Mein erster Gang zum Amt

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

Flunk ( Admin )

Moderatoren: DjTermi, Ziggi, Melinde

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Tina 262
Beiträge: 6
Registriert: 18.12.2007 21:37

Mein erster Gang zum Amt

Beitrag von Tina 262 »

Ich habe kürzlich meinen Hartz 4 Antrag abgegeben.
Hier mal eine Schilderung.
Ersthabe ich 10 mal angerufen = nie ging jemand ans Telefon.
Dann habe ich (auch wenn ich das hasse) aufs Band gesprochen.
Nach einem Tag bekahm ich einen Rückruf mit einem Termin.(In 7 Tagen).
Ich erschien zu diesem Termin und dachte das nun alles geregelt wird.
Ich war pünktlich da und der einzige "Kunde" im Gebäude.
Man lies mich 30 Minuten warten und hollte mich dann (schon recht genervt) rein.
Kein guten Morgen, kein nichts.
Worum geht es?
Ich sagte das ich mich zum ALG2 melden will/muß (sagte ich ja schon am Telefon, war ja Grund für den Termin).
Dann drückte man mit das Formular dafür in die Hand, sagte ich solle das ausfüllen und zuschicken.
Das Gespräch wurde damit beendet.
ICh frage ob wir nicht das Formular jetzt ausfüllen können.
Damit es auch richtig ist alles und da ich ja jetzt schon extra hier bin.
Was ich mir eigentlich einbilden würde.
Man habe ja noch anderes zu tun:)
Gespräch beendet.
Dann habe ich mir viel Mühe gegeben das Ding auszufüllen und alles hin zu schicken.
Wieder Zeit und Geld weg.
Nach einer weiteren Woche bekahm ich Post.
Da würden Angaben/Nachweise fehlen.
Können höchstens kleinigkeiten gewesen sein und ich wollte es ja ohnehin mit ihnen machen, damit sowas nicht passiert.
Ende vom Lied "machen sie alles nochmal von vorne und neuen Termin in 2,5 Wochen :).

Sowas habe ich mein Lebtag noch nicht erlebt!
Zudem kommt das sie nie erreichbar sind und ihre Büros von innen verschlossen halten.
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Melinde
Moderator
Beiträge: 3532
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Beitrag von Melinde »

Hallo Tina 262
Zuallererst, lies mal die Grundregeln im Umgang mit der Arge/Optionskommune/Arbeitsamt.
Dann schau Dir mal Alg 2 verstehen an und diese Ausfüllhinweise Wenn der link heute nicht funktioniert probier es später noch mal.
Zum Datenschutz gibt es hier Infos.
Am besten nimmst Du beim nächsten Termin eine Begleitung mit, dann hast Du einen Zeugen was den Umgang mit Dir sicherlich in angemessenere Bahnen lenkt.
Anspruch auf Leistung besteht übrigens von dem Zeitpunkt an, zu dem ARGE Dein Antrag vorlag, auch wenn noch Unterlagen nachgereicht werden müssen.
Also nix mit noch mal von vorne, es gilt der Tag des ersten Besuchs.
Gruss und starke Nerven
Meine Antworten stellen persönliche Ansichten und Meinung zu den Themen dar.
Sie sollen nicht als Rechtsberatung verstanden werden weil sie das nicht sind.
Tina 262
Beiträge: 6
Registriert: 18.12.2007 21:37

Beitrag von Tina 262 »

Hallo

Dank.
Dein dritter Link ging nicht.
Hat man den keinen Anspruch drauf das sie es mit dir ausfüllen?

Gruß
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Ralf Hagelstein
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Beitrag von Ralf Hagelstein »

Die Meldung der Hilfebedürftigkeit ist an keine Form gebunden. Sie kann schriftlich, persönlich, per Fax oder auch fernmündlich, also per Telefon erfolgen.
Das Spielchen mit der schriftlichen Antragstellung spielen viele ARGEN gerne.

Auf Hilfe eines SB beim Ausfüllen des Antrages würde ich freiwillig verzichten, soweit eine unabhängige Beratungsstelle am Wohnort greifbar ist.
Wenn dies tatsächlich nicht möglich sein sollte, dann mit der Ausfüllhilfe des ULD in der Hand zur ARGE und Hilfe nach §§ 13/14/15 SGB I verlangen.

Bei Ablehnung durch SB, sofortiges Gespräch mit Teamleiter verlangen, lehnt dieser ebenfalls ab, sofortiges Gespräch mit Standortleiter verlangen.

