Eltern nach 40 Jahren jetzt Hartz 4 - sehr viele Fragen...
Verfasst: 12.05.2006 22:40
EDIT: Sorry, erst jetzt gesehen. Also: Ich erwarte keine Rechtsberatung im Einzelfall, nur Hilfen die man nach entsprechendem Hinweis auch selbst finden könnte, auf die man eben nur nicht kommt wenn das Thema ganz neu für einen ist.
Hallo,
wie wohl viele bin ich hier gelandet, weil ich im Internet nach Informationen für das mich neue Thema Hartz 4 gesucht habe. Es scheint, als könne man hier durchaus Hilfe in Form von Kontaktadressen, Tipps und (legalen!) "Tricks" bekommen von Menschen, die sich aus den verschiedensten Gründen mit der Thematik sehr gut auskennen. Es gibt mit Sicherheit weit mehr Möglichkeiten, als einem Ämter aus eigennützigen Beweggründen mitteilen werden und die Materie an sich dürfte wohl zu umfangreich sein um sie zu verstehen, vor allem wenn man mit der Situation als solches überhaupt erst mal klar kommen muss.
Eine Bitte habe ich: Es geht mir hier nicht um Mitleid, um Vorwürfe, um "hätte, könnte, würde" oder "selbst schuld". Es geht mir um Fakten die mir bzw. uns oder eher meinen Eltern weiterhelfen könnten, dafür schon jetzt ein Danke im Voraus.
Also: Meine Eltern sind seit fast 40 Jahren verheiratet, mein Vater war weit über 30 Jahre selbstständig und es ging uns bestens. Leider hat mein Vater irgendwann seit den letzten 12 Monaten verschwiegen, dass nix mehr geht, kein Job mehr am Start ist (bzw. Auftraggeber) und das er sogar schon eine Lebensversicherung vollends ausgeben musste um Miete und alles andere zu bezahlen... er wollte meiner Mutter wohl nicht schaden, die so ganz "nebenbei" seit 10 Jahren Brustkrebs hat, aktuell wieder operiert wurde und nach 2 Wochen nach Hause kam mit der Gewissheit: Raus aus dem Haus (Mietshaus) in dem sie seit 20 Jahren gut gelebt hat und sich natürlich auch eingerichtet hat.
Mein Vater dachte auch immer, er würde jederzeit wieder einen Auftrag bekommen, war bisher auch wohl kein Problem und die Kohle floss gut. Nur fehlte ihm wohl der Stolz zu sagen: "Dieses oder Jenes können wir uns nun mal nicht leisten!" Er hatte meiner Mutter immer gesagt, das Finanzielle sei absolut okay, sie müsse da keine Sorgen haben. Und nun sind die Fakten:
Mein Vater kein Geld mehr, meine Mutter bekommt nur eine Arbeitsunfähigkeitsrente in Höhe von etwas über 235,00 Euro.
2 Autos finanziert, die kommen beide weg
Mein Vater ist auch lange Zeit arbeitsunfähig gewesen (Bandscheibe, Bypässe und so weiter), bekam auch lange Zeit gutes Geld (teure Privatversicherung) aber irgendwann konnte er halt die Beiträge nicht mehr zahlen und hat nun das Nachsehen. Jobtechnisch mit über 60 in der IT-Branche: Pustekuchen!
Ich selbst als Sohn (bin 31) wohne im Haus der Eltern mit und habe vor kurzem eine ICH-AG gegründet, die langsam aber gut angeht, defakto sind meine finanziellen Mittel auch nicht so, dass ich jetzt mal eben so zur Überbrückung die Miete (1020,00 Euro kalt) zahlen kann, helfe im Moment aber dahingehend aus, dass zumindest gewisse Kosten abgedeckt sind und vor allem helfe ich beim Verkauf einiger Einrichtungsgegenstände, auf die meine Eltern im Moment am ehesten verzichten können, wenn sicher ist das wir hier aus dem Haus müssen dann geht das "Wichtigere" (große, alte Antiquitäten) natürlich auch weg, meine "Firma" hat mit Marketing zu tun, ich kann da also noch einen guten Euro rausholen, zumal die Hütte (300 qm Wohnfläche) wirklich voll steht von sehr teuren Sachen aus guten Zeiten.
