Weiß nicht mehr weiter
Verfasst: 03.09.2006 07:44
Hallo, ich bin neu hier. Habe diese Seite gestern Nacht im Google gefunden, weil ich wieder mal nicht schlafen konnte. Musste wieder über zu vieles grübeln. Heute Nacht war es das gleiche. Habe dann beschlossen, meinen Seelenmüll in diesem Forum abzuladen.
Vielleicht kann mir ja auch der eine oder andere Leser zu einzelnen Punkten einen Tipp geben oder seine eigenen Erfahrungen berichten.
Habe Anfang der achtziger Jahre zwei Ausbildungen (Vermessungstechnikerin, danach Umschulung zur Technik-Informatikerin) absolviert. Danach war ich bis Mitte der neunziger Jahre erfolgreich und mit einem sehr guten Gehalt in einer Softwarefirma angestellt. Dort lernte ich auch meinen Ex-Lebensgefährten, mit dem zusammen ich eine eigene Softwarefirma aufbaute, kennen.
Plötzlich ging es los mit meinem sozialen Abstieg:
Mit der eigenen Firma ging es im Jahr 2000 bergab, ich suchte mir einen Job (als Verkaufsfahrerin, weil ich keine Nachweise über meine vorherige Tätigkeit erbringen konnte, habe ich sonst nix gefunden).
Der Job wurde mir auf Ende April 2002 gekündigt, weil ich krank wurde und eine größere Operation vor mir hatte. Immerhin war ich über ein Jahr angestellt und bekam somit ALG I. Nachdem ich mich von meiner OP erholt und von meinem Partner getrennt hatte, habe ich beschlossen, endlich mal das zu machen, was ich mit 18 schon immer wollte: Ich wurde Fernfahrerin!
Zuerst war ich von Januar 2003 bis Juni 2003 bei einem Kurierdienst angestellt. Bin mit einem Sprinter immer zwischen Deutschland und Spanien hin und her gefahren. War ziemlich harter Job (nix mit 8 Std-Tag, waren eher 12-16 Std), aber ich bekam jeden Monat mein Gehalt und der Job hat Spaß gemacht. Leider musste diese Firma Insolvenz anmelden und ich war wieder mal arbeitslos. Bekam dann für Juni 2003 vom Arbeitsamt Insolvenzgeld, danach wieder ALG I. Ich war kaum arbeitslos, dann rief mich ein ehemaliger Kunde aus der vorherigen Firma an und fragte, ob ich keine Lust hätte, seinen 7,5 t - LKW zu fahren. Ich war happy !!! Der einzige Haken war halt, dass mich der nicht fest einstellen wollte. Somit gründete ich eine ICH-AG (das Arbeitsamt hat sich gefreut) und verlieh meine Arbeitskraft an diese und - damit es nicht nach Scheinselbständigkeit aussieht - an zwei weitere Firmen. Am Anfang lief alles ganz gut, doch leider ist die Zahlungsmoral im Transportgewerbe nicht gerade die beste und mein Konto bewegte sich immer weiter in Richtung Minus. Kurzum: ich flog aus der Krankenkasse raus, habe einen Berg Schulden bei der Rentenversicherung, konnte meine Telefonrechnung nicht mehr bezahlen usw.
Im November 2005 habe ich also meine ICH-AG an den Nagel gehängt und bin zum Arbeitsamt gegangen und habe Hartz4 beantragt. Wollte zuerst ALG I, wurde aber gleich abgewimmelt, weil ich ja mit meiner ICH-AG nicht arbeitslosenversicherungspflichtig war. Hartz4 hat man mir dann schließlich bewilligt (Oh Freude! Ich hatte wieder eine Krankenversicherung!).
Aber jetzt kam erst mal das komplette Elend:
Im Januar 2006 bimmelte mein Telefon und ich bekam einfach so einen Job angeboten. Der Anrufer hatte meine Nummer von einem meiner ehemaligen Auftraggeber bekommen. Ich war stolz wie Oskar, weil es sich anscheinend herumgesprochen hatte, dass ich eine gute Fahrerin bin. Ich also mit 7,5 t LKW + Anhänger erst mal eine Tour zur Probe gefahren. Habe gejubelt, als ich gleich nach dem Abladen in Dublin telefonisch die Zusage auf eine Festanstellung bekam. Mir war auch ziemlich egal, dass der LKW weder über eine Standheizung, noch über eine Koje, geschweige denn Gardinen verfügte. Hauptsache raus aus dem Hartz4-Dilemma! Somit war ich also ab 15.2.2006 wieder fest angestellt, bin quer durch Europa gegurkt und habe mir nachts beim Schlafen im Führerhaus (quer über die Sitze und ohne Privatsphäre) das Kreuz verrenkt und mir den A... abgefroren. Aber ich war glücklich und ich war mir sicher, dass ich dieses Mal das große Los gezogen habe. Mein Chef hat mir auch versprochen, dass ich, wenn die Firma einmal läuft, ein Fahrzeug mit Schlafkoje und Standheizung bekomme. Ich habe ihm den Mist sogar geglaubt. Zumindest war ich mir sicher, dass ich dieses Mal für meine Arbeit auch Geld bekomme, weil mein Chef mein Gehalt vom Arbeitsamt bezuschusst bekam. Ja denkste! Vereinbart waren 1850,- brutto (sind ca. 1200 netto) + pauschal 15 € Spesen pro Tag. So gegen Mitte April hat mir mein Chef dann mal 1250 € bar in die Hand gedrückt, nachdem ich damit gedroht habe, den LKW mitsamt der Ladung einfach stehen zu lassen. Ich habe das als Gehalt für den Zeitraum vom 15.2.06 bis 14.3.06 interpretiert. Ich hab weiter geschuftet und war erst mal zufrieden. Habe immer noch an bessere Zeiten geglaubt. Doch so langsam wurde es bei mir auf dem Konto sehr eng, zumal ich auch noch meine Telefonrechnung bezahlen musste, die ziemlich heftig war, weil ich von der Firma kein Handy hatte und alle geschäftlichen Gespräche über mein Privat-Handy führen musste. (Die Kosten hierfür wollte mir mein Chef natürlich auch erstatten).
Als ich dann am 15. Mai !!! von einer Frankreich-Tour zurück kam und immer noch keine positiven Bewegungen auf meinem Konto feststellen konnte, habe ich beschlossen, dass ich den LKW erst mal stehen lasse, bis sich da was tut. Und … wie sollte es auch anders kommen … ich bekam meine Kündigung. Natürlich alles andere als fristgerecht. Wurde am 17.5. zum 23.5. gekündigt. Am 20.5. gingen dann doch noch mal 1250 € auf meinem Konto ein, weil ich sonst den LKW-Schlüssel und die Frachtbriefe von meiner letzten Tour in den Neckar geschmissen hätte. Diese Zahlung interpretiere ich als Gehalt für den Zeitraum vom 15.3.06 bis 14.4.06. Meine Telefonkosten, die sich mittlerweile auf über 700 € belaufen und meine Spesen habe ich bis heute noch nicht gesehen.
Bin dann zum Anwalt, habe Prozesskostenhilfe beantragt und auch bekommen. Dann war Verhandlung beim Arbeitsgericht. Dort wurde dann im Namen des Volkes das Urteil gesprochen, dass mein Arbeitsverhältnis bis zum 30.6.2006 andauert. Über meine ausstehenden Gehälter wurde erst zu einem späteren Termin – zu dem mein Ex-Chef trotz Ladung nicht erschien – verhandelt. Es kam dann (wieder im Namen des Volkes) zu dem Versäumnisurteil, dass mir mein Ex-Chef meine Gehälter, meine Spesen und auch meine Telefonkosten bezahlen muss.
Mein Ex-Chef stellt sich nun einfach tot, ignoriert die beiden Urteile und hat mir auch bis dato trotz mehrmaliger schriftlicher Aufforderung weder meine Lohnsteuerkarte noch meine Arbeitsbescheinigung ausgehändigt.
Das Allerbeste kam letzten Montag mit der Post. Ich war Anfang Juni für 8 Tage wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Eine Rechnung über 80 € kam sofort nach meinem Krankenhausaufenthalt (pro Tag 10 € muss man ja selber zahlen). Am Montag kam dann noch eine Rechnung über 3337,48 €, die ich nun auch noch bezahlen soll, weil mein Ex-Chef für mich ab 23.5.2006 keine Krankenversicherungsbeiträge bezahlt hat (Renten- und Arbeitslosenversicherung wohl auch nicht).
Habe jetzt wieder Hartz4 beantragt. Bin mal gespannt, ob ich was bekomme. Habe am Donnerstag beim Arbeitsamt angerufen und gefragt, wie lange die Bearbeitung des Antrags noch dauert. 14 Tage, haben die gemeint. Habe dann auch mal vorsichtig nach einem Vorschuss gefragt, weil meine Miete auch wieder mal fällig ist. Das einzige, was ich bekam, waren zwei Lebensmittelbezugsscheine im Wert von je 25 €. Damit kann ich mir bei Lidl oder Aldi was zum Essen kaufen (Alkohol und Tabakwaren sind mit den Bezugsscheinen nicht zu erwerben). Ich halte so was für eine entwürdigende Behandlung. Wird man als Hartz4-Empfänger gleich zum Alkoholiker abgestempelt und für nicht fähig gehalten, mit Bargeld richtig umzugehen? Womit ich jetzt meine Miete bezahlen soll, weiß immer noch nicht.
Jetzt beschäftigen mich natürlich einige Fragen:
1. Habe gehört, dass man, wenn man eine ICH-AG hatte, hinterher noch Restanspruch auf ALG I hat, wenn der letzte Bezug von ALG I noch nicht länger als vier Jahre her ist. Stimmt das?
2. Was passiert mit der Krankenhausrechnung? Kann das Geld wirklich von mir verlangt werden?
3. Habe ich eine Chance, die Gehälter, die mir mein Chef nicht bezahlt hat, vom Arbeitsamt zu bekommen? Mein Anwalt hat letzte Woche den Gerichtsvollzieher zu meinem Chef geschickt, aber leider ohne Ergebnis.
4. Oder kann mir das Arbeitsamt jegliche finanzielle Unterstützung verweigern, weil ich ja noch Ansprüche gegen meinen Ex-Chef habe?
5. Weil ich nur den alten grauen Führerschein Klasse 3 habe, habe ich keine Chance, bei einer größeren Spedition, wo man dann auch sein Gehalt bekommt, anzufangen. Bei denen sollte man halt alle Fahrzeuge fahren können. Welche Ansprüche habe ich als Hartz4-Empfänger bezüglich Fortbildungsmaßnahmen? Gibt es Möglichkeiten, den Führerschein Klasse 2 bezahlt zu bekommen? Würde auch gerne meinen alten Beruf ausüben, bin aber schon zu lange raus.
Bin Euch für jeden Tipp dankbar. Vielleicht weiß auch jemand einen Job für mich (Stuttgarter Gegend bevorzugt), bei dem man tatsächlich auch Geld für seine Arbeit bekommt und das womöglich auch noch pünktlich.
Vielleicht kann mir ja auch der eine oder andere Leser zu einzelnen Punkten einen Tipp geben oder seine eigenen Erfahrungen berichten.
Habe Anfang der achtziger Jahre zwei Ausbildungen (Vermessungstechnikerin, danach Umschulung zur Technik-Informatikerin) absolviert. Danach war ich bis Mitte der neunziger Jahre erfolgreich und mit einem sehr guten Gehalt in einer Softwarefirma angestellt. Dort lernte ich auch meinen Ex-Lebensgefährten, mit dem zusammen ich eine eigene Softwarefirma aufbaute, kennen.
Plötzlich ging es los mit meinem sozialen Abstieg:
Mit der eigenen Firma ging es im Jahr 2000 bergab, ich suchte mir einen Job (als Verkaufsfahrerin, weil ich keine Nachweise über meine vorherige Tätigkeit erbringen konnte, habe ich sonst nix gefunden).
Der Job wurde mir auf Ende April 2002 gekündigt, weil ich krank wurde und eine größere Operation vor mir hatte. Immerhin war ich über ein Jahr angestellt und bekam somit ALG I. Nachdem ich mich von meiner OP erholt und von meinem Partner getrennt hatte, habe ich beschlossen, endlich mal das zu machen, was ich mit 18 schon immer wollte: Ich wurde Fernfahrerin!
Zuerst war ich von Januar 2003 bis Juni 2003 bei einem Kurierdienst angestellt. Bin mit einem Sprinter immer zwischen Deutschland und Spanien hin und her gefahren. War ziemlich harter Job (nix mit 8 Std-Tag, waren eher 12-16 Std), aber ich bekam jeden Monat mein Gehalt und der Job hat Spaß gemacht. Leider musste diese Firma Insolvenz anmelden und ich war wieder mal arbeitslos. Bekam dann für Juni 2003 vom Arbeitsamt Insolvenzgeld, danach wieder ALG I. Ich war kaum arbeitslos, dann rief mich ein ehemaliger Kunde aus der vorherigen Firma an und fragte, ob ich keine Lust hätte, seinen 7,5 t - LKW zu fahren. Ich war happy !!! Der einzige Haken war halt, dass mich der nicht fest einstellen wollte. Somit gründete ich eine ICH-AG (das Arbeitsamt hat sich gefreut) und verlieh meine Arbeitskraft an diese und - damit es nicht nach Scheinselbständigkeit aussieht - an zwei weitere Firmen. Am Anfang lief alles ganz gut, doch leider ist die Zahlungsmoral im Transportgewerbe nicht gerade die beste und mein Konto bewegte sich immer weiter in Richtung Minus. Kurzum: ich flog aus der Krankenkasse raus, habe einen Berg Schulden bei der Rentenversicherung, konnte meine Telefonrechnung nicht mehr bezahlen usw.
Im November 2005 habe ich also meine ICH-AG an den Nagel gehängt und bin zum Arbeitsamt gegangen und habe Hartz4 beantragt. Wollte zuerst ALG I, wurde aber gleich abgewimmelt, weil ich ja mit meiner ICH-AG nicht arbeitslosenversicherungspflichtig war. Hartz4 hat man mir dann schließlich bewilligt (Oh Freude! Ich hatte wieder eine Krankenversicherung!).
Aber jetzt kam erst mal das komplette Elend:
Im Januar 2006 bimmelte mein Telefon und ich bekam einfach so einen Job angeboten. Der Anrufer hatte meine Nummer von einem meiner ehemaligen Auftraggeber bekommen. Ich war stolz wie Oskar, weil es sich anscheinend herumgesprochen hatte, dass ich eine gute Fahrerin bin. Ich also mit 7,5 t LKW + Anhänger erst mal eine Tour zur Probe gefahren. Habe gejubelt, als ich gleich nach dem Abladen in Dublin telefonisch die Zusage auf eine Festanstellung bekam. Mir war auch ziemlich egal, dass der LKW weder über eine Standheizung, noch über eine Koje, geschweige denn Gardinen verfügte. Hauptsache raus aus dem Hartz4-Dilemma! Somit war ich also ab 15.2.2006 wieder fest angestellt, bin quer durch Europa gegurkt und habe mir nachts beim Schlafen im Führerhaus (quer über die Sitze und ohne Privatsphäre) das Kreuz verrenkt und mir den A... abgefroren. Aber ich war glücklich und ich war mir sicher, dass ich dieses Mal das große Los gezogen habe. Mein Chef hat mir auch versprochen, dass ich, wenn die Firma einmal läuft, ein Fahrzeug mit Schlafkoje und Standheizung bekomme. Ich habe ihm den Mist sogar geglaubt. Zumindest war ich mir sicher, dass ich dieses Mal für meine Arbeit auch Geld bekomme, weil mein Chef mein Gehalt vom Arbeitsamt bezuschusst bekam. Ja denkste! Vereinbart waren 1850,- brutto (sind ca. 1200 netto) + pauschal 15 € Spesen pro Tag. So gegen Mitte April hat mir mein Chef dann mal 1250 € bar in die Hand gedrückt, nachdem ich damit gedroht habe, den LKW mitsamt der Ladung einfach stehen zu lassen. Ich habe das als Gehalt für den Zeitraum vom 15.2.06 bis 14.3.06 interpretiert. Ich hab weiter geschuftet und war erst mal zufrieden. Habe immer noch an bessere Zeiten geglaubt. Doch so langsam wurde es bei mir auf dem Konto sehr eng, zumal ich auch noch meine Telefonrechnung bezahlen musste, die ziemlich heftig war, weil ich von der Firma kein Handy hatte und alle geschäftlichen Gespräche über mein Privat-Handy führen musste. (Die Kosten hierfür wollte mir mein Chef natürlich auch erstatten).
Als ich dann am 15. Mai !!! von einer Frankreich-Tour zurück kam und immer noch keine positiven Bewegungen auf meinem Konto feststellen konnte, habe ich beschlossen, dass ich den LKW erst mal stehen lasse, bis sich da was tut. Und … wie sollte es auch anders kommen … ich bekam meine Kündigung. Natürlich alles andere als fristgerecht. Wurde am 17.5. zum 23.5. gekündigt. Am 20.5. gingen dann doch noch mal 1250 € auf meinem Konto ein, weil ich sonst den LKW-Schlüssel und die Frachtbriefe von meiner letzten Tour in den Neckar geschmissen hätte. Diese Zahlung interpretiere ich als Gehalt für den Zeitraum vom 15.3.06 bis 14.4.06. Meine Telefonkosten, die sich mittlerweile auf über 700 € belaufen und meine Spesen habe ich bis heute noch nicht gesehen.
Bin dann zum Anwalt, habe Prozesskostenhilfe beantragt und auch bekommen. Dann war Verhandlung beim Arbeitsgericht. Dort wurde dann im Namen des Volkes das Urteil gesprochen, dass mein Arbeitsverhältnis bis zum 30.6.2006 andauert. Über meine ausstehenden Gehälter wurde erst zu einem späteren Termin – zu dem mein Ex-Chef trotz Ladung nicht erschien – verhandelt. Es kam dann (wieder im Namen des Volkes) zu dem Versäumnisurteil, dass mir mein Ex-Chef meine Gehälter, meine Spesen und auch meine Telefonkosten bezahlen muss.
Mein Ex-Chef stellt sich nun einfach tot, ignoriert die beiden Urteile und hat mir auch bis dato trotz mehrmaliger schriftlicher Aufforderung weder meine Lohnsteuerkarte noch meine Arbeitsbescheinigung ausgehändigt.
Das Allerbeste kam letzten Montag mit der Post. Ich war Anfang Juni für 8 Tage wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Eine Rechnung über 80 € kam sofort nach meinem Krankenhausaufenthalt (pro Tag 10 € muss man ja selber zahlen). Am Montag kam dann noch eine Rechnung über 3337,48 €, die ich nun auch noch bezahlen soll, weil mein Ex-Chef für mich ab 23.5.2006 keine Krankenversicherungsbeiträge bezahlt hat (Renten- und Arbeitslosenversicherung wohl auch nicht).
Habe jetzt wieder Hartz4 beantragt. Bin mal gespannt, ob ich was bekomme. Habe am Donnerstag beim Arbeitsamt angerufen und gefragt, wie lange die Bearbeitung des Antrags noch dauert. 14 Tage, haben die gemeint. Habe dann auch mal vorsichtig nach einem Vorschuss gefragt, weil meine Miete auch wieder mal fällig ist. Das einzige, was ich bekam, waren zwei Lebensmittelbezugsscheine im Wert von je 25 €. Damit kann ich mir bei Lidl oder Aldi was zum Essen kaufen (Alkohol und Tabakwaren sind mit den Bezugsscheinen nicht zu erwerben). Ich halte so was für eine entwürdigende Behandlung. Wird man als Hartz4-Empfänger gleich zum Alkoholiker abgestempelt und für nicht fähig gehalten, mit Bargeld richtig umzugehen? Womit ich jetzt meine Miete bezahlen soll, weiß immer noch nicht.
Jetzt beschäftigen mich natürlich einige Fragen:
1. Habe gehört, dass man, wenn man eine ICH-AG hatte, hinterher noch Restanspruch auf ALG I hat, wenn der letzte Bezug von ALG I noch nicht länger als vier Jahre her ist. Stimmt das?
2. Was passiert mit der Krankenhausrechnung? Kann das Geld wirklich von mir verlangt werden?
3. Habe ich eine Chance, die Gehälter, die mir mein Chef nicht bezahlt hat, vom Arbeitsamt zu bekommen? Mein Anwalt hat letzte Woche den Gerichtsvollzieher zu meinem Chef geschickt, aber leider ohne Ergebnis.
4. Oder kann mir das Arbeitsamt jegliche finanzielle Unterstützung verweigern, weil ich ja noch Ansprüche gegen meinen Ex-Chef habe?
5. Weil ich nur den alten grauen Führerschein Klasse 3 habe, habe ich keine Chance, bei einer größeren Spedition, wo man dann auch sein Gehalt bekommt, anzufangen. Bei denen sollte man halt alle Fahrzeuge fahren können. Welche Ansprüche habe ich als Hartz4-Empfänger bezüglich Fortbildungsmaßnahmen? Gibt es Möglichkeiten, den Führerschein Klasse 2 bezahlt zu bekommen? Würde auch gerne meinen alten Beruf ausüben, bin aber schon zu lange raus.
Bin Euch für jeden Tipp dankbar. Vielleicht weiß auch jemand einen Job für mich (Stuttgarter Gegend bevorzugt), bei dem man tatsächlich auch Geld für seine Arbeit bekommt und das womöglich auch noch pünktlich.