1,50 € Job und Fahrtkosten?

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


Jeder der sich im Bürgergeld Forum kostenlos registriert kann auch Antworten direkt an Seine E-Mail Adresse geschickt bekommen.

Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

Ich suche noch freiwillige Moderatoren für das Bürgergeld Forum.

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BirgitStefanie
Beiträge: 32
Registriert: 02.09.2006 11:02
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1,50 € Job und Fahrtkosten?

Beitrag von BirgitStefanie »

Guten Morgen,
ich hab da ein Problem, vielleicht kann mir ja jemand mit gutem Rat helfen.
Nachdem ich nun seit ca. einem Jahr Hartz IV beziehe, will man mir nun einen 1,50 € Job "aufdrücken". (bis 30 Std. / Woche). Ist ja alles gut und schön, habe da nur ein Problem mit den Fahrtkosten. Soll nämlich, bevor ich "heimatnah" für 1,50 € pro Stunde eingesetzt werde, erst mal zwei Wochen lang eine Maßnahme mitmachen, in der wohl festgestellt wird, für was ich überhaupt geeignet bin. Auch während dieser Maßnahme soll ich 1,50 € pro Stunde bekommen, das wären also 9 € am Tag. Und jetzt kommt der große Haken: der Ort, wo die Maßnahme stattfinden soll, liegt 34,74 km von meinem Wohnort entfernt. Ich müßte also pro Tag ca. 70 km fahren. Mein gutes altes Auto (BJ 1986) schluckt locker 10 Liter Normalbenzin auf 100 km. In meiner Gegend kostet der Liter zur Zeit mindestens 1,379 €. Ich müsste also am Tag 9,65 € nur für Sprit ausgeben (also Geld drauflegen). Es gibt dann noch die Möglichkeit, mit dem Bus zu fahren. Da würde die billigste Lösung 7,40 € pro Tag kosten. Allerdings würde ich da im günstigsten Fall mindestens 3 Stunden pro Tag im Bus sitzen und noch pro Fahrt 2 bis 3 mal umsteigen, aber dafür hätte ich die riesige Summe von 1,60 € übrig.
Jetzt meine Fragen:
1. Angenommen, ich trete diese Maßnahme nächste Woche an, ab wann kann ich überhaupt damit rechnen, dass die 9 € pro Tag auf meinem Konto erscheinen? Muß ich die Fahrtkosten etwa vorstrecken?
2. Ist es zumutbar, pro Tag mindestens 3 Stunden im Bus zu sitzen, die Wartezeiten beim Umsteigen nicht eingerechnet?
3. Falls das mit dem Bus nicht zumutbar ist und ich mit meinem Auto fahren muss, kann ich zusätzliche Fahrtkosten geltend machen?
4. Kann man mich überhaupt dazu zwingen, so einen Job anzunehmen? Ich habe zwei gute Ausbildungen gemacht (1. Vermessungstechnikerin, 2. Umschulung zur Informatikerin). Leider ist es schon einige Zeit her, dass ich diese Berufe ausgeübt habe und meine Chancen, in diesen Berufen was zu finden, sind gleich null. Wenn ich mich für andere Jobs (z.B. Produktionshelferin) bewerbe, bekomme ich generell wegen meiner "Überqualifizierung" Absagen. Das Arbeitsamt hat mir bisher während meiner kompletten "Hartz IV-Karriere" 3 Vermittlungsvorschläge als Produktionshelferin (alle letztes Jahr im September) unterbreitet, die auch an meiner "Überqualifizierung" scheiterten. Vermittlungsvorschläge, die im Zusammenhang mit meinen erlernten Berufen stehen, habe ich garnicht erhalten. Auch eine Weiterbildung (damit ich mein Computerwissen wieder auf den neuesten Stand bringe), will mir das Arbeitsamt nicht finanzieren.

Wäre schön, wenn mir jemand Tipps geben könnte. Vor allem würde mich interessieren, ob mir das Arbeitsamt nicht zuerst die Möglichkeit geben muss, durch eine Weiterbildungsmaßnahme (die ich sehr gerne machen würde) wieder in meinen erlernten Beruf rein zu kommen.

