freiwillig Hartz 4

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

Flunk ( Admin )

Moderatoren: DjTermi, Ziggi, Melinde

Antworten
MichaelW
Beiträge: 111
Registriert: 12.04.2006 22:33
Wohnort: Extertal

Beitrag von MichaelW »

So, dann will ich mal meine Ankündigung wahrmachen und berichten, wie wir zu Hartz 4 gekommen sind:

Wir sind keine "echten" ALG2-Empfänger (auch nie behauptet), aber wir leben von ALG2.
Ich bin auch nicht arbeitslos, sondern ich habe sogar 2 Berufe, in denen ich arbeite.
Erstens bin ich selbstständiger Kaufmann und verdiene damit unseren Lebensunterhalt - keine Riesensummen, aber auch nicht grade wenig.
Zweitens bin ich Pastor einer freikirchlichen Gemeinde - mehr oder weniger ehrenamtlich.

Im Rahmen dieses zweiten Berufes habe ich oft und viel mit gesellschaftlichen Randgruppen zu tun und auch mit Menschen, die von Sozialhilfe oder ALG2 leben (müssen).
Die sind dann einerseits dankbar, wenn man ihnen hilft. Andererseits denken sie oft (und sagen es manchmal auch): "Du hast gut reden. wenn du in meiner Situation wärest...."

So haben wir als Familie schon vor längerer Zeit beschlossen, auch auf diesem Niveau zu leben. Das heißt, wir zahlen uns selbst an jedem Monatsanfang den uns zustehenden Hartz 4 Betrag aus, stecken 10% davon in die Spardose, verschenken oder spenden weitere 10% und leben von den verbleibenden 80%.
War zu Anfang schon eine ziemliche Lebens-Umstellung, aber jetzt läuft es ganz gut. Der Versuchung, auf unser Vermögen oder auf das tatsächlich ja vorhandene höhere Einkommen zurückzugreifen, konnten wir bisher erfolgreich widerstehen. Wie lange wir das so machen werden, wissen wir noch nicht, aber sicher noch 1 oder 2 weitere Jahre.

Der einzige Unterschied zwischen uns und "echten" ALG2-Empfängern ist, daß wir nicht den Streß mit dem Arbeitsamt haben. Aber auch den haben wir, sogar in 10fachem Maße: von allen unseren Hartz-4-Freunden mit.
Auf diese Weise bin ich auch auf dieses Forum hier gestoßen: weil ich da ständig mit irgendwelchen Rechtfragen konfrontiert wurde. Und auf viele Fragen habe ich hier die Antworten gefunden (nochmal Dank an alle Mitarbeiter)

Von unserem Hartz-4-Experiment wissen nur relativ wenige - unsere engsten Freunde. Wenn man es überall rumerzählt, könnte es auch falsch verstanden werden (Angeberei, Verspottung....). Aber ich hab es hier mal geschrieben - wir kennen uns ja nicht persönlich und werden uns wahrscheinlich nie begegnen.

Mal sehen, wie Ihr darauf reagiert.
Wie gesagt: Eine nicht alltägliche Geschichte!
Und wenn Ihr noch Fragen habt, nur zu....
quasimodo
Beiträge: 38
Registriert: 20.04.2006 11:38

Beitrag von quasimodo »

Tja, einerseits ein Experiment, das mich beeindruckt.
Andererseits: Euch bleibt nicht nur der Stress mit dem Amt erspart, sondern auch die täglichen Ängste, die einen wirklich krank machen können.
Ihr seid nicht verzweifelt, was die Zukunft angeht.
Sollte einer von Eurer Familie durch Krankheit oder Unfall in eine Notlage geraten, habt Ihr noch Eure Geldreserven, um anfallende Arztkosten zu begleichen.
Ein "echter" Alg2-Empfänger hat diese nicht.
Ihr bekommt auch keine Anwandlungen von Panik, wenn Eure Haushaltsgeräte in den letzten Zügen liegen, und man genau weiß, daß man sich weder eine Reparatur noch eine Neuanschaffung leisten kann.
Durch das Pastorenamt hast Du viele Menschen um Dich, die sich gegenseitig psychisch unterstützen, viele ALG2-Empfänger haben niemanden, da sie sich im sozialen Abseits befinden.
Das wollte ich mal zu denken geben.
Azze
Beiträge: 423
Registriert: 29.03.2006 15:44

Beitrag von Azze »

Ansich finde ich es ja schon etwas unverschähmt sich als ALG2 Bezieher darzustellen obwohl man keiner ist. Aber das mal nur so am Rande.

Du hast Arbeit !! Schön , sagor zwei Jobs . Dann hast du schonmal kein Problem mit ewigen Absagen die einen psychologisch enorm belasten und das Selbstwertgefühl irgendwann mal total am Boden ist. Du hast nicht im Hinterkopf wie kriege ich dies und jenes bloß finanziert , die ewige Sorge um die bloße Existenz !! Du weißt ja das du wenn es Probleme gibt in deine heile Welt zurück kannst und dein hoffentlich gut gefülltes Konto beanspruchen kannst.

