Arbeitsaufnahme und ergänzendes ALG 2

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

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D_C
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Arbeitsaufnahme und ergänzendes ALG 2

Beitrag von D_C »

Hallo,

die gute Nachricht: ich hab nen Job gefunden.
Die schlechte: Der Verdienst reicht nicht aus um ohne ergänzendes Alg2 auszukommen (Was soll's)
Die noch schlechtere: Mich erwartet ein Papierkrieg sondergleichen.

Da ich monatlich unterschiedlich verdienen werde (je nach Arbeitsstunden) und den Lohn jeweils zum 15. des Folgemonats bekomme, frage ich mich wie das angerechnet wird?
Für Juli (der Monat in dem ich anfange zu arbeiten) müsste ja volles Alg 2 gezahlt werden, aber wie ist es mit August? Bekomme ich da erstmal gar nichts, bis die Lohnabrechnung bei der Arge eingereicht ist und das berechnet wurde, oder wird die Lohnzahlung am 15. August mit dem Alg2 für September verrechnet?

Es wird auch noch komplizierter (ich muss bei dem Durcheinander schon n bisschen grinsen hier), bisher habe ich eine Putzstelle gehabt, die fällt dann ab Ende Juni weg. Da ich diese Putzstelle schon vor Alg2 hatte, habe ich keine Ahnung ob der Verdienst aus eben diesem Job (bekomme ich immer am Ende des Monats rückwirkend für den Monat) auf den Folgemonat angerechnet wurde, oder auf den laufenden. Ich hab also keine Ahnung ob mir im Juni der Betrag den ich jetzt beim Putzen verdiene von der Arge zusteht oder nicht.

Um noch einen draufzusetzten, ich werde am Montag meine Umschulung beendet (und bestanden) haben. Unterhaltsgeld wurde immer rückwirkend gezahlt, ich bekam also Ende des Monats das Unterhaltsgeld vom Arbeitsamt. Da ich am 12. fertig bin, werde ich wohl so um den 15. herum den Rest Unterhaltsgeld bekommen. Wurde das nun für den laufenden, oder kommenden Monat von der Arge angerechnet?

Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus, damit ich weiß wovon mein Sachbearbeiter bei meinem nächsten Besuch redet.

Merci
DC
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Melinde
Moderator
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Beitrag von Melinde »

Hallo D_C
Ui, das ist wirklich kompliziert wenn man das liest.
Zuerst mal Glückwunsch zum Job.
Dann Glückwunsch zur bestandenen Prüfung.
Wenn Du weiterhin ergänzendes Alg2 bekommst wird das Einkommen dann wohl immer für den Monat angerechnet, in dem es gezahlt wird.
Nennt sich Zuflußprinzip.
Ich denke mal, wenn der Lohnstreifen beim Amt ist wird berechnet und im nächsten Monat das ausgerechnete überwiesen.
Aber wie gesagt, es ist kompliziert aber die Sachbearbeiter sollten Dir das genauer erklären können. Einfach Löcher in den Bauch fragen wenn man was nicht genau verstanden hat.
Gruß und viel Glück im neuen Job.
Meine Antworten stellen persönliche Ansichten und Meinung zu den Themen dar.
Sie sollen nicht als Rechtsberatung verstanden werden weil sie das nicht sind.
Azze
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Beitrag von Azze »

Da gratuliere ich dir doch mal zu deinem neuen Job :)

Hab auch endlich wieder einen seit dem 6.6.06 und das gleiche Prob , wenig Verdienst , brauch also ergänzend ALG2 und dann noch auf Stundenbasis , also immer unterschiedlich Geld. Heißt wohl jeden Monat die Unterlagen der Arge zuschicken. Hab leider auch keine Ahnung wie das alles ablaufen soll. Das werde ich aber nächste Woche wissen , da geh ich mal zur ARGE und werd das klären. Dann kann ich dir sicherlich auch noch helfen.
Ich bin kein Anwalt der fundiertes Wissen im SGB hat , ich bin nur jemand der selber von Hartz4 betroffen ist und sich etwas mit dem Thema beschäftigt. Meine Beiträge beruhen lediglich auf persöhnlichen Erfahrungen oder meiner Einschätzung. Daher erhebe ich keinen Anspruch auf Richtigkeit !!!
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D_C
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Beitrag von D_C »

Hallo

also, ich war heute da und meine Sachbearbeiterin hat mir erklärt, dass ein fiktives Einkommen angerechnet wird, ich die Lohnabrechnung einreiche und dann erst nachgezahlt wird, bzw eine Rückforderung an mich gestellt wird, die mit der Leistung für den Folgemonat verrechnet werden kann.

Das fiktive Einkommen wird relativ hoch angesetzt um Nachzahlungen meinerseits zu verhindern.