Und wie immer am besten nicht alleine hingehen, sondern mit einer Person des Vertrauens als Beistand (§ 13 (4) SGB X).
"Zynisch ist nicht der Satiriker, sondern die Gesellschaft." Gabriella Lorenz
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Kayelicha
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Beitrag von Kayelicha »

Unabhängige Beratungsstelle.
Wer ist denn das in der Regel?
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Ralf Hagelstein
Site Admin
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Beitrag von Ralf Hagelstein »

In Deinem Profil kannst Du einen Wohnort eintragen.
Das erleichtert die Hilfe ungemein: http://www.flunk.de/webkatalog/forum-ha ... ditprofile

Für eine individuelle Hilfe vor Ort gibt es keine Regel die für ganz Deutschland gelten kann, dies sind ganz unterschiedliche Institutionen, Vereine, Inis, Parteien, Wohlfahrtsverbände z.B.
"Zynisch ist nicht der Satiriker, sondern die Gesellschaft." Gabriella Lorenz
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Tina 262
Beiträge: 6
Registriert: 18.12.2007 21:37

Beitrag von Tina 262 »

Also ich wohne in Stuttgart und muss sehr bald wieder hin.
Die 2,5 Wochen sind also um:)
Ich habe keine Zeugen die ich mitnehmen könnte.
Ich habe das Formular auch nicht nochmals ausgefüllt.
Wo würde auch der Sinn liegen.
Wenn ich es beim erstenmal nicht zufriedenstellen "konnte" wieso dann jetzt!?
Außerdem habe ich einen Antrag abgegeben.
Ich werde heute sagen das ich entweder den bestehenden mit ihnen bearbeite oder wir zusammen einen neuen machen.
Vorher geh ich da nicht weg.
Mich würde auch interessieren wer da sonst Hilft.
Sind ja wirklich UNFASSBARE Zustände!
Als ob ich nicht daran interessiert wäre da eine gute zusammenarbeit zu haben!
Wenn man aber von dort aus alles macht um einen möglichst schlecht zu behandeln frage ich mich warum ich so darauf bedacht sein sollte da nichts zu "verhärten".
Ich dachte ich habe Rechte!
Das ihr das alle so einfach hinnehmt!??
Warum höre ich nicht jeden Tag 10 solcher Fälle im TV oder der Zeitung?
Warum überzieht ihr die nicht mit Klagen?
Warum gibt es da scheinbar kaum Prezidenzfälle?
Vieles davon ist doch ganz klar rechtlich "Zweifelhaft" um nicht zu sagen schlichweg illegal.
Wie kann es sein das die sich das Leben derart leicht machen können und unser eins im Zweifel immer der dumme ist?
Mir ist das echt nicht klar wie die mit einem solchen, scheinbar "angeordneten" Fehlverhalten solange durchkommen?
Kossi
Beiträge: 106
Registriert: 04.02.2007 18:39
Wohnort: Cottbus

Beitrag von Kossi »

Hallo Tina,

ich glaube es gibt ganz viele Leute die solche Sachen nicht einfach auf sich sitzen lassen und alles so hinnehmen wie es kommt.
Wenn es so wäre,würde es dieses Forum nicht geben.
Es gibt eben welche die trauen sich nicht,aus Angst vor Sanktionen oder aus Unwissenheit. Und es gibt eben welche die machen sich stark,am Ende auch für die jenigen die sich nicht trauen. Glaub mir auch davon gibt es genug. Für manche ist es eben schon Demütigung genug zum Amt zu gehen und etwas zu beantragen,die wollen dann nur noch Ihre Ruhe und das kann ich auch gut nachvollziehen.
Es ist nicht jeder stark...

Dir viel Glück und starke Nerven
LG kossi
Tina 262
Beiträge: 6
Registriert: 18.12.2007 21:37

Beitrag von Tina 262 »

Aber warum ist es dann noch so?
Wenn sich da so viele stark für machen würden hätten sie dieses Spiel doch nicht lange treiben können!?
Da müßte es dann doch wie ich schon sagte ständig in den Medien sein und auch viele Prezidenzfälle geben.
Sprich dieses Verhalten müßte in weiten teilen schon verändert worden sein, nachdem diese Vorgehensweise gerichtlich als unzulässig erklärt wurd.
So wie ich das grade sehe machen die nach wie vor genau die gleiche Tour wie zu beginn vor 2-3 Jahren.
Also ich seh keine Besserung, auch sehe ich nicht das die Sache Öffentlichkeit hat.
Ich gebe dir schriftlich, wenn du nur einen bruchteil davon nachweisen könntest hättest du einen AUFSCHREI in der Öffentlichkeit.
Das einzige was ich da jedoch höre sind leute die erzählen wie nett wir es uns machen und wie lange wir morgens immer schlafen.
Wenn man mal was anderes hört ist dies sehr selten.
Und dann läufte es unter "Einzelfall".
Ich kenne die Medien bestens, allerdings habe ich in den Medien nichtmal ansatzweise etwas von solchen Zuständen gehört, gelesen oder gesehen.
Kossi
Beiträge: 106
Registriert: 04.02.2007 18:39
Wohnort: Cottbus