P.S. Welcher freien Kirche gehörst du denn an ? Neuapastolisch (obs so geschrieben wird) ?
Ich bin kein Anwalt der fundiertes Wissen im SGB hat , ich bin nur jemand der selber von Hartz4 betroffen ist und sich etwas mit dem Thema beschäftigt. Meine Beiträge beruhen lediglich auf persöhnlichen Erfahrungen oder meiner Einschätzung. Daher erhebe ich keinen Anspruch auf Richtigkeit !!!
Anna
Beiträge: 199
Registriert: 14.03.2006 11:26

Beitrag von Anna »

@ Azze: neuapostolisch ;-)

@ Michael: Ich bin auch beeindruckt davon, keine Frage! Aber wie schon geschrieben wurde, hast du(und da sei echt froh drüber) nicht den extrem psychischen Druck, der von Außen kommt. Wir zum Beispiel haben immer noch das Problem, das wir eine halb fertige Küche stehen haben ohne fließend Wasser(muss ich mir seid knapp 3 Wochen immer aus dem Bad holen), ohne richtige Arbeitsplatten(deswegen wackelt auch mein Kochfeld, die Platte, die drauf ist, ist zu dünn, Notlösung halt), der Abfluß der Spüle ist auch nicht dran, Verlängerung fehlt(unter der Spüle steht ein Eimer, um Wasser aufzufangen). Ich könnte echt heulen wegen dieser Situation, aber das AMt bewilligt kein Darlehen, damit wir die erforderlichen Teile kaufen können. Und da wir auch nichts sparen können, wird dieser Schei. Zustand noch lange so bleiben :cry:
Ferner habe ich das Problem, das uns wichtige Unterlagen troz mehrfacher Aufforderung unsererseits nicht zugeschickt wurden. Deswegen leben wir immer noch von weniger als uns zusteht. Kann deswegen keinen Strom zahlen, Essen nur von der Tafel holen, wichtige Rechnungen können nicht bezahlt werden, die schiebe ich immer weiter, weis nicht, wie lange die Stellen das noch mitmachen. Und immer verweise ich auf die Notlage, aber das Amt ist und bleibt sturr, sie wollen erst die Unterlagen(dabei ist da nichts, was irgendwie anrechenbar wäre...). Manchmal könnte ich schreien, bestimmte Leute echt über den Tisch ziehen, aber was bringt mir das? Heute habe ich zum ersten Mal etwas Hoffnung bekommen, habe einen Sachbearbeiter dran gehabt, der mir gesagt hat, das ich morgen unbedingt rumkommen soll, schriftlich niederlegen soll, das ich die fehlenden Unterlagen schnellstmöglich nachreiche, wenn sie (endlich) mal ankommen und dann würde er das sofort bearbeiten, da er es auch unmenschlich hällt, ohne groß Lebensmittel dazustehen. Hab das Telefon angesehen, als ob ich mich verwählt hab. Ich werde natürlich morgen hin! Nur hoffe ich auch, das ich evt doch mehr erreichen kann, fehlt es doch arg an allen Ecken und Enden...

Und trozdem versuche ich, das beste aus meiner Situation zu machen, hab doch nun mal eine Verantwortung und das ist das, was mich kämpfen lässt. Ich wäre auch froh, wenn ich jemanden hätte, mit dem ich sprechen könnte, aber Freunde sind nun mal leider rar geworden und wenn, dann haben sie was das Thema Hartz angeht, andere Bilder im Kopf und können das nun mal nicht ganz glauben(das übliche, so schlecht kanns den Hartzlern doch gar net gehen...)
emue
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Beitrag von emue »

Nunja lieber Michael mein eindruck ist ein anderer und ich bin in keinster weiße überrascht von Ihrem Spiel. Aber es ist was anderes nur mal so zu tun als ob man nichts hätte oder ob man wirklich vor dem nichts steht. Ich bin von so vielen Feindseligkeiten, welche mir auch schon Persöhnlich entgegen gebracht wurden, sehr getroffen. Es sind alles Menschen die weder mich noch meine Lebensumstände kennen oder auch die von anderen über die geurteilt wird.Man hat mich schon als Sozialschmarotzer bezeichnet und als Schädling , wie ein schädliches Insekt, das ist so erniedrigend das nicht mehr viel schlimmeres kommen kann. Es ist die pure Heuchelei auch noch sogenannte gute Ratschläge an Menschen zu verteilen die vor Sorge nicht mehr ein noch aus wissen weil sie ihre Miete nicht zahlen können oder Rechnungen vom Arzt oder in einer Wohnung ohne Strom und Wasser sitzen.Haben Sie in Ihrem lustigen Spiel auch mal die Rechnungen nicht gezahlt ? aber nicht nur eine sondern mehrere damit Sie auch realistisch spüren wie das Selbstwertgefühl unter soetwas leidet.Ich bin sicher das ist eine Variante die in ihrem sogenannten Experiment noch fehlt.
wenn du denkst es kann nicht schlimmer werden dann schau mal auf diese Seiten
rme
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Beitrag von rme »

@michaelW ich find sowas echt pervers... aber für sowas hab ich keinerlei Verständniss.
"Wenn die anderen glauben, man sei am Ende, so muss man erst richtig anfangen"
Zitat von Konrad Adenauer

Meine Kommentare geben nur meine eigene Meinung wieder. Es ist nicht im Sinne einer Rechtsberatung zu verstehen.
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D_C
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Beitrag von D_C »

Der Mann ist Pastor, ich finde nicht das es einen Grund gibt über ihn herzufallen nur weil er außergewöhnliche Wege geht um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie wenig wenig ist.

