Körperdysmorphe Störung

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Stefan Brunhoeber

Körperdysmorphe Störung

Beitrag von Stefan Brunhoeber »

Starke Sorgen um Ihr Aussehen? Die Körperdysmorphe Störung


Kann Akne zu psychischen Erkrankungen führen? Die Körperdysmorphe Störung


Leiden Sie unter Ihrem Aussehen? Vergleichen Sie häufig Ihr Aussehen mit dem von anderen Personen? Schauen sie deshalb häufig in den Spiegel, um Ihr Aussehen zu überprüfen? Oder vermeiden Sie es, sich im Spiegel zu betrachten? Verbringen Sie viel Zeit mit Handhabungen wie sich schminken, Harre zurechtlegen oder zu zupfen oder Ihr Aussehen durch Kleidung zu verstecken? Fragen Sie häufig andere Personen, wie sie aussehen?
Wenn Ihnen diese Dinge bekannt vorkommen, dann könnte es sein, dass Sie unter einer Körperdysmorphen Störung (Dysmorphophobie = alter Name) leiden.

Eine Körperdysmorphe Störung bezeichnet ein subjektives Gefühl der Hässlichkeit oder der körperlichen Missgestaltung trotz normalen Aussehens. Die betroffenen Personen sind der Überzeugung, von anderen in gleicher Weise wahrgenommen zu werden. Die Störung beginnt meist im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter und äußert sich durch eine starke Beschäftigung mit den ungeliebten und als unansehnlich bewerteten Körperteilen. Dazu gehören das permanente Überprüfen der „Entstellung“, ein extremes Pflegeverhalten sowie ein häufiges, intensivem Prüfverhalten bis hin zu einer totalen Vermeidung des eigenen Anblicks.
Bei der Körperdysmorphen Störung handelt sich um eine recht häufige Störung, von der beide Geschlechter ungefähr gleich betroffen sind. Die Vorstellung der Hässlichkeit bezieht sich auf alle möglichen Aspekte des Körpers vor allem aber auf das Gesicht. Betroffen sind Nase, Mund, Wangen, Kinn, Lippen (Form und Größe), Zunge, Zähne (Stellung, Form und Farbe), Kiefer und Ohren (Größe, Symmetrie, Form), des weiteren Haare, insbesondere die Gesichtsbehaarung und der Bartwuchs. Auf den weiteren Körper bezogen, sind es vor allem die Größe und das Gewicht, Hände und Beine, Genitalien, Gesäß, Bauch, Schultern und Hüften, die einer überkritischen Betrachtung unterzogen werden.

Folge der Sorge um das eigene Aussehen sind häufig Depressionen, sozialer Rückzug, Ängste, extreme Eifersucht, Einschränkungen in der Lebensführung, niedriges Selbstwertgefühl, aber auch vermehrter Alkohol- und Drogenkonsum.

Von einer Körperdysmorphen Störung betroffene Personen suchen häufig Hilfe bei verschiedenen Ärzten wie Dermatologen, Plastischen Chirurgen, Zahnärzten, aber auch Kosmetikern usw. Diese Art von Behandlungen helfen jedoch nur in den seltensten Fällen. Es kommen zwar kurzzeitige Verbesserung durch diese Behandlungen vor, diese halten jedoch nie lange an. Nicht selten verschlechtert sich die Symptomatik aufgrund solcher Behandlungen sogar noch weiter.

Da die Körperdysmorphe Störung, wenn sie nicht psychiatrisch oder psychotherapeutisch behandelt wird, in der Regel chronisch verläuft, ist es mir ein Anliegen, Personen, die unter den oben beschriebenen Symptomen leiden darauf aufmerksam zu machen, dass es sich bei einer ausgeprägten Sorge um das eigene Aussehen i.d.R. um eine psychische Erkrankung handelt., die sich behandeln lässt.

Wenn Sie den Verdacht haben und Sie wissen möchten, ob bei Ihnen evtl. eine Körperdysmorphe Störung vorliegen könnte, haben Sie die Möglichkeit, unter www.dysmorphophobie.de mit Hilfe eines Fragebogens zu überprüfen, ob diese Erkrankung bei Ihnen vorliegt.

Stefan Brunhoeber
Dipl.- Psychologe
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