Dazu kommt ja, dass ich meine Firma als ICH-AG ja gegründet habe, weil eben zu dem Zeitpunkt noch keinerlei Rede von "Wir sind pleite!" seitens meines Vaters war und ich so eben auch Unkosten (Miete, usw.) sparen konnte. Zudem kommt noch, dass wir 4 Hunde haben (eigentlich schon immer Hunde im Haushalt, eben ein Hobby, eine Leidenschaft). Und nun geht es halt los mit dem Gang meiner Eltern zum Amt. Wahrscheinlich wird in wenigen Tagen das Haus gekündigt, die Vermieterin hätte gerne nach 20 Jahren immer pünktlich gezahlter Miete irgendwas machen wollen, hat aber leider im Moment auch nicht die finanzielle Luft um da zu helfen, aber alleine der Gedanke von Ihr in diese Richtung hat meine Mutter zu Tränen gerührt. Geld leihen von Verwandtschaft ist nicht, mein Vater hat sich auch schon einmal eine Summe X geliehn, die ist natürlich auch aufgebraucht.
Kredit aufnehmen ist nicht und an dubiose Kredithaie wenden sich meine Eltern trotz aller Not auf jeden Fall nicht. Nun sind so viele Fragen offen.... zum Beispiel, ob ich als Sohn in die Pflicht genommen werden kann, wenn meine Eltern Hartz 4 anmelden.
Dann die Frage, wie lange meine Eltern im aktuellen Haus noch wohnen bleiben dürfen, irgendwie meinte mein Vater, das Amt würde 3 oder 6 Monate für einen Übergang zahlen.
Dann will meine Mutter sich von meinem Vater trennen (nicht, weil kein Geld mehr da ist, sondern wegen des Vertrauensbruchs, fast 40 Jahre nur was vorgemacht, kann meine Mutter schon verstehen) zumal ihr gesundheitlicher Zustand eigentlich solche Belastungen nicht mitmacht, sie braucht Ruhe und nun wird ihr alles genommen. Ausserdem würden die Zusammen mit 3 Hunden (ich kann einen nehmen) nie eine kleine Wohnung finden. Und die Hunde ins Heim? Ich glaube, nur ein Tierfreund kann nachvollziehen, dass man da fast noch eher auf der Straße wohnen würde mit Hund als im Sozialbau ohne Hund.
Meine Mutter hat eine 100% Behinderung eingetragen, aber nichts mit irgendeinem Buchstaben oder so, mein Vater ebenfalls, wegen der Bandscheibe, dem Herzen und so weiter, aber auch da reicht es "nur" für einen Ausweis mit dem er auf einem Behindertenparkplatz parken darf. Ich weiss halt nicht, ob diese Umstände günstig sind für weiteres vorgehen - deshalb erwähne ich es nur.
Dann meine ich mal gehört zu haben, dass unter bestimmten Umständen die wohl seltene Möglichkeit besteht, dass Ämter vorhandene Wohnungen trotz "Übergröße" bezahlen müssen, weil dem Mieter ein Umzug (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr zugemutet werden kann. Aber ob das stimmt, weiss ich nicht.
Alles in allem sind so viele Fragen offen und bei uns ist es schwer, eine neutrale Beratungsstelle zu finden, die meine Eltern VOR dem Gang zum Amt bis ins letzte aufklärt, welche Möglichkeiten bestehen bevor es zu spät ist und einen die "Hartz 4-Krake" packt und nicht mehr loslässt. So habe ich zum Beispiel ein Privatkonto für kleinere Trödelverkäufer (ebay und so, man kennt es ja), auf das Konto geht aktuell auch das Geld meiner ICH-AG. Da Konto wurde aber mal vor Jahren auf meinen Vater angemeldet.... muss ich nun nachweisen (bzw. er), dass alle Kontobewegungen auf meinen Mist gewachsen sind? Vor allem, weil Zahlungen an ihn gerichtet sind, die Postbank schickt Zahlungen auf meinen Vornamen stumpf zurück... okay, neues Konto wäre nicht das Problem, nur wenn es nicht sein muss?
Ich hoffe, ihr konntet im Ansatz erkennen, dass da viele Fragen offen sind und mit Sicherheit mag es vielen noch weit, weit schlechter gehen, gar keine Frage. Aber hier steht eine Familie kurz vor der Zersplitterung (auch, wenn ich selbst davon nicht so betroffen bin), der Gang zum Amt dauert nicht mehr lange, Einrichtung muss verkauft werden damit überhaupt erst mal Geld da ist, und, und, und... ich hoffe, ihr könnt mir mit vielen Tipps, Links zu Adressen, Telefonnummern und erlaubten Tricks (eben Dinge, die man nicht kennt weil sie einem so keiner sagt) weiter helfen.