Es gibt ja auch ALG2 Empfänger die eine Sparsumme zurück legen konnten, bevor sie arbeitslos wurden, die macht man ja auch nicht nieder bevor sie dieses Geld ausgegeben haben.

@Michael
Der Grundgedanke ist sicher nicht verkehrt, aber bezüglich des fehlenden Druckes, des Selbstbewusstseinsverlustes und so weiter, geb ich den anderen Recht.

Gruß
DC
rme
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Beitrag von rme »

Der Mann ist Pastor, süss...
"Wenn die anderen glauben, man sei am Ende, so muss man erst richtig anfangen"
Zitat von Konrad Adenauer

Meine Kommentare geben nur meine eigene Meinung wieder. Es ist nicht im Sinne einer Rechtsberatung zu verstehen.
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Flunk
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Beitrag von Flunk »

Ich habe den Beitrag getrennt vom ursprünglichen Platz.
Mal gespannt wie lange es dauert bis die Medien Deine Aktion spitz kriegen und davon berichten möchten.

Grüße Flunk
Anna
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Beitrag von Anna »

wäre doch mal was! Na gut, der Druck bleibt zwar aus, wie oben schon beschrieben wurde, aber trozdem könnten sich viele mal dieses Experiment zu Herzen nehmen, damit sie endlich mal sehen, wieviel Geld wirklich nur überbleibt. Aber dafür sind die anderen ja viel zu arrogant, oder kennt jemand zufällig nen Bekannten oder so, die das wagen würden? Ich nicht! Im Gegenteil, sobald mehr Geld da ist, werden sie alle sowas von Hochnäsig...
Anny
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Beitrag von Anny »

den grundgedanken finde ich eigentlich sehr gut, also sich in andere personen hinein zu denken und zu versuchen auch so zu leben!

ABER muss ich mich meinen vorschreibern anschließen.

der eigene druck vom amt fehlt und auch das man nicht mehr selber entscheiden kann WO man z.B. wohnt.

sorry, falls mein posting deswegen schon nervt, doch liegt mir das eben sehr stark auf den nieren!

wem es interessiert kann es gerne fast ganz und vollständig nachlesen unter:

thema umzug! geht das alles mit rechten dingen zu?

lg anny
[/b]
Azze
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Beitrag von Azze »

@ Flunk

Die Idee von MichaelW ist bei weitem nicht neu . Habe da schon vor Monaten einen Bericht bei 3 Sat oder so gesehen . Dort hat eine Redakteurin einer Zeitung dieses Experiment gemacht. Sie war allerdings nicht so begeistert davon wie MichaelW !! Da wurde es eher mal so dargestellt wie es wirklich ist ALG2 Bezieher zu sein. Die gute Frau hatte bei weitem nicht genug Geld um 10% zu sparen und sogar noch 10% zu Spenden. Sie war froh sich ein Fahrrad für glaube 30€ zu kaufen um die Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel zu sparen. Bei ihr gabs auch nur Lebensmittel vom Discounter und meist zwei mal das selbe, wenn vom Vortag was über blieb.
Zuletzt geändert von Azze am 01.06.2006 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin kein Anwalt der fundiertes Wissen im SGB hat , ich bin nur jemand der selber von Hartz4 betroffen ist und sich etwas mit dem Thema beschäftigt. Meine Beiträge beruhen lediglich auf persöhnlichen Erfahrungen oder meiner Einschätzung. Daher erhebe ich keinen Anspruch auf Richtigkeit !!!
Anny
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Beitrag von Anny »

ach ja, @ anna

wir haben hier noch so ein abfluss"dings" für das becken in der küche! und einen wasserhahn haben wir auch noch!

wenn du magst, schreib mir eine PM! versandkosten kann ich grade noch so spenden, gibt ja den hermes versand!

lg anny
Gast

Beitrag von Gast »

Azze,

das war eine Redakteurin vom Hamburger-Abendblatt, die dafür auch einen Journalisten-Preis bekommen hat.
emue
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Beitrag von emue »

na das ist ja ganz toll jetzt werden schon Studien gemacht wieviel der Mensch braucht zum Überleben oder anders herum , wie wenig.
Was kommt dann als nächstes, das möchte ich mir leiber nicht vorstellen.
wenn du denkst es kann nicht schlimmer werden dann schau mal auf diese Seiten
-us-
Beiträge: 185
Registriert: 20.10.2005 14:10

Du nuzt auch mich aus !!!! (bezogen auf Miachel W)

Beitrag von -us- »

und das finde ich nicht witzig !