Schon mal Danke für Eure Antworten
Grüßle Birgit
eragon
Beiträge: 19
Registriert: 30.05.2007 12:43

Beitrag von eragon »

Soviel ich weiss bekommst Du die Fahrtkosten erstattet,leider kann das aber dauern.Es kann sein dass Du das Geld erst mal vorstrecken musst.Ich denke nicht dass Deine Ausbildung zählt, das interessiert beim Arbeitsamt niemand,falls Du es nicht machst sind die schnell dabei Dir einen Teil Deines Geldes zu streichen.Mein Mann hat auch ewig einen 1 Euro Job gemacht und es hat auch niemand interessiert was er gelernt hat,so ging es Bekannten von uns auch.Die Vermittlungsvorschläge sind ein Witz, davon kamen zwar genug, aber mein Mann konnte nie eingestellt werden weil die Arbeitgeber Leute mit einer komplett anderen Ausbildung suchten.
Weiterbildung ist so eine Sache, uns wurde sie nicht genehmigt, aber vielleicht hast Du mehr Glück.
Hätten sie meinem Mann die Weiterbildung gezahlt, hätte er sofort einen Job bekommen, aber das Amt hat lieber noch knapp zwei Jahre Arbeitslosengeld gezahlt.

Ich wünsche Dir dass Du mehr Glück hast, sehe aber keine großen Chancen.
luna23
Beiträge: 104
Registriert: 26.12.2005 20:22
Wohnort: Berlin

Re: 1,50 € Job und Fahrtkosten?

Beitrag von luna23 »

BirgitStefanie hat geschrieben:Guten Morgen,
i1. Angenommen, ich trete diese Maßnahme nächste Woche an, ab wann kann ich überhaupt damit rechnen, dass die 9 € pro Tag auf meinem Konto erscheinen? Muß ich die Fahrtkosten etwa vorstrecken?
2. Ist es zumutbar, pro Tag mindestens 3 Stunden im Bus zu sitzen, die Wartezeiten beim Umsteigen nicht eingerechnet?
3. Falls das mit dem Bus nicht zumutbar ist und ich mit meinem Auto fahren muss, kann ich zusätzliche Fahrtkosten geltend machen?
4. Kann man mich überhaupt dazu zwingen, so einen Job anzunehmen? Ich habe zwei gute Ausbildungen gemacht (1. Vermessungstechnikerin, 2. Umschulung zur Informatikerin). Leider ist es schon einige Zeit her, dass ich diese Berufe ausgeübt habe und meine Chancen, in diesen Berufen was zu finden, sind gleich null. Wenn ich mich für andere Jobs (z.B. Produktionshelferin) bewerbe, bekomme ich generell wegen meiner "Überqualifizierung" Absagen. Das Arbeitsamt hat mir bisher während meiner kompletten "Hartz IV-Karriere" 3 Vermittlungsvorschläge als Produktionshelferin (alle letztes Jahr im September) unterbreitet, die auch an meiner "Überqualifizierung" scheiterten. Vermittlungsvorschläge, die im Zusammenhang mit meinen erlernten Berufen stehen, habe ich garnicht erhalten. Auch eine Weiterbildung (damit ich mein Computerwissen wieder auf den neuesten Stand bringe), will mir das Arbeitsamt nicht finanzieren.

Wäre schön, wenn mir jemand Tipps geben könnte. Vor allem würde mich interessieren, ob mir das Arbeitsamt nicht zuerst die Möglichkeit geben muss, durch eine Weiterbildungsmaßnahme (die ich sehr gerne machen würde) wieder in meinen erlernten Beruf rein zu kommen.

Schon mal Danke für Eure Antworten
Grüßle Birgit
zu 1. bei mir isses so das ich in der mae (1€job) ende des monata (grad heut ^^) meinen zettel abgeb mit den stunden, und es dann so bis 15 drauf sein sollte immer. aber das mußt du da fragen. habt jeder unterschiedlich denk ich

zu 2. also mir is irgendwie so, das bis 1 1/2h- 2h zumutbar sind. aber genau sicher bin ich da nich. also ob das wirklich so stimmt ka. bitte nich drauf verlassen ^^;

3. k.a. kommt drauf an wie du halt geld bekommst. mal bekommt man nur geld für die maßnahme muß aber fahrt und so selbst zahlen, mal bekommt man nur das geld für die fahrkarten-fahrgeld. hatt ich alles schon.
müßtest du dich auch dort erkundigen.

