hat inzwischen ihr Kind bekommen, wohnt in einer eigenen Wohnung und kämpft mit dem Kind um ihre Existenz! Anspruch auf Hilfen hat sie natürlich, aber das dauert natürlich! Z.Zt. lebt sie von 220 Euro -
gut, dass sie stillt, Nahrung für's Kind ist ja auch nicht gerade billig!
Ich hoffe nur, dass sie es mit dem Kleinen packt, einfach ist es nicht, aber damit befindet sie sich ja in guter Gesellschaft!
Für Mittellose bzw. Hilfsbedürftige ist Kinderkriegen auch nicht vorteilhaft, eher unerwünscht... Elterngeld sollte nur Akademiker oder Gutverdienende animieren, Kinder in die Welt zu setzen, Sozialschwache dürften keine Kinder bekommen, denn diese Kinder sind stigmatisiert!
Vielen Dank für deine liebgemeinten Ratschläge...
MfG
dogcoach
Zuerst verließ sie ihr Glück, und dann kam Ünglück dazu...
Gast

Beitrag von Gast »

Moin
Ja, du hast das schon richtig erkannt.
Nun muß ich sagen : Ich bin Realist, habe auch Haustiere aber dennoch ist sich jeder selbst der nächste. Das ist nunmal so.
Und wenns hart auf hart kommt, dann muß das Tierchen weg und ich muß Kosten sparen wo es eben nur geht damit ich über die Runden komme.
Und das man Kinder der oberen Bevölkerungsschicht "gerner" hat als die übrigen, versteht sich fast von selbst.
Bangbuex
moselkerl
Beiträge: 150
Registriert: 10.02.2007 16:44
Wohnort: Bad Bertrich

Ich hätte gerne einen Elefanten, leider....

Beitrag von moselkerl »

Aus der Praxis:
Eine meiner Sorgenkinderfamilien haben 3 Berner Sennenhunde, 4 Katzen und noch was in einigen Käfigen. Alles liebe und sehr schöne Tiere. Nun habe ich für die Insolvenz einmal alle die Rechnungen, Mahnungen und Mahnbescheide sortiert und was da zusammenkam! Beinahe alle Tierärzte in der nahen und weiten Umgebung haben schon geklagt, Futterhäuser geliefert, Gemeinden wegen Hundesteuer gepfändet. Die Tierliebe ist gross.
Ich habe keine Lösung! :evil:
Meine Antworten stellen persönliche Ansichten und Meinung zu den Themen dar.
Sie sollen nicht als Rechtsberatung verstanden werden weil sie das nicht sind.
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