Umzugskosten bei erzwungenem Wohnungswechsel

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

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paragraphensucherin
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Umzugskosten bei erzwungenem Wohnungswechsel

Beitrag von paragraphensucherin »

:oops: hi leute!
Ende Dezember hat mich die ArGe aufgefordert, die Mietkosten durch Wohnungswechsel zu senken. Erstaunlicherweise habe ich auch ein Wohnklo mit unter 45 m² bis zu ner Kaltmiete von 225 € (Vorgabe) in der selben Stadt gefunden. Nach der Bewilligung durch das Amt, daß ich diese *Wohnung* beziehen darf und dann die Zusicherung, daß Miete und 3 MM Kaution übernommen werden (Abtretungserklärung) sowie der Unbedenklichkeitserklärung meines alten Vermieters, habe ich endlich nach 3 Monaten Antragsabgaben und Papierkram den neuen Mietvertrag unterschreiben dürfen (negative Schufa) und konnte zur letzten Minute (3. Werktag des Monats) die jetzige Wohnung zum 31.05. kündigen.

Nun gehts los. Bei http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktu ... heles.html wird vom Vorschlag geschrieben, eine angemessene Pauschale (600 € für ne ausgediente Mutter) zu zahlen. Dem scheint aber NICHT so zu sein!

Laut Auskunft *meiner* Leistungsabteilung muß ich 3 Kostenvoranschläge von Umzugsfirmen beibringen und die ArGe entscheidet dann, mit welcher Firma sie abrechnet! Eigentlich wollte ich den Umzug privat machen um Kosten einzusparen. Leider scheint es so, daß ich aber eine teure Umzugsfirma engagieren muß, um überhaupt etwas finanziert zu bekommen.

Nun meine Frage: Wie komme ich auf die 600 €? WAS kann ich alles für Kosten angeben? Ist die Renovierung der neuen Wohnung mein privates Vergnügen? Muß ich Schränke, die zu groß für das winzige Wohnklo sind, alleine bezahlen? Ich muß mich um 25 m² verkleinern, da passen kaum noch Möbel.... Darf ich den Umzug nicht preisgünstig mit Freunden und einem Sixt-Wagen machen?

Nach euren Antworten geht also die Rennerei wieder los und ich werde als Nummernzieher an der Infothek abgewimmelt.....?

Welche Rechte hat man im Alter als studierte Frau und arbeitssuchende Apothekerin überhaupt noch?

Schade, daß es für meine Gemütslage keinen smilie gibt.....
Gast

Beitrag von Gast »

Ausbildung und Beruf sollten keine Rolle spielen:
Artikel 3 [Gleichheit vor dem Gesetz]
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
Ob von der Behörde Kosten für Renovierung und z.B. Einlagerung für nicht unterzubringenden Hausrat bei Zwangsumzug in eine kleinere Wohnung übernommen wird, hätte vor dem Umzug mit der Behörde geklärt werden sollen.

Denn ein Umzug darf auch für den Leistungsemfpänger keine besondere Härte darstellen und zu unzumutbaren Verlusten an Eigentum führen.
Dies sollte die Behörde im Wege der Überprüfung ob ein Zwangsumzug überhaupt sinnvoll ist, mit in die Ermessensentscheidung zu ziehen.

Die Behörde muß einiges klären, bevor sie zum Zwangsumzug auffordern darf, oder die tatsächliche Miete kürzt.

Dies ist zumindest meine bescheidene Meinung, die ich im persönlichen Zweifelsfall vor dem Sozialgericht klären lassen würde.
paragraphensucherin
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Beitrag von paragraphensucherin »

ja, gut, daß ich noch bis Ende Mai Zeit habe.... Deshalb bitte ich ja hier um Hilfe!

ich komme an keine der beiden Damen der Leistungsabteilung ran...
Tterminanfrage zwecklos, ab zur Infothek.

Aber wie soll ich was klären, wenn ich nicht weiß, was ich beantragen kann? Auskunft erteilt einem ja kein Mitarbeiter.

Um die neue Wohnung bewohnbar zu machen, brauche ich Geld. Danach kann ich umziehen.

Wovon bezahle ich die Materialkosten? Wovon die Helfer? Mit der Rückzahlung meiner Mietsicherheit hier kann sich der alte Vermieter bis zu 6 Monate Zeit lassen (Nach Wohnungsabnahme im Mai).

