Krankenkasse: Narkose-Zahnbehandlung

Im Jahr 2022 soll anstelle von Hartz 4 das Bürgergeld kommen.
An dieser Stelle hatte ich über Jahre das Hartz 4 Forum für Diskussionen rund um Hartz 4 zur Verfügung gestellt.

Nun wird Hartz 4 bald Geschichte sein und in Bürgergeld umgetauft werden.
Es soll beim Bürgergeld aber auch viele Änderungen geben.

Ich möchte hier im Forum alle recht herzlich einladen sich zum neuen Bürgergeld auszutauschen.


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Ich hoffe das dieses Forum ein wenig bei den vielen Fragen zum neuen Bürgergeld behilflich sein kann.

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TheE
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Krankenkasse: Narkose-Zahnbehandlung

Beitrag von TheE »

Liebe Forumfreunde!

Wieder eine Frage von mir:
Im Bereich Zahnbehandlung bin ich ein echter Feigling...
Wisst ihr, ob bei Harz4-Bezug die Krankenkasse eine Narkose-Zahnbehandlung übernimmt?

Kennt sich da jemand aus?
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DjTermi
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Beitrag von DjTermi »

Nein !

Zahnärztliche Narkosen dürfen künftig nur in bestimmten Fällen als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen erbracht werden. Das hat der Bewertungsausschuss klargestellt. "Die Erbringung von Narkosen gemäß Kapitel 5.3 im Zusammenhang mit zahnärztlichen und/oder mund-, kiefer-, gesichtschirurgischen Eingriffen ist nur berechenbar bei Patienten mit geistiger Behinderung und/oder schwerer Dyskinesie." Dieser Satz wird laut Bekanntgabe im Deutschen Ärzteblatt als Punkt Nr. 8 in die Präambel 5.1 zum Kapitel der Anästhesisten aufgenommen.

Weiter soll es in Punkt Nr. 8 heißen: "Narkosen gemäß Kapitel 5.3 im Zusammenhang mit endoskopischen Untersuchungen der Verdauungs- und Atemwege sind nur berechenbar in begründeten Fällen bei Kindern bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr und/oder bei Patienten mit geistiger Behinderung und/oder schwerer Dyskinesie." Dieser Beschluss des Bewertungsausschusses tritt am 1. Oktober 2006 in Kraft.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe steht dagegen auf einem anderen Standpunkt. In ihrer Mitgliederzeitschrift macht Sie deutlich (3/06): "Eine Narkose wäre zu Lasten der GKV zu erbringen und abzurechnen bei Kindern bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres und bei behinderten Menschen, bei denen auf Grund der Art der Behinderung eine Narkose für den Eingriff notwendig ist." Die Angabe "Angst" stelle grundsätzlich keine Begründung für eine Leistungspflicht der GKV für eine Zahnbehandlung unter Narkose dar. Eine Ausnahme sollten die Anästhesisten dann machen, wenn der Patient eine entsprechende Bescheinigung eines Neurologen oder Psychiaters habe.
Rechtsansprüche können aufgrund der hier gemachten Aussagen nicht begründet werden. Die im Text gemachten Darstellungen stellen nicht die offizielle Meinung der Bundesagentur für Arbeit dar und sind von ihr unabhängig entstanden. :!: Im Einzelfall erbringe ich keine Rechtsdienstleistungen, sondern gewähre lediglich Freundschaftshilfe.
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Melinde
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Beitrag von Melinde »

Hallo TheE
Zahnbehandlung unter Narkose ist ja nahezu aussichtslos wie Termi schon geschrieben hat.
Aber auch wenn es von der Krankenkasse her möglich wäre bleibt eine Vollnarkose eine sehr risikoreiche Angelegenheit.
Auch bei geistig behinderten Menschen wird sie erst nach genauer Abwägung aller Risiken als allerletzte Möglichkeit in Betracht gezogen und wird dann nicht in einer Arztpraxis sondern in der Zahnklinik der Uni durchgeführt.
Du bist kein Feigling wenn Du Angst vor´m Zahnarzt hast, das haben viele. Du solltest aber eine Zahnbehandlung nicht zu lange vor Dir herschieben und erst gehen wenn der Zahn nur noch gezogen werden kann weil sonst nichts mehr geht.

Ich würde Dir empfehlen dem Zahnarzt gleich zu sagen das Du eine Riesenangst hast und ohne Betäubung nichts geht. Auch vor der Spritze kann die Stelle vereist werden und es tut weniger weh.
Er wird dann entsprechend vorgehen denn er weiss auch, wieviel Überwindung Dich der erste Besuch gekostet hat und das die einmal begonnene Behandlung fortgeführt werden sollte.
Aus eigener Erfahrung weiss ich wie das mit der Angst vor´m Zahnarzt ist.
Ich habe mir z.B. einen gesucht, der hier im Ort als "Kinderzahnarzt" bekannt ist. Der hat wegen meiner Angst keine blöden Bemerkungen oder so gemacht und ist sehr behutsam, Bohren nur mit Betäubung.
Als die erste Behandlungsphase fertig war und erstmal alles repariert habe ich gleich einen Termin für ein halbes Jahr später gemacht damit ich auch wirklich wieder regelmässig gehe. Auch das hat sich bewährt, die Angst ist jetzt nur vor dem ersten Termin noch da, allerdings nicht mehr so groß, und es ist dann weniger kaputt als früher und weniger zu bohren.
Nimm´ all Deinen Mut zusammen und mach einen Termin, geh´ dann hin und wachse über Dich hinaus. Wenn Du dann wieder zur Tür draussen bist klopf Dir auf die Schulter für Deinen Mut, er bewahrt Dich vor wesentlich unangenehmerem.
Das nächste Quartal beginnt übrigens am 2.1.2007 :wink:
Gruss und Alles Gute
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Sie sollen nicht als Rechtsberatung verstanden werden weil sie das nicht sind.
TheE
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Beitrag von TheE »

Ich sollte vielleicht genauer werden:
Mit Feigling meinte ich nicht, dass ich nicht zum Zahnarzt gehen will.
Ichhabe vor zwei Monaten eine Behandlung auf dem Stuhl abbrechen müssen, weil es vor Schmerzen nicht mehr ging. Der Zahnarzt hatte drei Mal eingespritzt, aber es tat immer noch höllisch weh. Seit dem habe ich das abgebrochen, weil ich vor Schmerzen fast wahnsinnig geworden wäre.