Bleibt abzuwarten, ob das nun gut oder schlecht für mich sein wird...

Gruß
DC
Azze
Beiträge: 423
Registriert: 29.03.2006 15:44

Beitrag von Azze »

Wenn der Ablauf so stattfindet wie du sagst ist das doch ok. Ich hatte schon Befürchtungen das die Arge am 1. erstmal nichts zahlt man dann die Lohnabrechnung einreichen muss und die ARGE erst dann berechnet und irgendwann mal die Überweisung veranlässt.
Ich bin kein Anwalt der fundiertes Wissen im SGB hat , ich bin nur jemand der selber von Hartz4 betroffen ist und sich etwas mit dem Thema beschäftigt. Meine Beiträge beruhen lediglich auf persöhnlichen Erfahrungen oder meiner Einschätzung. Daher erhebe ich keinen Anspruch auf Richtigkeit !!!
RedSea
Beiträge: 10
Registriert: 05.01.2006 10:54

Beitrag von RedSea »

Ich habe auch einen "Job" (eher Mini-Job mit unterschiedlichem Gehalt) und melde jeden Monat, sobald ich das Geld auf dem Konto habe, dem Amt wie hoch das Gehalt war und das wird dann wie oben schon gesagt jeden Monat ausgerechnet und dann nachbezahlt. Ich bekomme so eine Art Grundsumme vom Amt und den Rest dann eben ein paar Tage später.

Zurückbezahlen musste ich bisher nichts, also sie setzen es hoch genug an. Die "Nachzahlung" war dann meist zwischen 40 und 50 Euro, je nachdem was ich verdient habe.
tine82
Beiträge: 38
Registriert: 15.05.2006 16:49

Beitrag von tine82 »

hallo,
ich habe auch einen job bei dem ich sehr unterschiedlich verdiene.

normalerweise wird hartz4 immer auf ein halbes jahr berechnet(wurde mir gesagt und ich glaub, ich hab das auch irgendwo gelesen).

bei mir wurde es so gemacht, dass ich im feb eine einkommensbescheinigung abgegeben habe. aufgrund des februar-gehalts wurde berechnet was ich in den nächsten 6 monaten bekomme. ich gebe aber jeden monat aktuelle einkommensbescheinigung ab, worauf dann nochmals monat für monat genau abgerechnet wird. im märz zum beispiel habe ich weniger verdient und innerhalb paar tagen eine nachzahlung bekommen. hat problemlos geklappt.

gruß
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D_C
Beiträge: 543
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Beitrag von D_C »

Hallo nochmals,

ich denke ich hab auch eher Glück. Ich werde in einem CallCenter arbeiten und dort werden die Arbeitspläne für 3 Monate geplant. Das heißt ich kann im Voraus relativ sicher sagen, wieviele Stunden ich in jedem Monat arbeiten werde (der Arge eine Nachzahlung schuldig zu sein, darauf hab ich weniger Lust)

Was mir noch ein bisschen Magenschmerzen macht, ist dass ich nicht sicher bin, ob die Bearbeitung durch die Sachbearbeiter klappt. Schliesslich muss fast in jedem Monat eine Änderung erfolgen und auch in meiner Arge jammern die Sachbearbeiter ständig über Überlastung. (Im hiesigen Arbeitsamt dagegen, herscht gähnende Leere auf den Fluren)

Mein Widerspruch gegen die nicht vollständige Anrechnung meiner Miete liegt inzwischen seit 3 Monaten da rum, und nur weil ich den Sachbearbeiter kenne (der hat vorher auf dem Sozialamt gearbeitet und ich weiß er ist keiner von der Sorte die Schikanieren) leite ich noch keine weiteren Schritte ein.

Unfair finde ich es, im Zusammenhang mit meiner Arbeitsaufnahme, dass meine Fahrtkosten erst rückwirkend erstattet werden. Um zu arbeiten investiere ich jeden Tag 3 Stunden Fahrtzeit (1,5 Stunden dauert eine Tour mit öffentlichen Verkehrmitteln) und die Monatskarte kostet immerhin stolze 160 Euro die ich vorstrecken soll. Auch da habe ich Glück, weil das Geld dass ich beim Putzen noch verdiene rückwirkend gezahlt wird und im laufenden Monat angerechnet wurde. Soll heißen ich bekomme Ende Juni noch Geld von dieser Stelle, was im Juni auch schon angerechnet wurde.

Für jemanden der aus purer Alg2 Abhängigkeit kommt und eine Beschäftigung aufnehmen will, wäre es sehr viel schwerer als für mich, diese Fahrtkosten aufzutreiben... ich finde es ziemlich bescheiden, dass einem solche Steine dann auch noch in den Weg gelegt werden.

Gruß
DC
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