Als geschiedener alleinstehender gehöre ich zu den absoluten Verlierern der Hartzreformen !!!!

also ganz und gar nicht begeistert


:cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:

nicht wirklich netten Gruß aus

Aachen

-US-
Bitte informieren Sie sich unbedingt selbst über die hier behandelten Themen.
Die von mir gemachten Äusserungen oder Kommentare sowie eigene Beiträge spiegeln nur meine persönliche Meinung wieder und stellen auch dann keine Rechtsberatung dar,
wenn ich meine persönliche Auffassung zu Rechtsvorschriften oder ihrer Anwendung äußere. Hier verlinkte, auszugsweise oder vollständig wiedergegebene Pressemeldungen geben nicht unbedingt die Meinung des Forumsbetreibers oder der Moderation wieder.
MichaelW
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Beitrag von MichaelW »

Danke erst mal für Eure Beiträge - für die verständnisvollen und auch für die kritischen! Bisher ist jeder, der etwas Besonderes (Gutes oder Schlechtes) gemacht hat, dafür heftig kritisiert worden. Also alles im grünen Bereich.
Ein paar Anmerkungen:

Flunk, Du meinst, die Medien interessieren sich für sowas? Aber Du machst sie nicht etwa darauf aufmerksam. Darauf kann ich nämlich gut verzichten!

Es ist richtig, daß schon einige dieses "Experiment" gemacht haben. Ich habe davon mehrfach in der Presse gelesen. Der Unterschied zu mir lag dort in der Motivation (eben für die Medien-Vermarktung) und in der Dauer (wenige Monate, manchmal auch nur einen) .
Wir machen es über Jahre und auch konsequent. Das heißt, wir greifen nicht im Notfall auf irgendwelche Reserven und gutgefüllten Konten zurück. Ein Haushaltsgerät in den letzten Zügen kann uns nicht so sehr beängstigen, weil wir dafür inzwischen genug gespart haben - von Hartz 4. Das wäre ein Notfall, für den wir auf dieses Ersparte zurückgreifen würden. Für ein paar neue Schuhe nicht. Ich laufe zur Zeit mit ziemlich kaputten und ausgelatschten rum und warte auf den Monat, in dem genug für ein paar neue übrig ist....

Bei Krankheit oder Unfall (quasimodo) sind wir eher benachteiligt. Denn ein ALG2-Empfänger ist doch dagegen versichert, oder? (abgesehen von einigen Selbstbeteiligungen).
Wir sind für diese Dinge gar nicht versichert (ja, wirklich!). Man könnte also sagen, wir leben unter dem enormen psychischen Druck, daß uns eine ernsthafte Krankheit nicht nur ruinieren sondern auch noch hoffnungslos verschulden würde.

Nochmal zum psychischen Druck: Es gibt auch eine Menge gutverdienender Beschäftigter, die da unter großem Druck leben: durch jähzornige Chefs und mobbende Mitarbeiter. Und die deswegen krank werden. Oder Fernfahrer, die unter dem Druck leben, ständig von ihrer Frau und ihren Kindern getrennt zu sein. Und deren Familien deshalb auseinanderbrechen....
Interessanterweise ist die Anzahl der psychisch Kranken unter Reichen sogar höher als unter Armen. Und die Anzahl der Selbstmorde auch. (nach Berufsgruppen liegen die Psychiater hier mit Abstand vorne).

Soviel erst mal für heute.
Machts gut und bis bald
MichaelW
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Flunk
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Beitrag von Flunk »

Michael,
ich mache die Medien nicht aufmerksam. Versprochen :-)

Schuhe :
Passt wohl eher in Deinen Geldspar Beitrag
Bei Deichmann gibt es immer wieder mal Schuhe für unter 10 € zumindestens hier bei uns. Meine Freundin hat sich letzte Woche ganz moderne Schuhe für 1 € gekauft die gleich von Ihrer Tochter (auch Hartz 4 )beschlagnahmt wurden :-)
.

Krankenversicherung.

Das ist meiner Meinung nach nicht gut was Du da machst.
Könnte Dich letzendlich ins reale Hartz 4 Leben katapultieren, sollte mal ein kostspieliger stationärer Aufenthalt notwendig sein.

Wenn Du Verantwortung für Kinder hast was ich jetzt nicht glaube ist wäre es noch schlimmer.
Das solltest Du nochmal überdenken.

Alles in allem eine gute Idee Geld zu sparen. Ich hoffe das Deine Familie auch weiterhin mitzieht.
Dann habt Ihr sicherlich schon bald ein schönes Sümmchen angespart.
Spare in der Zeit so hast Du in der Not. :-)

Mich würde schon interessieren ob Du Kinder hast.

Grüße und einen sonnigen Tag
Flunk
genervte Sie
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Beitrag von genervte Sie »

MichaelW hat geschrieben: Bei Krankheit oder Unfall (quasimodo) sind wir eher benachteiligt. Denn ein ALG2-Empfänger ist doch dagegen versichert, oder? (abgesehen von einigen Selbstbeteiligungen).
Wir sind für diese Dinge gar nicht versichert (ja, wirklich!). Man könnte also sagen, wir leben unter dem enormen psychischen Druck, daß uns eine ernsthafte Krankheit nicht nur ruinieren sondern auch noch hoffnungslos verschulden würde.
MichaelW

Wenn ich diesen Beitrag lese, wird mir echt schlecht, denn wie kann ein Mensch freiwillig darauf verzichten, nicht krankenversichert zu sein, auch finde ich es uverantwortlich deinen Kindern gegenüber (meine ich hätte mal gelesen das du welche hast)
Was machst du denn, wenn du oder eines der Kinder einen Unfall hat oder so wie ich letztens, wegen dem Blinddarm in´s Krankenhaus muss, da hast du keinen Einfluss drauf.
Im übrigen, ich meine gelesen zu haben, das du ja arbeitest, ist es nicht so, das jeder Arbeitnehmer krankenversichert sein muss, die Beiträge dafür werden doch mit den Sozialabgaben sofort vom Lohn abgezogen???????
Oder irre ich mich da.

genervte sie
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Flunk
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Beitrag von Flunk »

Michael ist selbstständiger Kaufmann .
Als Selbständiger ist man nicht Sozialversicherungspflichtig.