Ich muß Tapeten, Laminat, Fliesen und sanitäre Einrichtungen nebst Zubehör kaufen, eine Küche zurechtschneiden, Sperrmüll bestellen und bezahlen und meine alte Wohnung renovieren. Wovon?
Gast

Beitrag von Gast »

paragraphensucherin hat geschrieben: Um die neue Wohnung bewohnbar zu machen, brauche ich Geld. Danach kann ich umziehen.

Wovon bezahle ich die Materialkosten? Wovon die Helfer? Mit der Rückzahlung meiner Mietsicherheit hier kann sich der alte Vermieter bis zu 6 Monate Zeit lassen (Nach Wohnungsabnahme im Mai).

Ich muß Tapeten, Laminat, Fliesen und sanitäre Einrichtungen nebst Zubehör kaufen, eine Küche zurechtschneiden, Sperrmüll bestellen und bezahlen und meine alte Wohnung renovieren. Wovon?
Du könntest schriftlich einen formlosen Antrag mit Fristsetzung zur Beantwortung (z.B. 14 Tage) stellen und diesen per Einschreiben mit Rückschein an die Arge schicken, oder ihn persönlich mit Empfangsbestätigung auf Deiner Kopie dort abgeben.
paragraphensucherin
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Beitrag von paragraphensucherin »

So wie ich das heute am Telefon verstanden habe, will sie für jeden cent eine Quittung. Belege über Renovierungskosten und Kostenvoranschläge von Umzugsunternehmen über die zu bewegenden m³.

Ich habe das mal durchgerechnet, daß ich - ohne Sonderangebote - für die neue Wohnung 800 € allein an Materialkosten ohne Eigenleistung meiner Bekannten benötige. Dazu kämen dann die Kosten für die Renovierung und Enrümpelung meiner jetzigen Wohnung und die eventuell anzuschaffenden Neumöbel (incl. Küche 2000 €). Die Küche verkleinert sich von 20 m² auf 5 m².

Wenn ich Sonderangebote und Eigenleistung erbringen könnte, brauchte ich jetzt 800 € und das wäre dann alles. Aber bis ich die ganzen Quittungen und Kostenvoranschläge eingeholt habe, vergehen ja Monate, die ich dann nicht mehr für Sonderangebote nutzen könnte.

Der Umzug wäre privat mit 200 € inclusive Einladung zum Essen und Häppchen zu bewerkstelligen. Ein Kostenvoranschlag hat mir heute den Betrag von 3500 € genannt. Ich befürchte, ich muß mangels Spontanäität der Behörden den Weg der bewilligungsfähigen Kosten gehen und anstatt 1000 € (die ich nicht habe) für einen Umzug mit Eigenleistung eine VK-Rechnung von 6.300 € vorlegen, die bei professioneller und kurzfristiger Entscheidung entsteht.

Kann das sein?
paragraphensucherin
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Hatte heute Termin bei der Sachbearbeiterin!

Beitrag von paragraphensucherin »

Ja, es war soweit! Da sie nach mehreren Nachfragen bei Vorgesetzten nun etwas entgegenkommender wurde, habe ich das Gefühl, daß ich dort in eine offene Wunde des Nichtwissens gestoßen habe.

LEIDER KAMEN HIER JA NULL VORSCHLÄGE, WAS ICH ALLES IN DIE UMZUGSKOSTENBERECHNUNG EINFLIESSEN LASSEN KANN.....

Konsens ist aber, daß es billig in Eigenregie nicht geht. Das bedeutet, für jedes transportierte Glas eine Bescheinigung beizubringen! Also habe ich um 3 Kostenvoranschläge rennomierter Umzugsunternehmen gebeten, die mir alles einpacken, auseinander schrauben und wieder in der neuen Wohnung aufbauen. 4 Unternehmen, die etwas günstiger gewesen wären, lehnten die Erstellung von KVA ab mit der Begründung, daß sie aus leidvoller Erfahrung klug geworden sind. Deren tatsächlichen Kosten wurden von offizieller Seite nicht bezahlt......!
Zusätzlich habe ich den Umbau von vorhandenen Möbeln (Schlafzimmerschrank zu breit, Küche passt nicht mehr u.s.w.) einem Möbeltischler in Auftrag gegeben. Ich mußte mich schließlich zwangsweise verkleinern...... Das gehört zum Aufbau während des Umzugs.

