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Kinderferienfreizeit

Verfasst: 13.06.2007 13:38
von Abgebrannt
Hallo miteinander,

Folgendes Problem:

Alleinerziehende Mutter (Alg II) mit einem 7-jährigrn Sohn.

Der Junge möchte jetzt an einer, von seiner Schule organisierten, Ferienfreizeit (7 Tage) teilnehmen. Es handelt sich nicht um eine offizielle Klassenfahrt. Dann wäre der Sachverhalt ja klar. Die Kosten betragen incl. empfohlenem Taschengeld ca. 200€.

Gibt es eine Möglichkeit, in diesem Fall einen Zuschuß zu bekommen?
Ihr SB hat diese Frage bereits verneint.

Für Antworten vielen Dank im Voraus

Sebastian

Verfasst: 13.06.2007 14:49
von DjTermi
Unabhängig vom Regelsatz ist in § 23 Abs. 3 Ziff. 3 SGB II geregelt, dass die notwendigen Kosten einer Klassenfahrt im erforderlichen Umfang zu tragen sind. Ab dem 01.01.2005 ist im SGB II zur Grundsicherung von Arbeitssuchenden eine Antragsmöglichkeit geregelt, wenn die Eltern die Kosten der Klassenfahrt für ihr Kind nicht tragen können. Unter § 23 Abs. 3 Ziff. 3 heißt es im SGB II: "Leistungen für ... 3. mehrtätige Klassenfahrten im Rahmen der schulrechtlichen Bestimmungen sind nicht von der Regelleistung umfasst. Die Leistung nach Satz 1 werden auch erbracht, wenn Hilfebedürftige keine Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes einschließlich angemessener Kosten für Unterkunft und Heizung benötigen, den Bedarf nach Satz 1 jedoch aus eigenen Kräften und Mittel nicht voll decken können ..."

Verfasst: 13.06.2007 15:11
von Abgebrannt
Hallo DjTermi,

Dank für die Antwort.

Das Problem ist eben, auch laut SB, das es keine Klassenfahrt ist.
Es ist eine Ferienfreizeit für alle Schüler die teilnehmen möchten auf freiwilliger Basis.

Und dafür gibt es angeblich keine Zuschüsse.

Verfasst: 13.06.2007 15:15
von DjTermi
Hallo, das habe ich überlesen :(
Und ich befürchte da haben meine Kollegen sogar recht, was man da nichts bekommt. Aber werde mich da mal schlau machen.

Verfasst: 13.06.2007 23:56
von Melinde
Hallo Abgebrannt
Leider wird nur für Klassenfahrten nach den Richtlinien der einzelnen Bundesländer die Beihilfe für Klassenfahrten gezahlt. Da es sich im o.g. Fall um eine freiwillige Teilnahme handelt fällt eine Förderung flach.
Wenn die Schule einen Förderverein o.ä. hat würde ich es da versuchen eine Unterstützung zu bekommen.
Mal ganz abgesehen davon sollte man wegen so einer Ferienfreizeit, die von der Schule zwar organisiert, aber nicht als Klassenfahrt deklariert wird mal ein einem Elternabend ein paar kritische Fragen stellen.
Z.B. ob denen klar ist das durch diese „Freiwillige Teilnahme“ ein Aussortieren von Kindern (finanziell gesehen) armer Familien passiert?
Ob ihnen bewusst ist das Schule nicht nur der Wissensvermittlung dient sondern auch einen erzieherischen Auftrag hat, wie wollen die den Kindern beibringen das jeder Mensch gleich wertvoll ist und das gleiche Recht hat gemeinsam eine Freizeit zu verbringen die von der Schule ausgeht wenn schon von der Organisationsstruktur her eine staatliche Unterstützung ausgeschlossen ist, weil eben keine Klassenfahrt.
Gruss