Wenn Michael Kinder hat finde ich es auch nicht richtig diese nicht zu versichern. ( Krankenversicherung )

Wie machst Du das wenn Dich eine Krankeit plagt.
Hier mal ein mögliches Zenario.

Du trittst mit Deinen schon ziemlich kaputten und ausgelatschten Schuhen in eine Scherbe. Wie versorgst Du die Wunde?
(off topic an ) Müntefering spricht gerade live auf NTV zum Themna Hartz 4 ( off topic aus )
Grüße Flunk
MichaelW
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Beitrag von MichaelW »

Themenwechsel zur Krankenversicherung?
Ok, wenn Ihr wollt.
Aber erst noch die anderen Sachen:

Jemand hatte nach meiner Freikirche gefragt. Hätte ich jetzt nichts zu gesagt - ist ja kein Werbeforum. Und viele kennen ja auch nicht den Unterschied zwischen Kirche, Freikirche und Sekte.
Hier gibt`s Infos über meine Freikirche: www.bfp.de

Zur gesellschaftlichen Ausgrenzung: Das ist sicher ein Problem für mehr als eine Gruppe in unserem Land. Schon allein wenn man als Fremder in ein kleines Dorf zieht, bleibt man oft über Jahrzehnte ausgegrenzt. Und wenn es ein bayerisches Dorf ist, und man ist Norddeutscher...... Katastrophe!
Eigentlich müßte das Ausgrenzungs-Problem für ALG2-Empfänger kleiner werden. Da ihre Zahl ja so stark zugenommen hat - gegenüber der früheren Sozialhilfe. Während es früher doch allgemein als "Schande" galt, zum Sozialamt zu gehen, ist das doch heute nicht mehr so krass.
Ich habe gelesen, daß es nicht wenige Ärzte, Rechtsanwälte und Unternehmer gibt, die sich irgendwie armrechnen und so zu Hartz 4 Empfängern werden.
In meinem Umfeld jedenfalls ist das kein Problem. Ich habe Kontakte und Beziehungen zu allen möglichen Bevölkerungsgruppen und sozialen Schichten, die sich auch untereinander wertschätzen.

Zum Thema Schuhe:
Für unter 10 Euro? Für mich wahrscheinlich nicht. Ich brauche nämlich das Modell "Elb-Kähne". Größe 48.
Und dann ist auch das Billigste nicht immer das Preiswerteste - unter dem Gesichtspunkt der Haltbarkeit.
Ich laufe nämlich jeden Tag mindestens 6 km querfeldein (weniger zu laufen, kann ich mir nicht leisten - bin ja nicht krankenversichert :D )
Aber ich bin zuversichtlich, daß es jetzt im Juni klappt mit den 70 Euro für ein paar vernünftige Zwiegenähte.

Oh, jetzt ruft ein Termin.
Fortsetzung über Krankenversicherung folgt.....
MichaelW
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Beitrag von MichaelW »

So, Fortsetzung zum Thema Krankenversicherung:

Erst mal ein Danke für die Bestätigung meiner Aussage: Wenn man etwas Besonderes macht - anders als die große Masse - dann muß man immer mit heftiger Kritik rechnen. So auch hier wieder.

Ich habe mich vor 25 Jahren entschlossen, aus dem Krankenversicherungs-System auszusteigen, und es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens (neben einigen anderen: die beste Frau der Welt zu heiraten, tolle kinder in die Welt zu setzen, an denen ich mich jeden Tag erfreuen kann, Pastor zu werden, auch aus dem Rentenversicherungs-System auszusteigen..... , aber das sind andere Geschichten).

Es gibt dafür ideelle und finanzielle Gründe.

Die ideellen: Ich halte das ganze medizinische System und vor allem die Pharma-industrie für ziemlich korrupt und möchte es nicht durch meine Beiträge unterstützen. Bitte nicht falsch verstehen. Ich meine hier nicht den einzelnen Arzt, der sich oft aufopfernd um seine Patienten kümmert, sondern das System.
Dazu kommt: Das Solidaritäts-Prinzip - einer steht für den anderen ein - ist zwar vom Grundgedanken her sehr positiv, aber in der Praxis sehr ungerecht. Da die meisten Krankheiten ja durch die Lebensweise (mit)verursacht sind, zahlen hier die Verantwortungsvollen (die, die nicht rauchen, die sich nicht von Fast Food ernähren, die nicht immer vorm Fernseher und Computer sitzen, sondern sich artgerecht bewegen...) für die nicht so Verantwortungsvollen.
Und von den Beiträgen kommt auch nur etwa die Hälfte bei den Bedürftigen an - die andere Hälfte versickert im System (das gleiche trifft übrigens für die Steuern zu. Deshalb bezahle ich auch keine (Einkommens)steuer, sondern spende und verschenke einen Großteil meines Geldes direkt an Personen und Organisationen, wo ich weiß, daß es auch zu (fast) 100 % dort landet, wo es hilfreich ist)

