Schulden / Aussichtslos???

Überschuldung durch Hartz 4 .
Davon sind sicher viele Betroffen. Hier könnt Ihr Diskutieren und eure Erfahrungen austauschen. Damit Ihr schon bald eure Schulden trotz Hartz 4 in den Griff bekommen könnt.

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bunnymama
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Schulden / Aussichtslos???

Beitrag von bunnymama »

Hallo,

mein EX hat leider in der Vergangenheit viel Mist gebaut und viele Schulden am Hals. Er war schon bei der Schuldnerberatung und die meinten auch er habe keine Chance.

Situation:
Er hat mitlerweile zwei Kinder (für keines zahlt er Unterhalt, die Kasse zahlt)
Er ist noch verheiratet und lebt in Scheidung.
Er hat ca. 10,000 e Schulden und ist ALG II Empfänger. EV schon abgegeben.
Teilschulden sind bei BVG wegen Schwarzfahren. Teil Mietschulden und der Rest Läpperbeträge (Telekom, Strom usw.)

Die Schuldnerberatung meint selbst mit Privatinsolvenz kommt er nicht weiter, wegen der Unterhaltsschulden. Arbeiten traut er sich kaum, da sofort Kontenpfändung droht.

Kann er je die Schulden bereinigen? Der Unterhalt geht doch immer vor oder? Was kann er tun um die Schulden abzuzahlen?
Er gibt die Hoffnung langsam auf und denkt er kommt nicht weiter.

Liebe Grüße
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nonsens
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Beitrag von nonsens »

1. die Privatinsolvenz ermöglicht es, das es keine Kontenpfändungen mehr gibt - (vorrausgesetzt es sind keine Stadtschulden - Finanzamt, Arbeitsamt etc.) und die Insolvenz muss rechtsgültig vor gericht liegen

2. Die Insolvenz heisst für ihn, alles offen zu legen, zieht er es konsequent durch, ermöglicht es ihm, ein Leben ohne Mahnbescheide zu führen, wenn er denn alle Gläubiger in die Insolvenz genommen hat.

3. Solange er nicht mehr verdient, als der Festbetrag ist, nimmt ihm keiner sein geld weg. Da er Kindern gegenüber Unterhaltsverpflichetet ist, erhöht sich die grenze für ihn. Kontenpfändungen /Gehaltspfändungen sind nicht möglich.

4. er darf sich nichts in den 6 Jahren Insolvenz zu Schulden kommen lassen, geringster verstoss erwirkt sofortige Aussetzung der Insolvenz.

5. Wenn Schuldnerberatung ihm nicht helfen will, was sie meist tun, da sie kein gelddafür bekommen, soll er einen Anwalt nehmen. Kostet je nach Höhe der Schulden bis zu 800 Euro Gebühr, bei 10.000 Euro werden es 400 bis 500 euro sein, die er aber abzahlen kann. Eine Rechtskostenbeihilfe gilt hier leider nicht.
Der Anwalt nimmt dann alles in die hand und macht den rest.

So kann er in ca 7 Jahren sagen, er ist schuldenfrei.

Allerdings brauch er glaub ich für den Kindesunterhalt nicht aufkommen, da er ja nicht zahlungsfähig ist.

Wir machen dasselbe durch, da mein Mann zu jungen Jahren auch böse in die Schuldenfalle tappte, und sich nicht mehr zu helfen wusste.
Und wir haben seitdem Ruhe vor Pfändungen und Co.

Wie gesagt, was aber Finanzamt und Stadt (Arbeitsamt , Strassenverkehrsgesellschaft etc,) ist kommt nicht in die Insovenz und muss abgezahlt werden !
Ich gebe hier nur meine persönlichen Erfahrungen wieder, ich bin kein Rechtsbeistand und habe eigentlich auch keine Ahnung
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submarin
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Beitrag von submarin »

Von Unterhaltsschulden kommt man nicht mit einer Privatinsolvenz runter, die bleiben, da stimmt die Aussage der Schuldnerberatung. Sonst würden sich leider wohl viele Väter so dem lästigen Problem entziehen....

@nonsens:
5. Wenn Schuldnerberatung ihm nicht helfen will, was sie meist tun, da sie kein gelddafür bekommen, soll er einen Anwalt nehmen.

Das stimmt so nicht:
Schuldnerberatungsstellen existieren definitiv nur deshalb, weil die Kommunen diese finanzieren. Mal geben die Kommunen das Geld an einen Verein weiter, mal stellen sie selber Leute an. Die Mitarbeiter sind also regelhaft bezahlte Angestellte, und da gibt es durchaus fähige Leute.

Nicht sofort helfen tun sie öfter, das stimmt, hier hängt das einfach an der chronischen Überlastung. Da werden Termine eben Monate später vergeben, aber da können die Mitarbeiter nichts für.
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nonsens
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Beitrag von nonsens »

deshalb sollte man, wenn man es eilig hat einen anwalt zu rate ziehen, der aber kostet eben geld je nach schlden/gläubigeranzahl
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Confused
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Beitrag von Confused »

relativ gute Infos und Musterschreiben findet man auch unter http://meine-schulden.de/
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nonsens
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Beitrag von nonsens »

Also mit Anwalt und Consortius haben wir jetzt 3 Monate benötigt um die Insolvenz zum Laufen zu kriegen.

Die Schuldnerberatungsstelle, die wir vor dem Anwalt angefragt hatten, hatte erst zum September hin einen termin für uns.

Bis dahin wäre bei uns aber Hopfen und Malz verloren gewesen, somit haben wir uns mit dem Anwalt doch schneller gerettet.

Alles läuft seinen geregelten Gang, und in 6 Jahren darf mein Mann dann wieder positiv in die Zukunft schauen.

Zahlen müssen wir an den Anwalt 800 Euro Auslagen und gebühren etc. und die zahle ich gern, weil es besser ist, als 30000 Euro abzuzahlen, und das auf Jahre hinaus.....und letzten Endes nur Zinsen tilgt, aber nicht die Hauptschuld.

Wer also schnell da weg will aus der Falle, sucht euch nen Anwalt, der Privatinsolvenzen durchführt.
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Gast

Beitrag von Gast »

Moin

Das mit dem Anwalt ist besser - keine Frage.
Und das Beste ist, das wenn er ( der Anwalt ) das Verfahren beantragt hat - seine Forderung auch gleich noch mit in die Insolvenzmasse eingefügt werden kann und auch er dann nichts mehr erhält.

Bangbuex
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