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Fernsehbericht über Hartz4-Skandale
Verfasst: 14.11.2006 15:07
von B.L.P.
Hallo,
ich bin Fernseredakteur und möchte einen Bericht über Hartz4-Härtefälle und -Skandale für das nationale Fernsehsender produzieren. Jetzt suche ich noch entsprechende Fälle von Betroffenen über die ich berichten kann. Dabei habe ich die Erfahrunge gemacht, dass die Schaffung von Öffentlichkeit oftmals etwas bewirken kann. Wir, die Firma B.L.& P. sind eine Fernsehagentur mit Studios in Kassel und Göttingen. Wir arbeiten seit über 20 Jahren für alle öffentlich-rechtlichen und privaten Sender Deutschlands in den Bereichen Nachrichten, Boulevard, Service, Reportage und Wissenschaft. Unsere Redakteure recherchieren zu den verschiedensten Themen und drehen Geschichten in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland. Die Beiträge bieten wir im Anschluss an den Dreh Sendern an. Zu unseren täglichen Kunden gehören öffentlich-rechtliche, aber auch verschiedene Formate der privaten Sender.
S. Kellerr
Verfasst: 14.11.2006 15:26
von DjTermi
Alles vielleicht schön und gut, aber solche Reportagen sind dann immer Anlass für Leute die eh schon Genervt sind, mal erbend bei der Agentur oder Arge rein zu Spazieren und mal Richtig Dampf ab zu lassen. Das schlimme dabei ist immer nach meiner Erfahrung,dass die Beiträge die gezeigt werden, nie verglichen werden können mit dem was der betreffende gerade für Probleme hat, dies denken sie aber dann. Es sollte vielleicht auch mal ein Bericht darüber gemacht werden, wie die Mitarbeiter der ARGE oder Agentur für Arbeit jeden Tag uns Verteidigen müssen, und das meist nicht nur mit Worten !
Verfasst: 14.11.2006 15:29
von MichaelKnight
Also ich bin froh, wenn ich nicht im Mittelpunkt stehe. Mach doch eine Reportage über die fälle hir im Forum.
Aber die echten knaller sind viel zu umfangreich für das Forum.
Mitunter glaubt mann auch selber nicht mehr an die schikane, die einem passiert,z.B wenn mann aus 100%Eigenleistung eine Ausbildung findet.
Aber keine zuschüße bekommt, ohne begründung. usw es gibt viele extrem viele Schikanen.
Aber keine Reportage mit mir
Re: Fernsehbericht über Hartz4-Skandale
Verfasst: 14.11.2006 18:16
von hans.gehder
B.L.P. hat geschrieben:Hallo,
ich bin Fernseredakteur und möchte einen Bericht über Hartz4-Härtefälle und -Skandale für das nationale Fernsehsender produzieren. Jetzt suche ich noch entsprechende Fälle von Betroffenen über die ich berichten kann. Dabei habe ich die Erfahrunge gemacht, dass die Schaffung von Öffentlichkeit oftmals etwas bewirken kann. Wir, die Firma B.L.& P. sind eine Fernsehagentur mit Studios in Kassel und Göttingen. Wir arbeiten seit über 20 Jahren für alle öffentlich-rechtlichen und privaten Sender Deutschlands in den Bereichen Nachrichten, Boulevard, Service, Reportage und Wissenschaft. Unsere Redakteure recherchieren zu den verschiedensten Themen und drehen Geschichten in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland. Die Beiträge bieten wir im Anschluss an den Dreh Sendern an. Zu unseren täglichen Kunden gehören öffentlich-rechtliche, aber auch verschiedene Formate der privaten Sender.
S. Kellerr
Hallo!