Ich bedanke mich im Voraus für jeden Beitrag, gerne gebe ich auf Anfrage auch meine Telefonnummer raus, manchmal redet es sich leichter als es sich mit vielen Worten schreibt....
Hallo,
wie wohl viele bin ich hier gelandet, weil ich im Internet nach Informationen für das mich neue Thema Hartz 4 gesucht habe. Es scheint, als könne man hier durchaus Hilfe in Form von Kontaktadressen, Tipps und (legalen!) "Tricks" bekommen von Menschen, die sich aus den verschiedensten Gründen mit der Thematik sehr gut auskennen. Es gibt mit Sicherheit weit mehr Möglichkeiten, als einem Ämter aus eigennützigen Beweggründen mitteilen werden und die Materie an sich dürfte wohl zu umfangreich sein um sie zu verstehen, vor allem wenn man mit der Situation als solches überhaupt erst mal klar kommen muss.
Eine Bitte habe ich: Es geht mir hier nicht um Mitleid, um Vorwürfe, um "hätte, könnte, würde" oder "selbst schuld". Es geht mir um Fakten die mir bzw. uns oder eher meinen Eltern weiterhelfen könnten, dafür schon jetzt ein Danke im Voraus.
Also: Meine Eltern sind seit fast 40 Jahren verheiratet, mein Vater war weit über 30 Jahre selbstständig und es ging uns bestens. Leider hat mein Vater irgendwann seit den letzten 12 Monaten verschwiegen, dass nix mehr geht, kein Job mehr am Start ist (bzw. Auftraggeber) und das er sogar schon eine Lebensversicherung vollends ausgeben musste um Miete und alles andere zu bezahlen... er wollte meiner Mutter wohl nicht schaden, die so ganz "nebenbei" seit 10 Jahren Brustkrebs hat, aktuell wieder operiert wurde und nach 2 Wochen nach Hause kam mit der Gewissheit: Raus aus dem Haus (Mietshaus) in dem sie seit 20 Jahren gut gelebt hat und sich natürlich auch eingerichtet hat.
Mein Vater dachte auch immer, er würde jederzeit wieder einen Auftrag bekommen, war bisher auch wohl kein Problem und die Kohle floss gut. Nur fehlte ihm wohl der Stolz zu sagen: "Dieses oder Jenes können wir uns nun mal nicht leisten!" Er hatte meiner Mutter immer gesagt, das Finanzielle sei absolut okay, sie müsse da keine Sorgen haben. Und nun sind die Fakten:
Mein Vater kein Geld mehr, meine Mutter bekommt nur eine Arbeitsunfähigkeitsrente in Höhe von etwas über 235,00 Euro.
2 Autos finanziert, die kommen beide weg
Mein Vater ist auch lange Zeit arbeitsunfähig gewesen (Bandscheibe, Bypässe und so weiter), bekam auch lange Zeit gutes Geld (teure Privatversicherung) aber irgendwann konnte er halt die Beiträge nicht mehr zahlen und hat nun das Nachsehen. Jobtechnisch mit über 60 in der IT-Branche: Pustekuchen!
Ich selbst als Sohn (bin 31) wohne im Haus der Eltern mit und habe vor kurzem eine ICH-AG gegründet, die langsam aber gut angeht, defakto sind meine finanziellen Mittel auch nicht so, dass ich jetzt mal eben so zur Überbrückung die Miete (1020,00 Euro kalt) zahlen kann, helfe im Moment aber dahingehend aus, dass zumindest gewisse Kosten abgedeckt sind und vor allem helfe ich beim Verkauf einiger Einrichtungsgegenstände, auf die meine Eltern im Moment am ehesten verzichten können, wenn sicher ist das wir hier aus dem Haus müssen dann geht das "Wichtigere" (große, alte Antiquitäten) natürlich auch weg, meine "Firma" hat mit Marketing zu tun, ich kann da also noch einen guten Euro rausholen, zumal die Hütte (300 qm Wohnfläche) wirklich voll steht von sehr teuren Sachen aus guten Zeiten.
