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Kürzung der ALG2 Bezüge korrekt?

Verfasst: 24.12.2005 01:58
von romeon
Hallo liebe User,

Da uns etwas der Durchblick fehlt, würde ich euch bitte, unsere Geschichte samt den Bezügen kurz zu überschauen. Ich für meinen Teil halte die Rechnung für in sich logisch, nur meine Cousine nicht, um die es sich hier dreht.

Meine Cousine hat nach ihrer Schule eine Ausbildung absolviert. Anschließend wurde sie allerdings nicht übernommen und ist seitdem arbeitslos. Geld verdient im Sinne von Einzahlung in die ALG Kasse hat sie bisher nicht. Sie wohnt zusammen mit der Mutter in einem Mietshaus mit 2 Stockwerken und insgesamt ca. 90 qm. Meine Cousine bezog monatlich durch Hartz4 insgesamt ca. 410€, was laut ihren Angaben ca. 200 Euro Unterhalt und Heizkosten beinhaltete, die offiziell wohl ihrer Mutter zustanden.

Nun kam sie auf die Idee, ganz offiziell das obere Stockwerk, in dem sie eh wohnte, zum Großteil (ca. 40qm) auch für sich zu mieten. Die Kaltmiete würde sich auf ca. 190 belaufen, die Nebenkosten auf ca. 80, alles in allem also um die 270 Euro.

Sie hatte sich nun offenbar vorgestellt, dass sie zu ihren aktuellen Hartz4 "Einkünften" von oben erwähnten ca. 410€ noch die Miete bekommt und insofern praktisch nicht schlechter dasteht. Bzw deutlich besser, weil sich dadurch logischerweise die Miete der Mutter mindern muss, die bis dato beide Stockwerke bezahlt hatte.

Nach dem kurzen Informationsgespräch letzte Woche beim Fallmanager sieht die Sache zu ihrem Erstaunen allerdings leicht anders aus. Die 270 Euro für die Miete würde sie offenbar bekommen. Nur würden sich ihre seitdem bezogenen ca. 410 Euro um die 200 Euro reduzieren, die Monat für Monat eigentlich der Mutter für Unterhalt und Heizkosten zugestanden hätten.
Ergo käme sie nun auf ca. 480 Euro (Miete 270 + 210 für sich), und damit scheint sie nicht ganz einverstanden.

Ihre Rechnung:
Vorher: 412 Euro für sich (die 200 Euro für Unterkunft an Mutter wurden nicht abgeführt, Mutter berappt Zahlung der ganzen Wohnung)
Nachher: 210 Euro für sich (+270 Miete, wovon sie natürlich nichts hat, Mutter wird allerdings um gut 1/3 entlastet)

Meine Frage an euch, liebe User: ist das so halbwegs nachvollziehbar und sind die verminderten Zahlungen korrekt? Zweifel hab ich eigentlich kaum, ich würde es nur gerne noch mal bestätigt hören :).

Ich habe den Fall aus meiner Sicht geschrieben, so wie sich mir nach dem Gespräch dargestellt hat. Die Zahlen sind ziemlich korrekt.

Sorry für den langen Text in einem vermutlich einfachen Fall :)

Vielen Dank und Weihnachtliche Grüße,
Roman

Verfasst: 24.12.2005 13:53
von Daniel81
Hallo romeon,

puh, erstmal durchblicken.
Also erstmal hat deine Cousine ja Glück gehabt, das sie die 200 Euro nicht an die Mutter abführen mußte. Es stellt sich für mich so da, als würde deine Cousine das Geld irgendwie nicht reichen und sie versucht noch mehr rauszuholen. Wenn ich was falsches Denke musst du mich berichtigen.

Ich weiß jetzt nicht ob das ne eigenständige Wohnung ist oder mit zum Haus gehört und dies nur in zwei Stockwerke unterteilt ist.

Wenn es eine eigenständige Wohnung wäre, müßte sie die Miete+Lebensunterhalt bekommen, waären also 345 Euro+wenn ich das richtig in erinnerung habe 270 Euro Miete.

Sollte es aber unterteilt sein und sie nur das "zweite Stockwerk" bewohnen, lebt sie also weiterhin bei ihrer Mutter eben nur im zweiten Stock. Sie führt also keine eigene Bedarfsgemeinschaft. Das würde natürlich die Rechnung nen bisschen erklären, da sie denn nur anteilig Miete bezahlt bekommt. Was mich nen bißchen wundert, ist wo sind ihre 345 Euro Lebensunterhalt, oder haben sie das alles aufgerechnet mit der Mutter.

Außerdem wird es in Zukunft sowieso kaum noch die Möglichkeit geben für Jugendliche unter 25 Jahren, ne eigene Wohnung zu beziehen, das Gesetz ist zwar noch nicht geltend, aber von manchen Ämtern wird es schon so ausgelebt.

Daniel

Verfasst: 28.12.2005 00:10
von romeon
Hallo Daniel,

Danke für deine Antwort und sorry, dass ich mich erst jetzt melde.
Ganz unrecht hast du sicher nicht mit dem "versucht noch mehr rauszuholen". Am liebsten wäre es mir natürlich, sie bekäme schnellstens einen Job, keine Frage ...

Nur eines vielleicht noch: bekommt man die 345 Euro denn im Normalfall immer, also auch Leute, die noch nie etwas gearbeitet haben?

Vielen Dank,
Roman