Was kostet ein Schulkind im Monat?

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

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Schaschlik
Beiträge: 3
Registriert: 27.04.2007 12:02
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Was kostet ein Schulkind im Monat?

Beitrag von Schaschlik »

Hallo,
ich habe demnächst eine Verhandlung vor dem Sozialgericht.
Es geht darum, das die 207 € Hungergeld von der ARGE für ein fast 11 jähriges Schulkind nicht reichen. Unser Kind brauchte eine neue Brille (ca. 100 €), deren Kosten natürlich nicht von der ARGE übernommen wurde.
Dagegen klage ich jetzt.
Ich stelle jetzt eine eigene Bedarfsrechnung auf, was ein 11 jähriges Kind
t a t s ä c h l i c h zum Leben braucht.
Kann mir jemand einen Tip geben?
Gast

Beitrag von Gast »

Hierzu ein Beitrag von Rainer Roth bei: Tacheles
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Melinde
Moderator
Beiträge: 3532
Registriert: 05.11.2005 22:03

Beitrag von Melinde »

Hallo Schaschlik
Bei unter 14 jährigen muss die Krankenkasse die Brille übernehmen, zwischen 14 und 18 nur, wenn sich die Sehstärke um mind. 0,5 Dioptrien verändert hat. Stell Antrag bei der KK.
Zum Thema Bedarf eines 11 jährigen, der nicht mit dem Regelsatz gedeckt werden kann fällt mir noch eine Idee zum argumentieren ein.
Ein Kind wächst oft schneller als man denkt, neue Klamotten werden fällig. Früher in der alten Sozialhilfe konnte man Antrag auf Bekleidungsbeihilfe stellen, auch wenn es einen besonderen Anlass gab. Sowas gibt es heute nur noch bei Behinderten, nennt sich dann erhöhter Bekleidungsbedarf z.B. wegen Inkontinenz, geht auch wenn der Betroffene behinderungsbedingt ständig seine Klamotten zerreisst. Wenn Du einen Vergleich zwischen behinderten Heimbewohnern und Kindern in der Familie machen tätest kame eine Ungleichbehandlung heraus die es aber nicht geben darf. Keiner ist als Mensch mit seinen Bedürfnissen wertvoller als der andere.
Noch ne Idee. Es wird allgemein geklagt das immer mehr Kinder zu dick und unsportlich sind, Alg2 beinhaltet kein Geld um den Beitrag zum Turn- oder Sportverein zu zahlen, vom Schwimmkurs ganz zu schweigen.
Fahrrad fahren als sportliche Aktivität die gleich auch noch die Grobmotorik, das Gleichgewichtsgefühl und noch für anderes gut ist fällt flach weil da nichts geht wenn kein Fahrrad gekauft werden kann.
Naturbelassene Lebensmittel sind im Gegensatz zu Fertigprodukten auch wesentlich teurer aber gesünder. Gerade im Wachstum ist angemessene Ernährung wichtig weil sie hilft Krankheiten erst garnicht entstehen zu lassen. (Infos gibt es da bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung)
Schulbedarf ist auch so ein Thema. Die Verbrauchsmittel muss man selber kaufen, die Schulen wollen ja da oft sogar noch bestimmte Dinge haben, mit einfachen Heften und Stifte ist es nicht getan. Mal ne Liste die es am Schuljahresanfang gibt aufdröseln mit ortsüblichen Preisen.
Eine soziokulturelle Teilhabe am Leben ist nicht gewährleistet, es langt zum Überleben. Wenn schon Kinder davon ausgeschlossen werden haben sie wenig Chancen auf eine ungestörte Entwicklung.
Bücher lesen, bei den Buchpreisen und immer weniger öff. Büchereien?
Mehr fällt mir im Augenblick so spontan nicht ein aber da kommt sicher noch was.
Gruss
Meine Antworten stellen persönliche Ansichten und Meinung zu den Themen dar.
Sie sollen nicht als Rechtsberatung verstanden werden weil sie das nicht sind.
Schaschlik
Beiträge: 3
Registriert: 27.04.2007 12:02
Wohnort: 73642 Welzheim

Beitrag von Schaschlik »

Vielen Dank für Deine Antwort, die mir bzw. uns sehr geholfen hat.
Ich muß dazu sagen, das die Brille unseres Sohnes entspiegelt ist, und das die 95 € beim Optiker ein Sonderangebot waren. Bei der AOK (zwischenzeitlich Kasse gewechselt) wurde uns gesagt, wir sollen uns an das Sozialamt bzw. ARGE wenden.
Den Rest kennst Du ja.
Nochmal vielen Dank und alles Gute
Schaschlik
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