Es wäre nicht schlecht einen Bericht über den Mißbrauch von Hartz 4,von Seiten der kirchlichen Einrichtungen oder den angeblichen gemeinnützigen Anstalten zu drehen.Ihr würdet Euch wundern was es da zu berichten gebe(Sklavenhalten in modernem Stil).Hier werden die Kassen geblündert ,und nicht von einem ALG II Empfänger,der seinen 17 wöchigen Urlaub in Spanien verbringt und dafür an den Pranger gestellt wird.Ich arbeite auch in so einer angeblich gemeinnützigen Anstalt,hier wird für die Industrie produziert,mit Behinderten,ALG II Empfägern und Langzeitarbeitslosen,es werden Löhne von 6€-7,50€ bezahlt und dieses für voll ausgebildete Metallarbeiter.Ein Kollege von mir,verdient bei 240 Arbeitsstunden Netto 860 €.Als sogenannter Hartz 4 Arbeiter bekomme ich 1,50 € die Stunde und ein Mittagessen,bei einer 30 Stunden Woche.Gegen die regulär angestellten Arbeiter,sind wir Hartz 4 Empfänger Großverdiener.Die Einrichtung bekommt noch pro zur Verfügung gestellten Arbeitsplatz bis zu 500 € vom Arbeitsamt,bei mir nennt sich das ganze "Widereingliederung für über 58 jährige ins Arbeitsleben,ich habe bis zu meiner Entlassung ,wegen Krankheit,42 Jahre als Schloßer und davon 20 Jahre im 3 Schichtbetrieb als Akkordarbeiter gearbeitet,und dann wollen die mich an die Arbeit bringen.
Zum Abschluß:Es sind nicht die Arbeitslosen die die Kassen plündern,sondern die gemeinnützigen Anstalten ,Politiker und Komunale Betriebe die sich den Anschein der Gemeinnützigkeit geben!
Gruß Hans!

Verfasst: 14.11.2006 18:45
von blade80
Könnte ja mal jemand einen Bericht über die positiven Seiten von uns Sachbearbeitern produzieren, aber es wird wie immer nur das negative gezeigt....
Verfasst: 14.11.2006 19:21
von DjTermi
Da gebe ich Dir gerne recht Blade, wie ich oben schon geschrieben habe, es gibt immer nur Negative Sachen die uns Sachbearbeiter angebunden wird. Ich habe noch NIE ein Bericht gesehen die mal die Situation vom SB in Vordergrund Positiv gestellt haben.
Verfasst: 14.11.2006 20:37
von D_C
Hallo Dj Termi, Hallo Blade80,
ich kann gut nachvollziehen das Sachbearbeiter oft überfordert sind, weil sie viel Arbeit in wenig Zeit bewältigen sollen. Das Ganze noch möglichst menschlich gestallten sollen, nebenbei Publikumsverkehr haben, am Telefon verlangt werden und Mails beantworten sollen.
Viele Sachbearbeiter sind nicht richtig (oder gar nicht) eingearbeitet worden, stehen unter enormen Druck und schaffen es gar nicht auch nur in Erwägung zu ziehen einen Einzellfall als solchen zu betrachten, weil die Zeit drängt, das Wissen fehlt und ein Formular keinen Raum für Individualität gibt.
Euch beiden, und vor allem DjTermi (weil er schon länger da ist) vielen Dank dass ihr euch zusätzlich noch hier einbringt.
*finde das gehört auch mal gesagt*
DC
Verfasst: 14.11.2006 20:54
von DjTermi
Hallo D_C,
Danke für die Blumen
Ich versuche gerne Leuten zu Helfen und wenn ich das hiermachen kann mache ich das um so gern. Dies zeigt doch auch das wir alle Menschen sind und uns gegenseitig irgend wo brauchen. Ich bin noch so Sprachlos von dein Text das mir nun die Worte fehlen

Verfasst: 15.11.2006 02:36
von nonsens
Anzufügen ist auch:
Man sollte mal bedenken wieviele SB sich den *Hintern* aufreissen um den Bedürftigen helfen zu können, soweit es mögich ist, und der Bedürftige sich nicht helfen lassen will. Und hinterher der dann daheim sitzt und sich über die Inkompetenz des SB aufregt......
