Riesendilemma
Verfasst: 12.08.2009 12:57
Hallo,
ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 41 Jahre alt und momentan selbständig mit Gründungszuschuss durch die Agentur. Diese Selbständigkeit werde ich, wenn kein Wunder mehr geschieht, zum 01. September aufgeben müssen.
Nun mal kurz zu der wirren Geschichte, die sich ereignet hat.
Ich bin gelernter Bürokaufmann. Nach einer (aus psychischen Gründen verkürzte) Bundeswehrzeit 1992 gab es Querelen mit der alten Firma, sodass ich einen Fabrikjob annahm, dem ich bis Dezember 2007 nachging. Während dieser Zeit zog ich mir durch ungeheure Schlepperei einen Bandscheibenvorfall zu. Die Arbeit in der Firma war ansonsten immer okay, bis das Management nach und nach wechselte und ein immenser Stress entstand, der mich in besagtem Dezember 2007 an den psychischen Abgrund brachte. In einem Wutanfall verwüstete ich Teile der Halle und landete noch mit Wahnsinnsblutdruck am selben Tag beim Hausarzt, der mich zum Psychiater schickte. Der schrieb mich natürlich längere Zeit krank, weil ich "komplett vor der Wand" stand.
Bereits im Dezember hatten meine Freundin und ich die Hochzeit geplant, für den März 2008. Dies war auch das, was mich wieder auf die Beine brachte. Da ich das nötige Kleingeld nicht hatte, zahlte ich das Ganze über eine Kreditkarte. Die Rückzahlung wäre unter normalen Voraussetzungen kein großes Problem gewesen, doch dann stellte mein Psychiater fest, dass eine Rückkehr in die Firma unter keinen Umständen mehr angebracht wäre, zumal diese während meiner Krankheit auch noch in Insolvenz gegangen war.
Nun überschlugen sich etwas die Ereignisse: Die Hochzeit fand wie geplant statt. Zwei Tage später war ich wieder gesund geschrieben und musste Arbeitslosengeld 1 beantragen. Eine Nachuntersuchung durch den ärztlichen Dienst der Agentur bestätigte die gesundheitlichen Einschränkungen. Bewerbungen blieben erfolglos. Somit ergriff ich eine sich aufgetane Gelegenheit zur Selbständigkeit im künstlerischen Bereich, die durch ihre Vielseitigkeit auch bei allen Ämtern und Fachleuten eine gute Grundlage versprach. Die Vorbereitungen, die ein paar Monate dauerten, liefen wunderbar. Doch ab Dezember 2008, als es an die Arbeit ging, gingen nach und nach ein paar Elemente flöten, sodass außer dem Gründungszuschuss nur schleppend Einnahmen stattfanden. Doch es gab immer wieder Ausblicke auf neue Sachen, die aber immer im letzten Moment vereitelt wurden. Dieser Zustand hielt bis jetzt an. Ende August kommt zum letzten Mal die Zahlung der Agentur. Danach ist wohl Hartz 4 angesagt, wenn nicht im letzten Moment noch "die gute Fee" kommt.
Folgende Informationen zur Ergänzung:
Ich habe kein Auto mehr, da ich die Steuer nicht mehr bezahlen konnte. Die Hoffnung, ein gebrauchtes preiswertes Auto zu ergattern, zerschlug sich - wohl offenbar durch die Abwrackprämie.
Außer einer Haftpflichtversicherung habe ich keine Versicherungen.
Wir wohnen zu drei Personen (ich, meine Frau - Hausfrau - und mein Stiefsohn - 10 Jahre) in einer 90 qm-Wohnung zu 580 € Warmmiete. Ein Umzug ist ausgeschlossen, da dies dem Jungen nicht mehr zuzumuten wäre (er wurde als Kind schon hin- und hergestoßen, und der Umzug hierhin brachte ihm schon schwere Probleme in der Schule).
Wir haben insgesamt Schulden von knapp 9000 €.
Das Scheitern der Selbstständigkeit scheiterte nicht zuletzt deshalb, weil keine Geldmittel für Werbung mehr übrig waren.
Ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen.
Also zusammengefasst: Wohnung möglicherweise etwas zu groß, kein Auto, gesundheitliche Einschränkungen, Schulden, ein liebebedürftiges Kind (übrigens mit 50 % auf meiner Steuerkarte vermerkt).
Meine Fragen:
Wann habe ich mich überhaupt bei der ARGE zu melden? Gilt hier die Sieben-Tage-Regelung (also bis zum 07. September dort antanzen?)
Was habe ich bei der ARGE zu erwarten und was wird jetzt auf uns zukommen?
Wieviel Geld steht uns zu?
Hat jemand einen ähnlich vertrackten Fall erlebt und kann aus Erfahrung berichten?
Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.
Lieben Gruß
Charly09
ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 41 Jahre alt und momentan selbständig mit Gründungszuschuss durch die Agentur. Diese Selbständigkeit werde ich, wenn kein Wunder mehr geschieht, zum 01. September aufgeben müssen.
Nun mal kurz zu der wirren Geschichte, die sich ereignet hat.
Ich bin gelernter Bürokaufmann. Nach einer (aus psychischen Gründen verkürzte) Bundeswehrzeit 1992 gab es Querelen mit der alten Firma, sodass ich einen Fabrikjob annahm, dem ich bis Dezember 2007 nachging. Während dieser Zeit zog ich mir durch ungeheure Schlepperei einen Bandscheibenvorfall zu. Die Arbeit in der Firma war ansonsten immer okay, bis das Management nach und nach wechselte und ein immenser Stress entstand, der mich in besagtem Dezember 2007 an den psychischen Abgrund brachte. In einem Wutanfall verwüstete ich Teile der Halle und landete noch mit Wahnsinnsblutdruck am selben Tag beim Hausarzt, der mich zum Psychiater schickte. Der schrieb mich natürlich längere Zeit krank, weil ich "komplett vor der Wand" stand.
Bereits im Dezember hatten meine Freundin und ich die Hochzeit geplant, für den März 2008. Dies war auch das, was mich wieder auf die Beine brachte. Da ich das nötige Kleingeld nicht hatte, zahlte ich das Ganze über eine Kreditkarte. Die Rückzahlung wäre unter normalen Voraussetzungen kein großes Problem gewesen, doch dann stellte mein Psychiater fest, dass eine Rückkehr in die Firma unter keinen Umständen mehr angebracht wäre, zumal diese während meiner Krankheit auch noch in Insolvenz gegangen war.
Nun überschlugen sich etwas die Ereignisse: Die Hochzeit fand wie geplant statt. Zwei Tage später war ich wieder gesund geschrieben und musste Arbeitslosengeld 1 beantragen. Eine Nachuntersuchung durch den ärztlichen Dienst der Agentur bestätigte die gesundheitlichen Einschränkungen. Bewerbungen blieben erfolglos. Somit ergriff ich eine sich aufgetane Gelegenheit zur Selbständigkeit im künstlerischen Bereich, die durch ihre Vielseitigkeit auch bei allen Ämtern und Fachleuten eine gute Grundlage versprach. Die Vorbereitungen, die ein paar Monate dauerten, liefen wunderbar. Doch ab Dezember 2008, als es an die Arbeit ging, gingen nach und nach ein paar Elemente flöten, sodass außer dem Gründungszuschuss nur schleppend Einnahmen stattfanden. Doch es gab immer wieder Ausblicke auf neue Sachen, die aber immer im letzten Moment vereitelt wurden. Dieser Zustand hielt bis jetzt an. Ende August kommt zum letzten Mal die Zahlung der Agentur. Danach ist wohl Hartz 4 angesagt, wenn nicht im letzten Moment noch "die gute Fee" kommt.
Folgende Informationen zur Ergänzung:
Ich habe kein Auto mehr, da ich die Steuer nicht mehr bezahlen konnte. Die Hoffnung, ein gebrauchtes preiswertes Auto zu ergattern, zerschlug sich - wohl offenbar durch die Abwrackprämie.
Außer einer Haftpflichtversicherung habe ich keine Versicherungen.
Wir wohnen zu drei Personen (ich, meine Frau - Hausfrau - und mein Stiefsohn - 10 Jahre) in einer 90 qm-Wohnung zu 580 € Warmmiete. Ein Umzug ist ausgeschlossen, da dies dem Jungen nicht mehr zuzumuten wäre (er wurde als Kind schon hin- und hergestoßen, und der Umzug hierhin brachte ihm schon schwere Probleme in der Schule).
Wir haben insgesamt Schulden von knapp 9000 €.
Das Scheitern der Selbstständigkeit scheiterte nicht zuletzt deshalb, weil keine Geldmittel für Werbung mehr übrig waren.
Ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen.
Also zusammengefasst: Wohnung möglicherweise etwas zu groß, kein Auto, gesundheitliche Einschränkungen, Schulden, ein liebebedürftiges Kind (übrigens mit 50 % auf meiner Steuerkarte vermerkt).
Meine Fragen:
Wann habe ich mich überhaupt bei der ARGE zu melden? Gilt hier die Sieben-Tage-Regelung (also bis zum 07. September dort antanzen?)
Was habe ich bei der ARGE zu erwarten und was wird jetzt auf uns zukommen?
Wieviel Geld steht uns zu?
Hat jemand einen ähnlich vertrackten Fall erlebt und kann aus Erfahrung berichten?
Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.
Lieben Gruß
Charly09