Geschichte Haitis:Revolution 2004 Sturz von Aristide
Die Revolution 2004
Der Sturz von Jean Bertrand Aristide
Am 200. Unabhängigkeitstag am 1. Januar 2004 kam es zu schweren Unruhen in Haiti, die mit Schüssen gegen den Präsidenten Jean Bertrand Aristide und seinen südafrikanischen Amtskollegen Thabo Mbeki in der Stadt Gonaives begannen. Haitianische Polizisten und südafrikanische Sicherheitsleute erwiderten das Feuer. Im ganzen Land kam es daraufhin zu Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und den Sicherheitskräften.
Gegen Aristide gerichtete Aufstände, vor allem der "Revolutionären Widerstandsfront des Artibonite" (FRRA), brachten das Land Anfang Februar an den Rand eines Bürgerkrieges. Am 5. Februar 2004 hatten die Aufständischen unter ihrem Anführer Butteur Métayer in der Stadt Goniaves (160 Kilometer nordwestlich von Port-au-Prince) die Macht übernommen.
Nachdem am 14. Februar 2004 die früheren Putschisten Louis-Jodel Chamblain und Guy Philippe aus ihrem Exil in der Dominikanischen Republik zurückgekehrt waren, schlossen diese sich dem Aufstand an. Die Rebellen eroberten daraufhin in den folgenden Tagen zahlreiche Städte und Orte im Norden der Karibikrepublik.
Schließlich erreichten die Truppen Ende Februar Port-au-Prince. Nun gab der amtierende Präsident Jean-Bertrand Aristide dem Druck der Rebellen und der USA nach, die ihn bis dahin unterstützt hatten, und verließ das Land am 29. Februar 2004 (kurioserweise der Geburtstag von Guy Philippe) mit zunächst unbekanntem Ziel. Nach Aristides Flucht übernahm der Oberste Richter Boniface Alexandre die Amtsgeschäfte des Staatsoberhaupts in der Hauptstadt. Bei den bewaffneten Auseinandersetzungen waren bis Anfang März 2004 mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.
Am 4. März 2004 kündigte der Anführer der Rebellen Guy Philippe an, ihre Waffen niederzulegen, was er dann später wieder relativierte. In der Hauptstadt Port-au-Prince demonstrierten am selben Tag tausende von Menschen für die Rückkehr von Aristide. Am 7. März 2004 schossen unbekannte Täter auf friedliche Demonstranten und töteten mindestens sechs Menschen. Erstmals seit Beginn der Unruhen kam auch ein ausländischer Journalist ums Leben.
Haiti Geschichte Übersicht:
Präkolumbianische Zeit
Haiti als Kolonie
Unabhängigkeit und Abspaltung der Dominikanischen Republik
Die Intervention der USA 1915 bis 1934
Der Zweite Weltkrieg
Die Duvalier-Diktatur
Die Zeit des Übergangs von 1986 bis Aristide
Die Amtszeit von Jean Bertrand Aristide
Die Revolution 2004
Jean Bertrand Aristide im Exil
Ausländische Truppenpräsenz
Bildung einer Übergangsregierung nach Aristide
Die wichtigsten Politiker der neuen Übergangsregierung im Überblick
Die Rolle des Militärs nach Aristide
Status der Auslandsbeziehungen nach der Revolution
Der direkte Nachbar Dominikanische Republik
Die Beziehungen zur Weltgemeinschaft
Die Beziehungen zur Karibischen Gemeinschaft CARICOM
Die Beziehungen zu den USA
Die Lage zur inneren Sicherheit
Die humanitäre Lage
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