Die finanziellen: Es ist einfach zu teuer! Als Selbstständiger mit Familie sind dort mindesten 500 Euro im Monat fällig (da ist dann noch lange nicht ales mit abgedeckt - es gibt noch zahlreiche Selbstbeteiligungen).
Das sind also im Jahr 6000 Euro. Und in 25 Jahren 150.000 Euro. Dieser Betrag - konservativ angelegt - hat sich in den 25 Jahren durch die Zinsen verdoppelt auf 300.000 Euro.
Was soll da noch groß passieren? Ich bin zwar noch nicht in eine Scherbe getreten, aber ein Schwein hat mir mal ein Stück vom Finger abgebissen (fand ich damals nicht so lustig, wie es jetzt klingt - smile). Die Versorgung hat 120 Euro gekostet - bar bezahlt. Haus-Entbindung - 150 Euro für die Hebamme - bar bezahlt. Leistenbruch-OP: ambulant, 300 Euro für den Chirurgen, 200 für die Narkose. Nein, nicht bar bezahlt, aber überwiesen. Und das war`s dann auch in den 25 Jahren. Aber auch eine Herz-Transplantation wäre drin gewesen: kostet 70 - 80.000 Euro.

So, das war das Wesentliche. Könnte man noch Vieles zu sagen, aber es soll ja auch nicht zu lang werden.
Für das Renten-System gilt das gleiche - mit noch höheren Summen.
Und beide Systeme (Kranken- und Renten-) werden in absehbarer Zeit zusammenbrechen. Nein, nicht in diesem und auch nicht im nächsten Jahr, aber auch nicht erst in 100 Jahren.
Mal sehen, wie es dann weitergeht....
NixPlan
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Registriert: 03.06.2006 07:24

Beitrag von NixPlan »

Ob Lob oder Kritik, ich möchte das hier präsentierte und zur Diskussion freigegebene Projekt nicht pauschal bewerten.

Aus meiner Sicht fehlen bei Eurem Versuch, sich einem ALG2 Empfängerkreis gleichzustellen, ein Paar grundlegende Dinge.
Nehmen wir den Durchschnitt. Der fällt zunächst in ALG und danach in ALG2. Dadurch hat er ganz andere Grundlagen. Wohnt man z.B. im eigenen Haus sollte man evtl. darüber nachdenken was davon angerechnet, belastet werden muß etc.. Die vorhandenen Rücklagen müssen aufgelöst werden....
Da ein durchschn. ALG2 Bezieher schon seit Jahren / Jahrezehnten am Existenzminimum lebt ist auch hier die Grundlage eine ganz andere, von Perspektive will ich hier nicht anfangen.

Kurzum, ich sehe das Projekt als an der Realität vorbei.

Jeder Mensch hat eine andere Psyche und ebenfalls eine andere Stärke des "durchhaltens". Ihr begrenzt prinzipiell einfach Eure monatlichen Mittel, mehr nicht. Das stellt für mich kein vollständiges Experiment dar. Zumal ich nicht verstehen kann wozu man etwas testet was bereits von Millionen Bürgern durchlebt wird.

Ich würde jedenfalls nicht an die Öffentlichkeit treten, das hast Du ja mit diesem Beitrag getan, und behaupten es lässt sich gut am Rande der Existenz mit Schikanen von Ämtern leben.
Das wäre ähnlich dem Motto: Existenzminimum zu hoch, Beträge müssen gekürzt werden (sollte das wirklich passieren warte ich bis der Aufstand in Deutschland sich wieder gelegt hat oder der Bundestag abgebrannt ist).

Dies alles stellt nur meine Sicht und Auffassung dar.
MichaelW
Beiträge: 111
Registriert: 12.04.2006 22:33
Wohnort: Extertal

Beitrag von MichaelW »

So, dann will ich nochmal ein paar Gedanken äußern.

Also, wir machen dieses "Experiment" nicht um irgendetwas zu beweisen.
Der Anlaß war vielmehr, daß wir beruflich sehr viel mit ALG2-Empfängern zu tun haben und von ihnen um Rat gefragt werden.
Statt da weise Ratschläge aus der Theorie und von oben herab zu geben, können wir jetzt aus der Praxis und aus unserem Alltag reden.

Was würdet Ihr davon halten, wenn das auch jeder Politiker und jeder ARGE-Mitarbeiter für 2 bis 3 Jahre machen müßte bevor er seinen Job bekommt - als Praktikum sozusagen. Ein verlockender Gedanke, nicht wahr?