Dazu kommt ja, dass ich meine Firma als ICH-AG ja gegründet habe, weil eben zu dem Zeitpunkt noch keinerlei Rede von "Wir sind pleite!" seitens meines Vaters war und ich so eben auch Unkosten (Miete, usw.) sparen konnte. Zudem kommt noch, dass wir 4 Hunde haben (eigentlich schon immer Hunde im Haushalt, eben ein Hobby, eine Leidenschaft). Und nun geht es halt los mit dem Gang meiner Eltern zum Amt. Wahrscheinlich wird in wenigen Tagen das Haus gekündigt, die Vermieterin hätte gerne nach 20 Jahren immer pünktlich gezahlter Miete irgendwas machen wollen, hat aber leider im Moment auch nicht die finanzielle Luft um da zu helfen, aber alleine der Gedanke von Ihr in diese Richtung hat meine Mutter zu Tränen gerührt. Geld leihen von Verwandtschaft ist nicht, mein Vater hat sich auch schon einmal eine Summe X geliehn, die ist natürlich auch aufgebraucht.
Kredit aufnehmen ist nicht und an dubiose Kredithaie wenden sich meine Eltern trotz aller Not auf jeden Fall nicht. Nun sind so viele Fragen offen.... zum Beispiel, ob ich als Sohn in die Pflicht genommen werden kann, wenn meine Eltern Hartz 4 anmelden.
Dann die Frage, wie lange meine Eltern im aktuellen Haus noch wohnen bleiben dürfen, irgendwie meinte mein Vater, das Amt würde 3 oder 6 Monate für einen Übergang zahlen.
Dann will meine Mutter sich von meinem Vater trennen (nicht, weil kein Geld mehr da ist, sondern wegen des Vertrauensbruchs, fast 40 Jahre nur was vorgemacht, kann meine Mutter schon verstehen) zumal ihr gesundheitlicher Zustand eigentlich solche Belastungen nicht mitmacht, sie braucht Ruhe und nun wird ihr alles genommen. Ausserdem würden die Zusammen mit 3 Hunden (ich kann einen nehmen) nie eine kleine Wohnung finden. Und die Hunde ins Heim? Ich glaube, nur ein Tierfreund kann nachvollziehen, dass man da fast noch eher auf der Straße wohnen würde mit Hund als im Sozialbau ohne Hund.
Meine Mutter hat eine 100% Behinderung eingetragen, aber nichts mit irgendeinem Buchstaben oder so, mein Vater ebenfalls, wegen der Bandscheibe, dem Herzen und so weiter, aber auch da reicht es "nur" für einen Ausweis mit dem er auf einem Behindertenparkplatz parken darf. Ich weiss halt nicht, ob diese Umstände günstig sind für weiteres vorgehen - deshalb erwähne ich es nur.
Dann meine ich mal gehört zu haben, dass unter bestimmten Umständen die wohl seltene Möglichkeit besteht, dass Ämter vorhandene Wohnungen trotz "Übergröße" bezahlen müssen, weil dem Mieter ein Umzug (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr zugemutet werden kann. Aber ob das stimmt, weiss ich nicht.
Alles in allem sind so viele Fragen offen und bei uns ist es schwer, eine neutrale Beratungsstelle zu finden, die meine Eltern VOR dem Gang zum Amt bis ins letzte aufklärt, welche Möglichkeiten bestehen bevor es zu spät ist und einen die "Hartz 4-Krake" packt und nicht mehr loslässt. So habe ich zum Beispiel ein Privatkonto für kleinere Trödelverkäufer (ebay und so, man kennt es ja), auf das Konto geht aktuell auch das Geld meiner ICH-AG. Da Konto wurde aber mal vor Jahren auf meinen Vater angemeldet.... muss ich nun nachweisen (bzw. er), dass alle Kontobewegungen auf meinen Mist gewachsen sind? Vor allem, weil Zahlungen an ihn gerichtet sind, die Postbank schickt Zahlungen auf meinen Vornamen stumpf zurück... okay, neues Konto wäre nicht das Problem, nur wenn es nicht sein muss?
Ich hoffe, ihr konntet im Ansatz erkennen, dass da viele Fragen offen sind und mit Sicherheit mag es vielen noch weit, weit schlechter gehen, gar keine Frage. Aber hier steht eine Familie kurz vor der Zersplitterung (auch, wenn ich selbst davon nicht so betroffen bin), der Gang zum Amt dauert nicht mehr lange, Einrichtung muss verkauft werden damit überhaupt erst mal Geld da ist, und, und, und... ich hoffe, ihr könnt mir mit vielen Tipps, Links zu Adressen, Telefonnummern und erlaubten Tricks (eben Dinge, die man nicht kennt weil sie einem so keiner sagt) weiter helfen.
Ich bedanke mich im Voraus für jeden Beitrag, gerne gebe ich auf Anfrage auch meine Telefonnummer raus, manchmal redet es sich leichter als es sich mit vielen Worten schreibt....