Da ich vorzeitig die alte Wohnung verlassen muß, greift bei mir das Urteil zur Erstattung der Kosten für Schönheitsreparaturen meiner Wohnung, die natürlich komplett erfolgen wird. :lol:

Ich muß also weiter am Ball bleiben und um mein Recht kämpfen. Sollte einem von euch noch was einfallen, was kostenmäßig zum Tragen kommen könnte, bitte ich um Antwort!

Sollte Resonanz kommen, werde ich euch weiterhin auf dem Laufenden halten, was meinen Kampf betrifft.
paragraphensucherin
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Beitrag von paragraphensucherin »

nun ist ja einige Zeit vergangen und ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus... Der Umzug zum 30.05. muß ja geplant werden.

Die geforderten 3 Kostenvoranschläge habe ich sofort nach Erhalt vor Wochen abgegeben und - da nichts passierte - am 19.04. telefonisch nachgefragt, was ich mit den Umzugsunternehmen verabreden kann....

Unglaublich aber wahr: die Sachbearbeiterin meinte, daß sie wegen der Übernahme der Kosten beim Vorgesetzten vorstellig geworden sei und es ja eigentlich auch günstiger geht!!!! Ich solle mir mal Gedanken machen, ob ich mir nicht einen SIXT-Wagen mieten könne und den Umzug in eigener Regie machen könne!!!!!! Das ist der genaue Wortlaut meines Vorschlags beim ersten Termin, der von ihr rigoros abgelehnt wurde!!!!!

Mittlerweile haben 3 meiner 4 Helfer einen Urlaub zum 16.05. gebucht, da ich wegen der Aussage der Sachbearbeiterin deren Hilfe beim Umzug abgelehnt habe. Ich stehe also komplett alleine da.

Da ich auch im Internet gehört habe, daß sich die Arge so um jede Zahlung drückt, habe ich einen RA beauftragt, meine Interessen durchzusetzen. Ich hoffe, es bleibt am Montag bei einem Anruf und ufert nicht weiter aus...
Anny
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Beitrag von Anny »

Hallo!

Auch wenn ich leider keine Ratschläge oder Tipps liefern kann, würde es mich brennend interessieren, was so alles bei dir herausgekommen ist!

Da auch ich bzw. meine kleine Familie mit der ARGE einige arge probleme haben. Darf ich fragen wo du herkommst? also nähe von Salzgitter oder Braunschweig??? vielleicht sind die Mitarbeiter ja nur hier so :D "keinen begriff dafür parat!" Streng, nichtswissend, keine auskunft gebend etc.

mir ist bekannt, das der staat, die städte usw sparen müssen und kosten klein halten müssen................... aber muß es dahin führen, das alle oder viele leistungsbezieher darunter leiden müssen? oder aber auch in angst leben (müssen) bei irgendeiner falschen entscheidung ohne wohnung und zumindest essen zu sein????

ich glaube das reicht erstmal als" frustrationsabbau

LG anny
paragraphensucherin
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Beitrag von paragraphensucherin »

klar, schreibe ich, wie es ausgeht! ich warte auf nen rückruf meines anwalts! Viel Zeit bleibt mir ja nicht mehr......

ich bin direkt in Braunschweig mit meinen arge'n problemen !!!!
Anny
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Beitrag von Anny »

:D dann könnte ich dir ja evtl helfen beim umzug, wenn ich jemanden für die kleine finde!

hattest ja geschrieben, das du sonst alleine dastehst!

LG anny



P.S.: und du uns wenn wir "dürfen" oder eine zeugin bei der ARGE (richtiger name hier :D ) benötigen!
paragraphensucherin
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Beitrag von paragraphensucherin »

Hi Anny!

Der Umzug ist jetzt gelaufen und wie ich gehört hab, habt ihr auch positives zu melden!

Ich sags ja, wenn man den Leuten nur richtig auf die Füße tritt, erreicht man doch was! Aber wer hat schon in einer Stressituation so viel Zeit, sich stundenlang bei Anwälten und der ArGe rumzutreiben?

Wenn ihr nach eurem Umzug eingerichtet seid, kann ich euch einen super Anwalt empfehlen!!!!
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