Das einspritzen hilft nichts bei mir.
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Melinde
Moderator
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Beitrag von Melinde »

Hallo TheE
Dann ist das Problem ja komplizierter.
In Deinem Fall ist nicht Angst der Grund das Vollnarkose angedacht wird sondern das Nichtwirken der üblichen Methoden.
Sprich mit einem Arzt darüber wie eine Behandlung unter Vollnarkose medizinisch begründet werden kann, die Ärzte an Unikliniken sind da kompetente Ansprechpartner. Die kennen vielleicht noch andere Methoden für schmerzfreie Behandlungen.
Alles Gute
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TheE
Beiträge: 24
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Beitrag von TheE »

Vielen Dank, liebe Melinde und auch die anderen hier im Forum. Hier wird man echt geholen!
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Melinde
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Beitrag von Melinde »

Ja lieber TheE
Ich fühle mit Dir, und bei manch anderem meldet sich sicher auch der eine oder andere Zahn.
Gruss
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TheE
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Beitrag von TheE »

Vielen Dank!
Zum Glück gibts ziehmlich gute Schmerzmittel, die mir sicher jetzt in der Zeit helfen, eine Behandlung zu organiseren. Habe bereits rumtelefoniert:

1.: Die Behandlung ist tatsächlich nicht im Regelkatalog.
2.: Mein Zahnarzt hilft mir aber, eine solche zu beantragen
3.: Wenns nicht geht, zahlt die KK die Behandlung, aber nicht
die Narkose
4.: Die Narkose kostet zwischen 180 und 340 Euro; je nach Dauer usw.

Halte euch auf dem Laufenden. Natürlich; wie immer bei Zahnschmerzen, ist sowas ja zu Feiertagen oder wie jetzt sogar noch "zwischen den Jahren", wo so gut wie nichts läuft!
TheE
Beiträge: 24
Registriert: 23.12.2006 04:00

Beitrag von TheE »

Hallo Leute!
Geld ist bei mir eben gebucht worden.
Danke an alle, die mir geraten haben, das mit der Karte gestern nicht zu tun!

Merci!
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DjTermi
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Beitrag von DjTermi »

Habe Dir eine Mail geschickt nur mal so nebenbei !!
Rechtsansprüche können aufgrund der hier gemachten Aussagen nicht begründet werden. Die im Text gemachten Darstellungen stellen nicht die offizielle Meinung der Bundesagentur für Arbeit dar und sind von ihr unabhängig entstanden. :!: Im Einzelfall erbringe ich keine Rechtsdienstleistungen, sondern gewähre lediglich Freundschaftshilfe.
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Melinde
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Beitrag von Melinde »

Falls diese Frage schmerzbedingt wieder mal auftaucht.

Wollte mal weitergeben was jemand geraten bekam bezüglich Zahnbehandlung unter Vollnarkose.
Also die Krankenkasse xyz sagte man soll gleich am Anfang des Jahres so einen Antrag stellen dann wenn die Kassen noch voll sind. Wären die Chancen günstiger das es übernommen wird mit entsprechender Bestätigung vom Zahnarzt wegen übergrosser Angst und so.

Trotz allem: schmerzfreie Feiertage ohne Besuche beim Not-Zahnarzt.
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enibas
Beiträge: 151
Registriert: 28.12.2006 13:39

Beitrag von enibas »

ich gehöre zu den panik patienten und habe in hamburg einen zahnarzt gefunden, der in begründeten fällen (und davon gibt es viele) mit vollnarkose arbeitet. meine krankenkasse hat da keine probleme gemacht. unter
www.traumzahnarzt.de findet man alles, was für angstpatienten interessant ist.
was die endoskopischen untersuchungen betrifft : da macht man keine vollnarkosen, es ist standart in fast allen kliniken, dass eine schlafspritze gegeben wird.
rme
Beiträge: 248
Registriert: 29.05.2006 21:01
Wohnort: bei Düsseldorf

Beitrag von rme »

als ich letztes Jahr beide Waisheitszähne gezogen bekam, hab ich 56€ für eine Sedativspritze bezahlt, d.h. ich hab geschlafen, war angäblich ansprechbar ;-) und konnte Mitwirken, jedoch weiss ich von nichts mehr :oops: Nur in Ausnahmefällen greift man auf eine Vollnarkose zurück ( die Kostet ca. 180€ ) hat aber weit aus mehr Nebenwirkungen und ist aufwändiger, z.B. die Kontrolle der Vitaldaten u.s.w., wie bei einer Sedativspritze (Beruhigungsspritze).

Meine KK wollte aber trotz Begründung (Angstpatient) nicht übernommen. Die Arge wiegelte direkt ab und verwiess mich wieder an meine KK zurück
"Wenn die anderen glauben, man sei am Ende, so muss man erst richtig anfangen"
Zitat von Konrad Adenauer

Meine Kommentare geben nur meine eigene Meinung wieder. Es ist nicht im Sinne einer Rechtsberatung zu verstehen.
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