Für wen es jetzt einfacher ist, mit Hartz 4 auszukommen - für die, die schon lange am Existenz-Minimum leben, oder für die, die von einem höheren Niveau her kommen - das ist die Frage.
Wir haben unsere ersten Ehe- und Familien-Jahre auf Sozialhilfe-Niveau gelebt (1000 DM/Monat plus 150 DM Wohngeld) und dabei nichts vermißt. Wir kannten es ja auch nicht anders.
Dann kamen 20 bessere Jahre, in denen wir uns an einen höheren Lebens-Standard gewöhnt haben.
Davon wieder auf Hartz 4 runterzukommen, das war ganz schön hart. Jedenfalls die ersten Monate - jetzt hat es sich wieder ganz gut eingespielt.

Übrigens: Den typischen Hartz-4-Empfänger gibt es ja nicht. Bei jedem ist die Situation irgendwie anders.

Finanzielle Unterschiede ergeben sich vor allem dadurch, daß ein großer Teil von ihnen auf zusätzliche Einnahmen ("Nachbarschaftshilfe") und Zuwendungen ("Geschenke") zurückgreifen kann. Von allen, die ich kenne, sind das auf jeden Fall über 50 %, und ich denke, daß diese Zahl einigermaßen repräsentativ sein wird. (Das gleiche gilt auch für über 50 % aller Handwerker, die ich kenne. Und aller Putzfrauen. Und aller Imbißbuden-Besitzer. Und.... )

Der viel größere Unterschied jedoch hat nichts mit Finanzen zu tun. Er liegt in der Lebens-Einstellung. Ich kenne ALG2-Empfänger, die sehr fröhlich und dankbar sind und zufrieden, mit dem, was sie haben. Man kann sie sogar in diesem Forum finden. Zugegeben, man muß etwas suchen. Aber ab und zu findet man auch hier positive Beiträge. Mit Aussagen wie der, daß man gut über die Runden kommt, daß man dankbar ist, überhaupt etwas zu bekommen, oder daß man die freie Zeit als Arbeitsloser auch gut nutzen kann zur Fortbildung oder für ehrenamtliche Tätigkeiten.

Wir können das Thema gerne noch fortsetzen.
Ich schätze Euch und eure Beiträge sehr
MichaelW
NixPlan
Beiträge: 27
Registriert: 03.06.2006 07:24

Beitrag von NixPlan »

Der Anlaß war vielmehr, daß wir beruflich sehr viel mit ALG2-Empfängern zu tun haben und von ihnen um Rat gefragt werden.
Der Gedanke dass es relativ Jeden betreffen kann ist für mich Anlaß genug
Was würdet Ihr davon halten, wenn das auch jeder Politiker und jeder ARGE-Mitarbeiter für 2 bis 3 Jahre machen müßte bevor er seinen Job bekommt - als Praktikum sozusagen. Ein verlockender Gedanke, nicht wahr?
Widerspricht dem Grundgesetz. Falls Interpretation notwendig, wie es scheint, mache dies deutlich.
Für wen es jetzt einfacher ist, mit Hartz 4 auszukommen - für die, die schon lange am Existenz-Minimum leben, oder für die, die von einem höheren Niveau her kommen - das ist die Frage.
Eine rein rhetorische Frage, du weisst selber dass die über war und gemäß EUGH SGB II Sätze darunter liegen.
Wir haben unsere ersten Ehe- und Familien-Jahre auf Sozialhilfe-Niveau gelebt (1000 DM/Monat plus 150 DM Wohngeld) und dabei nichts vermißt. Wir kannten es ja auch nicht anders.
So langsam bekomme ich einen Hals. Hier schreibt ein Mensch mit deutscher Staatsbürgerschaft, der nicht mal ein Dach über dem Kopf hatte (dank Amt). Mir platzt langsam der Hut. Nach dem 2. WK hatten die Menschen auch nix, warum hat man das überhaupt geändert? Für solche Beiträge?
Dann kamen 20 bessere Jahre, in denen wir uns an einen höheren Lebens-Standard gewöhnt haben.
Der Argumentation nach war es sogar möglich die Bildung zu erhöhen.
Davon wieder auf Hartz 4 runterzukommen, das war ganz schön hart.
Jetzt fehlt mir ein Taschentuch. Für wie blöd hälst du die Leute eigentlich?

Das erzwungene und das frei gelebte, aus der Bibel sehr wohl bekannt, hat Unterschiede.
Ich schätze Euch und eure Beiträge sehr
Die Unterschrift Hochachtungsvoll hätte es auch getan
MichaelW
Beiträge: 111
Registriert: 12.04.2006 22:33
Wohnort: Extertal

Beitrag von MichaelW »

Auf solche unqualifizierten, abwertenden und teilweise unverständlichen Kommentare geh ich jetzt mal nicht ein.
Aber zum Glück gibts hier im Forum auch nette Leute mit konstruktiven Beiträgen.
Anna
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Registriert: 14.03.2006 11:26

Beitrag von Anna »

@ Nix Plan:

Jetzt muss ich auch mal eingreifen, denn das, was du von dir gibts, ist der absolute Mist(meine Meinung!).
Ich habe auch Anfangs von Sozialhilfe gelebt. Dann kamen auch bei meiner Familie und mir bessere Jahre, in denen wir nicht immer das Geld umdrehen mussten und auch mal Urlaub drin war. Und dann Knall auf Fall ab in Hartz4! Es war auch für uns schwer, sich wieder neu anzupassen. Hast du die Sch... mal mitgemacht oder lebst du seid eh und je von Hartz4? Glaube mir, es ist verdammt hart, von 3000€ Haben im Monat runterzukommen auf Hartz4, man muss extrem umdenken! Und da gebe ich Michael zu dem, was er da geschrieben hat, voll Recht!
Momo
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Beitrag von Momo »

Ich musste diesen Thread unbedingt noch einmal ausgraben!
rme hat geschrieben:@michaelW ich find sowas echt pervers... aber für sowas hab ich keinerlei Verständniss.
Was bitte ist pervers an der Tatsache, mit weniger Geld auskommen zu wollen, als man ursprünglich zur Verfügung hat?
Warum kein Verständnis für Menschen, die versuchen sich in die Lage anderer Leute zu versetzen?