Ich denke auch, es gibt genug SB die wirklich was für einen tun, das sieht man auch hier im Forum - es sind ja auch nur Menschen, die sich ihr täglich Brot verdienen müssen, und ich bin ganz ehrlich - diesen Job möchte ich nicht machen, schon allein wegen der Nerven.....
Denn nicht der SB ist schuld, wenn es weniger oder gar kein geld gibt, sondern ganz allein das Gesetz, das es vorschreibt und der Bedürftige selbst, wenn er nicht mitarbeitet !
Das soll kein Angriff sein, nein, das ist nur eine Tatsache, die sich in den Ämtern immer wiederspiegelt.
Ich bin immer froh, hierherzukommen, Hilfe zu bekommen und das auch nach meiner Hartzler Zeit - weil ich es hier toll finde
Genug der Schleimerei *g, ich glaube eine Darstellung aus Sicht eines SB´ers wäre angebracht - damit wir die Seite auch mal richtig kennenlernen

Verfasst: 15.11.2006 04:29
von Gast
nonsens hat geschrieben:Denn nicht der SB ist schuld, wenn es weniger oder gar kein geld gibt, sondern ganz allein das Gesetz, das es vorschreibt und der Bedürftige selbst, wenn er nicht mitarbeitet !
Das ist ein gefährlich falscher Gedanke!
Er verkennt, daß ein Gesetz nicht Recht und Gesetz entsprechen muß, um vom deutschen Bundestag beschlossen zu werden!
Jeder Bedienstete des Staates, also des Volkes, muß sich selbst Gedanken über die Rechtmäßigkeit eines Gesetzes oder einer Dienstanweisung machen.
Macht er dies nicht, macht er sich selbst eventuell strafbar.
Es geht um die individuelle Verantwortung des Handelnden.
Fieses, aber umso eindringliches Beispiel, weil es hier nur um das Prinzip des individuellen Handelns geht:
Waren die Wächter der Konzentrationslager mitschuld am Tode der Vergasten? Hätten sie nein sagen können oder müssen?
Leider wird gerade zur Zeit die Qualität der Ausbildung der MitarbeiterInnen der Argen vernachlässigt.
Das kann dazu führen, das diese schlecht ausgebildeten Mitarbeiter sich unwissend strafbewehrt verhalten. Dies ist nicht nur ein Problem der Ausbildung, sondern ein allgemeines Problem der Bildung.
In Hamburg musste z.B. die Arge zugeben, dass sie keine qualifizierten Mitarbeiter aus der Sozialbehörde in die Arge bekommt, weil diese sich schlicht weigern, dort zu arbeiten.
Warum nur?
Weil sie wissen, das die Hartz IV Gesetzgebung in wahrscheinlich mindestens 10 Punkten verfassungswidrig ist und gegen internationales Menschenrecht verstößt? Und daß sie sich selbst, sollten sie sich an der Durchsetzung dieser menschenverachtenden und damit illegalen Gesetze beteiligen, strafbar machen würden?
Ich weiß nicht, ob alle MitarbeiterInnen der Argen soweit denken.
Verfasst: 15.11.2006 18:19
von nonsens
Ralf Hagelstein hat geschrieben:nonsens hat geschrieben:Denn nicht der SB ist schuld, wenn es weniger oder gar kein geld gibt, sondern ganz allein das Gesetz, das es vorschreibt und der Bedürftige selbst, wenn er nicht mitarbeitet !
Das ist ein gefährlich falscher Gedanke!
...
Ich meinte das eher im Sinne von den Zuwendungen ausserhalb des normalen Anspruchs. Was es damals an Zuschüssen gab und heute nicht mehr....hab mich da etwas verkehrt ausgedrückt.
Klar, es gibt Bedürftige, die nicht anders können als HartzIV und wenn sie dann mal nachfragen zwecks Zuschuss für Küche und Co, und keinen bekommen weil die Bundesländer nicht können oder dürfen, dann kann man doch nicht den SB dafür verantworten?