Verfasst: 14.06.2007 07:45
von maria1106
Hallo!
Einen Zuschuss von der ARGE gibt es da sicher nicht!
Das hat ja mit der Schule nicht wirklich was zu tun.
Außer vielleicht organisatorisch.
Aber wenn die Frau alleinerziehend ist gibt es bestimmt auch einen Vater der sich an den Kosten beteiligen kann oder Großeltern, Tanten Paten etc...die einen Teil beisteuern können sowie die Mutter selbst!
Ich würde es da versuchen, denn das Amt ist ja nun nicht für die Freizeitgestaltung sämtlicher Hilfeempfänger verantwortlich.
Ist nicht böse gemeint sorry, aber was manche alles beantragen wollen ist für mich manchmal schon unverständlich! :shock:
LG
Silvia

Verfasst: 14.06.2007 11:41
von Melinde
Hallo maria1106
Ich habe sehr viel Verständnis für solche Anträge, in der früheren Sozialhilfe gab es die Möglichkeit für Geringverdiener Zuschüsse zu beantragen und Alg2 ist nichts anderes, ausser der Schlechterstellung Bedürftiger.
Für Kinder ist es wichtig wenn sie auch mal eine Zeitlang weg von zuhause gemeinsam mit anderen verbringen. Sei es mit der Jugendfeuerwehr oder anderen Vereinen die vor Ort soetwas anbieten. Auch Jugendämter veranstalten in den Ferien Freizeiten und wenn man den Eigenanteil nicht aufbringen kann konnte man Zuschüsse beantragen.
Klar das man zuallererst versucht das Geld privat und in der Familie aufzutreiben, aber nicht jeder hat dazu die Möglichkeit.
Gruss

Verfasst: 14.06.2007 13:59
von maria1106
Hallo Melinde!
Ich weis schon was du sagen willst und ich habe das auch verstanden. Nur habe ich eben kein Verständniss ( sorry is nun mal so) wenn alles und Jedes auch im Privaten Bereich ( Taufen Hochzeiten Kinderfreizeiten etc ) bezuschusst werden soll!
Ich kann auch nicht verstehen wenn es heist : "Ich kann meinen Kindern nichts zu Weihnachten kaufen etc.."
Ich finde dann sollte man an sich selber sparen um den Kindern auch mal was zu ermöglichen.
Und glaubt mir ich weis von was ich rede. Ich war sehr lange alleinerziehend und habe in Schichten gearbeitet ( in einem Beruf mit dem ich gar nichts am Hut hatte), ich war gerade mal 50 DM überm Sozialhilfesatz und habe meinem Kind auch alles ermöglicht! Aber vom Staat habe ich nichts bekommen!
Und auch später als mein zweites Kind kam war ich ständig am gucken wie ich es finanziell packen kann!

Und auch jetzt wo ich in dieses Harzt4 gerutscht bin missen meine Kinder nichts, weil sie bei mir an erster Stelle stehen.
Was für mich bleibt steht da natürlich auf einem anderen Blatt, denn das ist unterm Strich fast nichts ! Klar wie solls auch anders sein! :roll:

Ich will ja auch gar Niemanden angreifen .. nein bestimmt nicht nur finde ich wird oftmal alles für selbstverständlich angesehen und erstmal ein Antrag gestellt!

Ich hoffe nicht allzu falsch verstanden worden zu sein! :wink:

LG
Silvia

Verfasst: 14.06.2007 22:22
von Melinde
Hallo maria1106
Bitte bitte nicht verhauen :lol: :lol: :lol:
Mal in echt, ich weiss wie Du es meinst.
Klar gibt es Fälle wo zuerst nach Hilfe von anderswo gerufen wird bevor man selber das Hirn einschaltet und aktiv wird. Aber das ist meiner Erfahrung nach eine Minderheit. Manche brauchen oft auch nur mal einen "Anschubser" um die eigenen Prioritäten mal zu überdenken und neu zu ordnen, etwa wenn in einem Haushalt mit Kindern die Kippen das wichtigste beim Einkauf sind und die Speisekammer nur spartanisch gefüllt wird.
Meist ist es aber so das bevor eine Mutter an sich denkt zuallererst die Kinder kommen.
Du kennst doch sicher auch den Spruch: Mütter haben keine Bedürfnisse. (das zu haben lasse ich jetzt mal weg)
Liebe Grüsse Bild

Verfasst: 15.06.2007 08:49
von maria1106
:wink: