Umschulung abgelehnt -was tun?

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


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Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

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Chris193
Beiträge: 2
Registriert: 25.07.2006 12:59
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Umschulung abgelehnt -was tun?

Beitrag von Chris193 »

Hallo.
Gleich mein 1. Posting und dann auch noch so ein langer Text...

Ich habe bereits einen längern "Leidensweg" in Sachen Umschulung.
Ich bin 28, habe 96 meine Ausbildung zum Koch abgeschlossen und nur kurz darauf für wenige Monate als Koch gearbeitet.
Dann kam eine lange Phase wo ich gejobt und mich aber auch gehen lassen habe.
2000/2001 hatte ich damals beim AA nach einer Umschulung gefragt, ich hatte schon ein konkretes Angebot einer Firma.
E wurde damals abgelehnt, wil ich u.a. zu jung, zu kurz aus dem Beruf und nicht die geeignete Schulbildung hätte (Hauptschulabschluss wegen Faulheit).
Zwischenzeitlich wollte ich mich auf Grunde meiner Rücken-, Magen und Leberprobleme (Fettleber) berufsunfähig schreiben lassen, was aber leider nicht klappte. Mir wurde doch tatsächlich angeraten, abzunehmen (wäre ja noch ok, die Ärztin wog aber selbst ca. 160 KG), weniger Alkohol zu trinken (Fettleber - sehr schlechte Leberwerte auf Grund von ungesunder Ernährung, nix Alkohol!!!) und vor allem in der Küche auch sitzend zu arbeiten!! Geht ja nur aus hygienischen und sicherheitsrelevanten Gründen nicht.

Dann habe ich es erstmal sein lassen. 2004, inzwischen bei einem anderen AA (Bremerhaven) gemeldet fragte ich wieder an, wieder Ablehnung. Dort wurde ich sogar auf meine Alkoholproblem angesprochen - ich trinke aber höchst selten Alkohol!! Steht/Stand aber so in meiner Akte.
Dann im März 05 der Umzug nach Leipzig.
Im November 05 war ich wieder einmal bei der ARGE und fragte diesmal wieder nach einer Umschulung.
Der Fallmanager meinte, ich solle mir eine Firma suchen und dann noch einmal wieder kommen. Im Juni 06 fand ich dann endlich im Rahmen eines Profilings eine Firma und eine Umschlung (Fachinformatiker f. Systemintegration), ich machte bei der Firma eine Einstellungprüfung die ich bestand.

Ich war darauf wieder beim Fallmanager, der meinte nur, es wären nicht genügend Mittel für das Jahr 2008 vorhanden, ich solle doch im Juli noch einmal anfragen.
Ich schrieb darauf einen Widerspruch (hätte lieber Beschwerde oder Eingabe als Betreff schreiben sollen) an die ARGE/Direktion, an die Regionaldirektion Sachsen sowie an die Zentrale in Nürnberg.
Endlich kam der Stein ins Rollen, ich bekam ziemlich schnell Rückmeldung, dass alles an das zuständige Amt weitergeleitet wird. Daraufhin bekam ich eine Ablehnung des Widerspruchs, da die Geschichte kein Verwaltungsakt sei, allerdings wurde mir mitgeteilt, mein Fall sei an das Integrationsteam weitergeleitet worden.
Gestern hatte ich nun endlich den erhofften Termin, die Einladung klang vielversprechend.
Der Termin war es dann aber doch nicht.
Wiedermals eine Ablehnung, die Begründung war kein Geld. Stattdessen kam doch der Rat, ich soll doch eine Prüfung zum IT-Professional machen. Nur dass das kein anerkannter Berufsabschluss ist und mich nicht weiterbringt.
Ich habe genug Vorkenntnisse um eine Umschlung zu machen, aber diese reichen nicht aus, um als Quereinsteiger einen Job zu finden.
Auch wurde ich danach gefragt, ob ich mir das OK der zuständigen Kammer geholt habe, schliesslich habe ich ja nur den Abschluss der 9. Klasse.
Als ich dann gestern bei der Firma anrief, wurde mir gesagt, dass ich bei der IHK keine Erlaubnis brauche, schliesslich kommt es darauf an, ob die Umschulung richtig durchgeführt wurde. Ich habe die Einstellungstest bestanden, dieser Test ist eine der Vorraussetzungen, die ich alle erfüllt habe.

Die Dame meinte auch noch, ob die Sache nun vom Tisch sei oder ob ich die Ablehnung schriftlich brauch. Ich bestand darauhin auf eine schriftliche Ablehnung. Schliesslich könnte man diese u.U. anfechten (Willkür, wenn ich bei den Kursteilnehmer ähnliche Fälle finden sollte).
Über die Firma die die Umschulung durchführt, habe ich erfahren dass im Mai/Juni noch Bildungsgutscheine ausgegeben wurden, es aber scheinbar derzeit ein Ausgabeverbot für die ARGEn gibt. Eventuell soll dies aber nur bis August gelten. Ich glaube aber kaum, dass ich dann zu der Umschulung komme - nein, ich weiß es schon.

Weiterhin bekam ich doch den Vorschlag über die ESF (Europ. Struktur Fonds o.ä.) eine Weiterbildung zu machen. Ich habe nun erfahren, dass die durchführende Firma auch keine Umschulung macht, sondern eher kurzfristige Maßnahmen für Dumme (mal grob ausgedrückt - also Leute ohne Schul- oder Berufsabschluß).

Ich fühle mich nun so richtig verarscht! Es ist nicht nur meine Zukunft die hier den Bach runter geht, sondern auch die meiner Familie. Was soll ich noch tun??
Kann mir jemand sachdienliche Tipps geben?

Mfg
Chris


P.S. Habe jetzt nur schnell getippt, hoffe dass sich nicht zu viele Buchstabendreher oder Rechtschreibfehler verbockt habe.

Gibt es ggf. irgendwo im Netz Informationen, über den Etat der zuständigen ARGE bzw. der Regionaldirektion oder Informationen über ev. Ausgabestops un deren Dauer?
Zuletzt geändert von Chris193 am 26.07.2006 01:07, insgesamt 1-mal geändert.
Azze
Beiträge: 423
Registriert: 29.03.2006 15:44

Beitrag von Azze »

Das ganze Teather mit Umschulung kenn ich aus eigener Erfahrung. Ich wollte mich auch 2002 zum Fachinformatiker umschulen lassen, nach x Gesprächen und extrem hartnäckigem Nachfragen von mir bekam ich dann endlich die Erlaubniss einen Eigenungstest zu machen. Den habe ich auch sehr gut bestanden und freute mich bereits auf eine Umschulung. Leider jedoch gibt es scheinbar hier in Düsseldorf seit eigigen Jahren keine Einzelplatzumschulung mehr (also das Budget der ARGE ist für sowas leider wohl zu klein), also waren sämtliche Bemühungen fürn A.....

Aber es gab die Möglichkeit eine Betriebliche Umschulung zu machen. Das ganze ist im Prinzip eine Ausbildung in einem normalen Betrieb , die dann aber auf 2 Jahre verkürzt werden muss, die Kosten dafür übernimmt die ARGE und ich würde in der Zet mein normales ALG bekommen. Ich also gut und gerne 100 Bewerbungen in ganz NRW verschickt um an solch einen Platz zu kommen. Leider aber hagelte es nur Absagen. Warum kann ich nicht ganz nachvollziehen, den Betrieb hätte es doch nichts gekostet mich auszubilden. Hab auch den nötigen Abschluß dafür (Realschule mit Quali / Schnitt von 2,2) aber das reicht scheinbar nicht. Also ist aus der ganzen Sache leider nichts geworden und ich jobbe zur Zeit hier und da. Tja so ist das wenn man von der ARGE gefördert werden möchte.

Leider kann ich dir keinen Tip geben wie du nun doch an die Umschulung kommst , sonst wär ich sicher nun auch schon umgeschult worden :roll:
Ich bin kein Anwalt der fundiertes Wissen im SGB hat , ich bin nur jemand der selber von Hartz4 betroffen ist und sich etwas mit dem Thema beschäftigt. Meine Beiträge beruhen lediglich auf persöhnlichen Erfahrungen oder meiner Einschätzung. Daher erhebe ich keinen Anspruch auf Richtigkeit !!!
lolita
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Beitrag von lolita »

ich würde dir gern weiterhelfen sind aber selbst fast in der situation aber ich dachte nicht dass es so schwierig ist umgeschult zu werden
da sieht es ´ja echt schlecht aus für uns :(
Chris193
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Wohnort: Leipzig

Beitrag von Chris193 »

Ich kämpfe trotzdem mit allen Mittel für die Umschulung.
Habe nun am 11.08.06 einen erneuten Termin telefonisch erbeten und bekommen.
Ich werde die nun wöchentlich nerven, immer wieder Briefe an die Regionaldirektion, den Direktor der ARGE Leipzig, Nürnberg und an das Ministerium in Berlin schicken.

Irgendwann werden die nachgeben.
Die Umschulung wurde nun um rund einen Monat verschoben, Grund ist dass eben zu wenig Leute einen Bildungsgutschein bekommen haben.

Im Februar wird die Umschulung vorraussichtlich auch wieder angeboten, ich werde spätestens dann dabei sein - so hoffe ich jedenfalls.

Mich bricht es wirklich an, dass die ARGEn in Sachsen im vergangen Dezember mehrer Millionen Euro wieder zurück an den Bund gegeben haben...
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