Klar muss jeder SB seine Entscheidungen in Sachen Zuwendung vertreten können, aber wenn nichts geht dann geht halt nix.
Verfasst: 15.11.2006 19:19
von blade80
Ich war vor Hartz 4 beim Sozialamt und habe Sozialhilfe bearbeit, Ich kenn daher die Umstellung mehr als zu Genüge, grad was die einmaligen Beihilfen o,ä. angeht.
Mit jeder Änderung wird mein Ermessen als SB mehr eingeschränkt, jedoch versuche ich immer das BEste für den Kunden "rauszuschlagen". Nur irgendwo ist eine Grenze, gegen ein Bundesgesetz kann ich als SB nix tun, ob ich nun gut finde dass z.b. meine U25 Kunden zu den Eltern in die BG kommen tut nix zur Sache da ich nur die " ausführende " Gewalt bin.
Mfg
Verfasst: 15.11.2006 19:35
von tanja2006
Hallo
ich bin neu hier und voller Wut ich würde inzwischen bereit sein die Medien zu informieren. Bin seit knapp 3 Jahren arbeitslos. Musste meine langjährige Arbeitsstelle aufgeben als ich alleinerziehend wurde und die Betreuung meines 9 jährigen Sohnes nicht mehr zu den unmöglichen Arbeitszeiten im Krankenhaus alleine bewältigen konnte. Mein Sohn leidet unter Asperger Autismus. Das ist eine autistische Form bei der die Kinder jedoch sprechen aber in ihrer eigenen Welt leben. Alles muß seinen gewohnten Ablauf haben sonst geraten sie in ihrer Welt aus dem Gleichgewicht. Er ist seit 7 Jahren deshalb in ärztlicher Betreuung. Durch die Scheidung von meinem Mann und auch die Trennung der daraufvolgenden Partnerschaft mußte ich meinem Kind in den vergangenen 5 Jahren 2 Umzüge zumuten. Seit 2,5 Jahren leben wir nun alleine und er hat sich inzwischen gut in die neue Lebenssituation mit mir eingewöhnt. Als ich damals umzog war von Hartz 4 noch keine Rede und so habe ich eine 3 Zimmer-Wohnung in kleiner Wohneinheit am Feldrand gewählt wo er nicht so viel Hektik hat. Als die Arbeitsagentur mich nun aufgefordert hat umzuziehen wegen der nicht angemessenen Wohnungsgröße habe ich Atteste der 2 behandelnden Ärzte vorgelegt wonach bescheinigt wird, daß ein Umzug für meinen Sohn unzumutbar ist. Daraufhin bekam ich die Einbestellung vom Gesundheitsamt, die Amtsärztin sollte die Umzugstauglichkeit meines Sohnes feststellen. In einem 20 Minütigen Gespräch mit mir vor meinem Sohn bat sie mich die behandelnden Ärte von der Schweigepflicht zu entheben, da sie Befunde einholen wollte. Das tat ich auch. Inzwischen teilte sie der ARGE mit daß mein Sohn umzugsfähig sei OHNE Rücksprache mit den behandelnden Ärzten jeh gehalten zu haben!!! Sie hat weder meinen Sohn untersucht noch befragt noch getestet! Ich mußte erst mal nach einem Anwalt suchen, der sich an die Sache rantraute. Beim 5. Anwalt hatte ich jetzt Erfolg und er klagt. Ich muß seit 2 Monaten mit 150 Euro weniger auskommen. Hab bei der ARGE um ein-Euro Jobs gebettelt aber bekomme keinen. Habe das Gefühl, sie wollen mich bewußt in die Knie zwingen. Mein Kind ist jedoch keine Schachbrettfigur die sich nach Belieben hin und herschieben läßt! Und so kann ich nur hoffen, daß das Sozialgericht Erbarmen mit der Entwicklung eines Kindes hat. Falls Interesse besteht
tanja_frenzel@yahoo.de