Beitrag von Kossi »

Weil in den Medien leider immer wieder solche Fälle aufgebauscht werden von solchen die eben lange schlafen und denen es so richtig gut geht(nach eigenen Angaben) nit Hartz 4.
Es gab aber auch schon Berichte von der anderen Seite,von Leuten die zwei oder drei Jobs machen,für einen Hungerlohn nur um nicht zum Amt gehen zu müssen.
Ich weiß auch von kleinen Erfolgen,das man sich erfolgreich gewehrt hat gegen unzulässige Sachen aber es sind halt nur kleine Sachen. Man könnte meinen jeder kämpft für sich allein. In Sachsen Anhalt hat eine erreicht das ein unzulässiger Fragebogen dort nicht mehr angewand wird,hat dies auch vom Datenschutzbeauftragten ,mit dem sie sich in Verbindung setzte,schriftlich bekommen, aber wer weiß aber ob sie es nicht trotzdem probieren...
Wie gesagt, wir sollten versuchen, auch mit noch so kleinen Schritten etwas zu bewegen. Immer in der Hoffnung etwas zu erreichen...
Und manchmal klappt´s sogar

LG kossi
Solidbody
Beiträge: 40
Registriert: 01.08.2006 07:40
Wohnort: Krefeld, NRW

Beitrag von Solidbody »

Guten Morgen zusammen,

In vielen Beiträgen liest man, das die Sb bei den Argen unfreundlich, patzig oder gar rechtswidrig mit ihren Kunden umgehen, ich zweifle auch nicht an das es so ist. In meinem Bekanntenkreis gibt es auch Geschichten wo sich mir die Nackenhaare kräuseln.
Umgekehrt sollte man auch immer beachten, wie Kunden mit ihren Sb umgehen, wie sich manche Leute aufführen, da kann man auch nur den Kopf schütteln.
Ich persönlich habe mit "meiner" Arge überhaupt keine schlechten Erfahrungen gemacht, im Gegenteil, kommt man hin, landet man am Empfang wo man seine Anliegen vorträgt. Der junge Mann der dort arbeitet, ist stets freundlich und hilfsbereit wenn man Fragen hat.(nicht nur bei mir, wenn wartet kann man das gut beobachten). Ebenso meine Sb(hab 2 davon, Leistung und Vermittlung):"Guten Morgen, wie geht es ihnen? Was kann ich für Sie tun", so werde ich begrüßt und es wirkt nicht gekünzelt. Und oft wurde mir geholfen.
Vielleicht hab ich nur Glück mit "meiner" Arge gehabt aber ich kann mir nicht vorstellen das dies nur ein Einzelfall ist.

Lieben Gruß
Solid
Ich vertrete meine Meinung, berichte über meine Erfahrungen, aber ich bin kein Experte im SGB. Falls ich mal daneben liegen sollte: schreiben, man lernt ja nie aus.
Tina 262
Beiträge: 6
Registriert: 18.12.2007 21:37

Beitrag von Tina 262 »

Das es auch Ausnahmen gibt würde ich nie bestreiten!
Es gibt sicher auch einige Idioten auf "Kundenseite".
Allerdings glaube ich das es eher der SB ist der unfreundlich ist als der Kunde.
Ich glaube nicht das es wirklich viele Leute gibt die da hingehen, denen "nett" geholfen wird und die sich in ihrer Notlage dann aus "Spaß" mit dem netten SB anlegen wollen weil der so freundlich ist und ihnen hilft.
Ich denke vielmehr das die meisten Kunden garnicht die Kraft hätten dies zu tun.
Da "brennt" es normal an allen Ecken und Enden.
Ich denke da gibt es nicht besonders viele die es sich dann auch noch aus "Spaß" mit der Arge versauen.
Was wäre auch der Grund?
Ein "Kunde" hat nichts davon wenn der SB schlecht zu spechen ist auf ihn.
Umgekehrt hat allerdings der SB was davon (zumindest von der Tendenz her) wenn er Leuten weniger bzw nichts zahlt.
Es ist ja äußerst naheliegend das man sich bei seinen Vorgesetzten eher damit beliebt macht wenn man der SB ist der am wenigsten auszahlt anstatt der SB zu sein der auch noch dem letzten hilft und somit die höchsten Ausgaben in der Abteilung verursacht.
Aber schön zu hören das es auch anders geht!
Freut mich für dich.
Mein letzter Termin war jetzt auch TOP, wie du im anderen Thrad lesen kannst!
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