4. najo. zwingen in dem sinne vielleicht das die dir das geld streichen. ansonst kannst du machen was du möchtest ^^;
ne keine ahnung

tjo das is das dolle, entweder über- o. unterqualifiziert ... is doch immer das gleiche. aber schön das du vom aa 3 vermittlungsvorschläge bekommen hast. ich kann mich net erinnern vom aa jemals einen bekommen zu haben (nur einma bei meiner sb persönlich) und dann halt die schreiben das ich doch zu der und der maßnahme gehen sollte.
und das wars.

ich weiß nich ob du wenn du eine konkrete stelle als weiterbildung dem aa vorlegst, das die das dann vieleicht machen. nochbesser wärs du hättest danach dann gleich ne aussicht aufn job. obwohl man an dem einen bsp ja sieht das das auch net hinhaut...
einfach versuchen.

luna.
buxi
Beiträge: 487
Registriert: 28.04.2006 17:31

Beitrag von buxi »

Bei meinem 1,50 Euro-Job werden Fahrkosten in Höhe einer Monatskarte erstattet. Das sind hier 50,50 Euro. Die Kosten muß ich vorstrecken. Zum 31. liefere ich meinen Stundennachweis beim Träger des 1-Euro-Jobs ab. Der überweist im Folgemonat so etwa am 9. anhand der tatsächlich geleisteten Stunden das Geld. Für die Maßnahme die Dir aufgedrückt wird muß die Arbeitsagentur/Jobcenter zahlen. Fährst Du mit dem Auto, bekommst Du eine Pauschale. Fährst Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln mußt Du die Fahrscheine mit Zahlbetrag einreichen und die Kosten rückfordern. Dabei mußt und kannst Du darauf bestehen, daß die tatsächlich entstandenen Kosten übernommen werden, die Du belegen kannst. Da brauchst Dich dann nicht mit einer Pauschale abspeisen zu lassen. Aber vorstrecken wirst Du sie müssen. Versuchen kannst Du auf jeden Fall Deinen SB anzubetteln ob sie Dir anhand der hohen Fahrtkosten was im Voraus übernehmen. Mehr wie nein sagen können sie nicht. Du mußt alle 1-Eurojobs annehmen, die zumutbar sind. Obs sinnvoll ist spielt keine Rolle. Sonst gibts Kürzung. Sie wollen sehen, wie es mit Deinem Arbeitswillen aussieht! Sie hoffen drauf, daß Du mürbe wirst oder ablehnst/abbrichst, damit sie wieder kürzen und Geld einsparen können. Taktik, Zermürbungstechnik!
Zuletzt geändert von buxi am 31.05.2007 12:40, insgesamt 1-mal geändert.
eragon
Beiträge: 19
Registriert: 30.05.2007 12:43

Beitrag von eragon »

buxi hat geschrieben:Bei meinem 1,50 Euro-Job werden Fahrkosten in Höhe einer Monatskarte erstattet. Das sind hier 50,50 Euro. Die Kosten muß ich vorstrecken. Zum 31. liefere ich meinen Stundennachweis beim Träger des 1-Euro-Jobs ab. Der überweist im Folgemonat so etwa am 9. anhand der tatsächlich geleisteten Stunden das Geld. Für die Maßnahme die Dir aufgedrückt wird muß die Arbeitsagentur/Jobcenter zahlen. Fährst Du mit dem Auto, bekommst Du eine Pauschale. Fährst Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln mußt Du die Fahrscheine mit Zahlbetrag einreichen und die Kosten rückfordern. Dabei mußt und kannst Du darauf bestehen, daß die tatsächlich entstandenen Kosten übernommen werden, die Du belegen kannst. Da brauchst Dich dann nicht mit einer Pauschale abspeisen zu lassen. Aber vorstrecken wirst Du sie müssen. Versuchen kannst Du auf jeden Fall Deinen SB anzubetteln ob sie Dir anhand der hohen Fahrtkosten was im Voraus übernehmen. Mehr wie nein sagen können sie nicht. Du mußt alle 1-Eurojobs annehmen, die zumutbar sind. Obs sinnvoll ist spielt keine Rolle. Sonst gibts Kürzung. Sie wollen sehen, wie es mit Deinem Arbeitswillen aussieht! Sie hoffen drauf, daß Du mürbe wirst oder ablehnst/abbrichst, damit sie wieder kürzen und Geld einsparen können. Taktik, Zermürbungstechnit!
hätte man nicht besser schreiben können
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