Ich habe mir mal ein paar deiner Postings durchgelesen und zitiere aus einem anderen Posting von dir rme: [Quelle: Thread von D_C Titel: Frust-(Achtung lang)]:
rme hat geschrieben:... ... Was hier mittlerweile mit uns Hartz4 Empfängern gemacht wird ist menschenverachtend und von Würde mangelt es jeglicher Spur.
Wo ist unser Sozialstaat! Wieso lässt man sowas zu!
... ... trauriges Deutschland
Was glaubst du, wie sich die Situation ändern soll? Wie sollen Vorurteile aus der Welt geschafft werden, wenn es Menschen wie Michael nicht versuchen würden? Ich aktzeptiere die Meinung anderer. Finde dass die Meinungsfreiheit ´ne tolle Sache ist. Aber Kritik sollte begründet sein!

Ich denke mal, dass ein wunderbarer Anfang gemacht ist, wenn genau solche Leute wie Michael hingehn und es testen, was es heißt ein Hartz IV Empfänger zu sein (zumindest finanziell).
Dass er den ganzen psychischen Belastungen nicht ausgesetzt wird (Ämter, Sozialverhalten der Mitbürger, etc.) ist klar. Er kann eben nur die finanzielle Seite testen. Aber immerhin, wieviele kennt ihr, die das versuchen würden? Und das nicht nur einen Monat? Sondern über Jahre?!

Wie sollen Mitmenschen Verständnis aufbringen, wenn sie nicht wissen was es heißt mit sehr viel Weniger klar zu kommen?

Man kann die Menschen nicht verändern, aber man kann sich selbst ändern!

P.S.:
rme hat geschrieben:Der Mann ist Pastor, süss...
Und solche Beiträge sind ja wohl eher was für die Delete-Taste!
Du beschwerst dich über mangelde Würde und Verachtung?
Aber was du dabei selbst vom Stapel lässt, merkst du wahrscheinlich gar nicht, oder?
Wer Rechtschreibfehler entdeckt, darf sie behalten!
Gast

Beitrag von Gast »

Ich bin nicht gläubig, und wenn sowas nun am Pastorischen dasein abgemacht wird, was der werte Threadersteller da macht, dann weiss ich auch wieso!

Den Glauben in die Gerechtigkeit habe ich ebenfalls seit langem aufgegeben!

Denn jedesmal wenn ich grad d enke, es geht annähernd bergauf, es gibt doch noch Gerechtigkeit, kommt auch gleich der nächste dämpfer!

Also ich würd diese HIV (geilstes Kürzel dafür) mist NIE simulieren wollen!

Grage an den Threadersteller : Warst du jemals in der wirklichen HIV Notlage?


Sorry für etwaige Tippfehler, ich kuriere nach wie vor meinen Sehnenausriss aus!
eska23
Beiträge: 28
Registriert: 28.06.2006 23:28

Beitrag von eska23 »

Bisher ist jeder, der etwas Besonderes (Gutes oder Schlechtes) gemacht hat, dafür heftig kritisiert worden.
Sorry aber du tust nichts besonders Gutes oder Schlechtes. Was du tust, tust du für dich.
Interessanterweise ist die Anzahl der psychisch Kranken unter Reichen sogar höher als unter Armen. Und die Anzahl der Selbstmorde auch.
Da liest du aber andere Statistiken als ich. Besonders was psychische Krankheiten angeht würde ich außerdem bedenken, dass diese bei Menschen mit weniger Geld in der Tasche oft gar nicht bekannt und in den Zahlen berücksichtigt sind da sie nicht beim Arzt / Kasse bekannt sind/ therapiert werden (unter anderem aus Kostengründen). Meine Mutter zum Beispiel hätte eine ambulante Therapie machen können, konnte sich aber die Fahrtkosten nicht leisten und bekam diese auch nicht erstattet. Ende : Medis. Und viele suchen dann halt erst gar keine Hilfe.
Ich denke da gibt es eine große Dunkelziffer.

Alles in allem finde ich das Projekt etwas seltsam. Ich muss doch keinen Arm ab haben um zu wissen, dass Leben mit nur einem Arm Sch... ist...
Natürlich ist das deine Sache und es spricht ja nichts dagegen für (noch) schlechtere Zeiten zu sparen aber dass du das für besseres Verständnis oder sonstwas tust das nehme ich dir nicht ab. SRY...
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher und die Gescheiten so voller Zweifel sind." - Bertrand Russell
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